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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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ich hinter ihnen sitze«, sagte Brynn nicht unfreundlich. »Fährst du dieses Mal mit mir? Willst du es dir mal von hier oben anschauen, wie es läuft?«
    »Das will ich tun«, bestätigte Rebraal.
    Dann brach die Hölle los.
    Drohnen rasten zum hinteren Teil des Zuges, Seelenfresser kamen von vorn. Mit dieser Taktik hatten sie es schon einmal versucht. Offenbar wollten sie die Wagen veranlassen, hinten und vorne mit unterschiedlicher Geschwindigkeit zu fahren, damit in der Mitte Chaos entstand.
    »Bleibt in der Formation!«, übertönte Rebraal den Lärm. Sein Ruf wurde aufgenommen und weitergegeben. »Haltet die Geschwindigkeit! Haltet die Geschwindigkeit!«
    Wie die Heuschrecken, die über die südlichen Savannen von Calaius herfielen, schwärmten die Drohnen um die Wagen. Ein paar Augenblicke lang beobachtete Rebraal, wie die lärmende Masse niederging. Klingen blitzten im Zwielicht, ein Eiswind riss eine Lücke in die Reihen der Feinde, dann waren die Wagen wieder verdeckt.
    Rebraal hatte unterdessen ganz andere Sorgen. Eine große Zahl Seelenfresser, es mussten gut über dreihundert sein, griffen von beiden Flanken und von oben die Spitze des Zuges an. Sie verhöhnten die Menschen und Elfen, lachten sie aus und tauchten in die Kalträume ein, die ihnen offenbar mit jedem Tag weniger Unannehmlichkeiten bereiteten.
    »Lasst die Pferde laufen! Achtet auf die Scheuklappen!«

    Die Angreifer fegten über den ersten Wagen hinweg und rasten weiter.
    »Yniss möge uns schützen«, murmelte Rebraal.
    Das Schwert in der rechten Hand, klopfte er noch einmal mit der linken Brynn auf die Schulter, dann waren die Feinde da.
    »Aufpassen!«, rief er.
    Die Cursyrd griffen den Wagen an. Mehr, als er zählen konnte. Er schob sich schützend vor Brynn, kehrte dem Ansturm den Rücken und spürte, wie die Krallen über seine Rüstung kratzten und Zähne nach seinem Kopf schnappten.
    »Bin noch da«, sagte Brynn.
    Die Pferde bockten, und Brynn hatte große Mühe, sie unter Kontrolle zu halten. Ringsumher hackten Al-Arynaar auf die Dämonen ein und schlugen die Seelenfresser zurück, die ihnen Augen und Kehle herausreißen wollten.
    Rebraal richtete sich auf und schwang das Schwert in einem weiten Bogen. Er traf den Flügel eines Cursyrd, der kreischend und hellrot gefärbt nach oben auswich. Danach sah Rebraal sich rasch um. Die Plane des Wagens war gefährdet. Der Angriff der Cursyrd hatte drei Elfen von ihrem wackligen Hochsitz auf der Plane gerissen, sie kämpften jetzt weiter hinten im Staub und im Gras. Zwei waren noch dort. Rebraal blickte zu Brynn.
    »Gheneer, du passt auf ihn auf.«
    Der Al-Arynaar nickte, ohne im Kampf innezuhalten. Rebraal sprang auf die Plane, suchte nach einer Strebe und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren, als der Wagen ruckte. Die Al-Arynaar kämpften schnell und hart. Ein Schwert schlitzte die Brust eines Cursyrd auf. Ein Tritt in den Bauch, und er flog vom Wagen. Ein anderer
verlor durch einen nach unten geführten Hieb seinen Arm und zog sich heulend und fluchend zurück.
    Rebraal musste es gleich mit dreien aufnehmen. Zwei kamen dem zu Hilfe, der schon mit den Krallen das Segeltuch zerfetzte. Der Anführer der Al-Arynaar stieg mit einem langen Schritt auf die nächste Strebe und versetzte dem Dämon einen Tritt vor den Kopf. Mit hilflos flatternden Flügeln überschlug sich das Wesen und versuchte, dem nachsetzenden Elf auszuweichen. Rebraal stellte sich über den Riss, nahm das Schwert in beide Hände und wartete.
    Sie kamen von links und rechts. Lächelnd täuschte Rebraal links an und duckte sich rasch. Dann stach er gerade nach oben und trieb dem Cursyrd das Schwert zwischen den Beinen in den Leib. Er kreischte, dunkles Blut strömte aus der Wunde. Rebraal drehte die Klinge um und zog sie heraus, sprang hoch und versetzte dem zweiten Dämon in derselben Bewegung einen Tritt in den Bauch. Aus dem Gleichgewicht gebracht, konnte er die Arme nicht schnell genug vor die Brust bringen, um die Klinge des Elfenkriegers abzuwehren, ehe sie seinen Oberkörper durchbohrte.
    Rebraal blieb in Bewegung und wechselte zum Heck des Wagens. Die beiden Al-Arynaar wehrten sich erbittert gegen die Feinde, die jetzt auch noch durch Drohnen verstärkt wurden. Rebraal packte einen Seelenfresser am Nacken und jagte ihm die Klinge mitten durch den Leib. Die Schneide durchtrennte die Wirbelsäule. Dann warf er den toten Dämon vom Wagen. Der Elf vor ihm nickte dankbar, drosch einem weiteren Gegner die Klinge mit

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