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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Bogen gerüstet, die Vorhut.
    »Wir sind zu schnell«, sagte Denser. »Erienne kann bei diesem Tempo den Spruch nicht halten.«
    Also gingen sie langsamer. Darrick blieb neben Erienne, Hirad und der Unbekannte direkt vor ihr. Über ihnen schwollen die Schreie der Dämonen zu einem ohrenbetäubenden Lärm an. Sie sammelten sich und griffen an.
    »Bei den guten Göttern.« Hirad erstarrte beinahe. »Jetzt kriegen wir Ärger.«
    »Der Rabe, haltet die Positionen! Sprüche so weit wie möglich fächern!«, rief Darrick.
    Sie blieben stehen, denn nur so konnten sie eine stabile Formation bilden, und nur so hatten sie überhaupt eine Chance. Denser flüsterte beruhigend mit Erienne.
    »Das können wir uns nicht erlauben, Denser. Wirke deinen Spruch, sie sind da.«
    »Wir können es uns auch nicht erlauben, dass Erienne ausfällt.«
    »Keiner darf ausfallen. Bitte, Denser, nicht jetzt.«
    »Schon gut«, knirschte der Magier.
    »Komm schon, Baron«, flüsterte Hirad. »Wir brauchen dich.«
    Dieses Mal konnte er nicht einmal schätzen, wie viele Dämonen auf sie losgingen. Mindestens doppelt so viele wie beim ersten Angriff. Genug, um sie zu zerschmettern, wenn sie nicht sehr auf der Hut waren.
    Aus Richtung der Burg kamen orangefarbene und blaue Blitze geflogen, darauf folgten Explosionsgeräusche, und Hunderte Männer brüllten. Weitere Sprüche zuckten und zerfetzten die Dämonen, die noch über Blackthorne kreisten. Jetzt griffen auch die Elfen ein. Todeshagel fegte durch
den klaren blauen Himmel, darauf folgte Eiswind, der die führenden Dämonen traf. Doch sie griffen weiter an, und Blackthornes Unterstützung kam zu spät.
    Plötzlich wurde es still, und Hirad spürte einen Druck auf den Ohren. Hinter ihm fluchte Denser.
    »Bedeckt die Augen!«, rief er. »Sofort!«
    »Der Rabe, tut es«, befahl Hirad.
    Er schloss die Augen und legte einen Arm darüber. Einen Moment später gab es einen Knall, und grelles Licht flammte am Himmel auf. Hirad konnte das Licht auch durch geschlossene Lieder wahrnehmen, als würde es sogar durch seinen Arm hindurchstrahlen. Ringsum waren Schreie in der Luft zu hören.
    »Alles klar!«, rief Denser.
    Hirad schaute hoch. Am Himmel torkelten geblendete Dämonen. Sie prallten gegeneinander, einige flogen sehr hoch, um dem Chaos zu entkommen, oder versuchten, taumelnd zu landen. Einige schwebten an Ort und Stelle und wischten sich mit den Fäusten die Augen aus. Die meisten aber irrten einfach umher und versuchten, mithilfe ihrer anderen Sinne die Beute doch noch zu erreichen, wurden jedoch von den Schmerzen abgelenkt, die in ihren Schädeln hämmerten.
    Hirad und der Unbekannte wechselten einen Blick, der Unbekannte nickte.
    »Der Rabe!«, brüllte Hirad. »Der Rabe zu mir!«
    Dann rannten sie mit aller Kraft los und gaben jeden Gedanken auf, eine organisierte Kampfformation zu halten. Das Sonnenfeuer war ein selten benutzter Spruch, der sich mit flächendeckenden Schutzsprüchen leicht abwehren ließ. Doch wenn er zuschlug, dann war die Wirkung spektakulär, aber leider auch, wie sie alle wussten, sehr kurzlebig. Die Dämonen würden bald wieder klar sehen können.

    Auums Tai und Rebraal übernahmen die Führung und rannten durch Blackthornes fast verlassene Straßen. Hier und dort lehnten Dämonen und Menschen an den Wänden oder saßen, die Hände an den Kopf gepresst, auf dem Boden, vorübergehend vereint in ihrer Pein. Wo sich Dämonen auf der Straße drängten, wurden sie ohne langes Federlesens niedergeschlagen.
    Als sie sich dem Bereich der Stadt näherten, den Black thorne noch unter Kontrolle hatte, fiel Hirad etwas ein. Er steckte sein Schwert in die Scheide.
    »Unbekannter!« Er packte den großen Mann im Rennen am Arm. »Wir können ein paar retten. Jeder nimmt einen.«
    Der Unbekannte nickte. »Die anderen werden unserem Beispiel folgen. Nimm du den Jungen, wir können sie tragen.«
    Blackthornes Leute kämpften ihnen bereits eine Gasse frei und vertrieben die desorientierten Dämonen, die sich ihrer Qual zum Trotz zu wehren versuchten. Sprüche donnerten und umhüllten die hilflosen Opfer, Keulen und Knüppel schlugen einige bewusstlos, die zu nahe kamen. Als Hirad an einer Tür vorbeirannte, sah er einen kleinen Jungen, vielleicht zehn Jahre alt, der sich die Fäuste vor die Augen presste und nach seiner Mutter schrie. Der Barbar hielt schlitternd an, schoss in den Durchgang zurück, schnappte sich den Jungen und warf ihn sich über die Schulter, ohne auf die Prellungen zu

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