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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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einem Rückhandschlag ins Gesicht und drehte sich gleich zum nächsten um.
    Über ihnen drängten sich die Seelenfresser in der Luft.
Al-Arynaar stiegen von beiden Seiten auf die Wagen. Rebraal blickte ins Innere hinein, sah die nach oben gedrehten Gesichter der Wächter und die gesenkten Köpfe der Magier. Bisher war der Schutzschirm noch intakt. Doch da die Luft voller Cursyrd war und der Rabe sich nicht blicken ließ, mussten sie mit aller Kraft kämpfen, wenn sie nicht untergehen wollten.

Siebtes Kapitel
    Dystran hatte die Ansicht aller anderen geteilt. Der unerwartete Rückzug der Dämonen bis an den Rand von Xetesk hatte es ihnen erlaubt, eine Menge Texte aus der Bibliothek zu bergen und nach draußen zu gehen, um die Einwohner der Stadt zu beruhigen. Außerdem hatten sie frische Lebensmittel von den Bauernhöfen holen und neue Informationen über die Dämonen und ihr Verhalten gewinnen können. Vor allem aber hatten sie im Freien den Manastrom genießen und ihre Reserven auffrischen können.
    Allerdings hatten sie sich nicht sehr weit hinausgewagt. Zwei Jahre der Gefangenschaft hatten ihren Tribut gefordert. Die Magier und Soldaten witterten Tod und Gefahr in jedem Schatten und hinter jeder Ecke.
    Der Herr vom Berge stand über dem Haupttor auf der Mauer seines Kollegs und blickte zur Stadt hinab. Weit im Süden am Stadtrand, wo das Spektrum völlig aufgewühlt war, machte er die Dämonen aus. Die Julatsaner kamen.
    »Was hat das wohl zu bedeuten?«, fragte Prexys, ein Überlebender des Kreises der Sieben.

    »Eine gute Gelegenheit … oder Verzweiflung. Vielleicht beides.« Dystran lächelte und genoss die frische Luft. »Ich kann nur nicht verstehen, warum sie uns völlig unbehelligt lassen.«
    »Vielleicht stehen sie da draußen stärker unter Druck, als sie erwartet haben.«
    »Das glaube ich nicht«, wandte Dystran ein. »Es sind so viele, aber selbst diejenigen, die jetzt noch aus dem Riss kommen, fliegen direkt dorthin. Wer sich von dort auch nähert – sie wollen um jeden Preis verhindern, dass er hier ankommt.«
    Prexys schüttelte den Kopf. »Julatsa. Was muss dort geschehen sein, dass sie ausgebrochen sind?«
    »Es wäre eine Schande, wenn wir es nicht herausfänden, was?« Dystran wandte sich an Chandyr und Vuldaroq. »Meine Herren, sind wir nicht bei unserer Ehre verpflichtet, den Menschen zu helfen, die in Not sind? Sagt mir, Chandyr, kommen sie Eurer Ansicht nach in unsere Richtung?«
    »Daran besteht kein Zweifel, doch sie haben große Schwierigkeiten. Ich habe Magier über das Kolleg aufsteigen lassen, die den von Wagen aufgewirbelten Staub erkennen können, doch davor treibt sich ein großer Schwarm von Dämonen herum. Ich kann nicht empfehlen, das Kolleg zu verlassen und ihnen zu helfen, aber wir sollten Vorbereitungen treffen, um ihnen den Weg durch die Stadt zu erleichtern.«
    »Wachsprüche, Wegweiser und Dreiergruppen von Magiern zur Verteidigung können wir entbehren«, sagte Dystran, »aber gefährdet nicht die Verteidigung des Kollegs, denn das wäre äußerst dumm.«
    »Ich kümmere mich darum.«
    »Gut. Setzt Eure Pläne so rasch wie möglich in die Tat
um. Wir haben nicht viel Zeit.« Die nächsten Worte richtete er an Vuldaroq. »Unterdessen sollten wir uns wohl noch einige Texte ansehen. Es muss vieles geben, was wir noch nicht entdeckt haben.«
    »Ich bin ganz Eurer Meinung«, stimmte Vuldaroq zu.
    »Gut, dann wollen wir an die Arbeit gehen. Noch etwas, Chandyr.«
    »Lord Dystran?«
    »Schickt eine Abordnung zu den Wesmen. Ich setze eine Botschaft auf. Es ist wohl allmählich an der Zeit, Tessaya einzuladen.«
     
    »Der Wagen da soll langsamer fahren!« Rebraal versetzte einem Cursyrd einen Fausthieb, als er auf dem Wagendach wieder nach hinten ging. Ein Wagen aus der dritten Gruppe fuhr zu schnell, der Fahrer war unter den Drohnen fast nicht mehr zu sehen. »Al-Arynaar, nach hinten.«
    Er fluchte verhalten. Hinter ihm rief Brynn eine Warnung, und er fuhr gerade noch rechtzeitig herum, um zu sehen, dass der führende rechte Wagen scharf abbog, weil ihn ein Rudel von mindestens zwanzig Seelenfressern angegriffen hatte. Es war der Ruhewagen, es konnte nicht anders sein. Kein Magier hätte bei dieser Geschwindigkeit einen Kaltraum halten können. Pheone befand sich in dem Wagen, über dem ein Schwarm Drohnen kreiste. Immer wieder stürzten sie sich aufs Dach und rissen neue Löcher in die schon beschädigte Plane. Drei Al-Arynaar standen noch, bekämpften mit Messer und

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