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Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition)

Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition)

Titel: Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Whalen Turner
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Minze und Fenchel zugleich gespürt, etwas Kühles, das sich von der Hitze abhob. Dennoch glaubte er, dass es nicht klug sein würde, noch einen Schluck zu nehmen, und ignorierte den Inhalt des Bechers.
    Der Meder sah Sounis in die Augen. »Ich werde offen zu Euch sein. Wir sind Attolia nicht freundlich gesinnt. Es gibt gewisse Gepflogenheiten im Umgang der Nationen miteinander, Bindungen, die auf gegenseitiges Vertrauen gegründet sind. Sie hat diese Bindungen missbraucht, ihre Absichten falsch dargestellt, uns eingeladen, unsere Truppen anlanden zu lassen, um ihr bei ihrer Verteidigung zu helfen, und sich dann gegen sie gewandt. Darüber hinaus hat sie uns als Angreifer gebrandmarkt, Euch und andere belogen, um die friedlichen Beziehungen unserer Nation zu denen auf dieser kleinen Halbinsel hier zu zerstören.«
    Der Geschmack, der nach dem Brennen des Remchik einsetzte, war nicht der von Minze, wie Sounis nach einigem Nachdenken beschloss; ihm fiel auf, dass er in Gedanken an seinem Becher genippt hatte, während Melheret gesprochen hatte.
    »Trinkt«, sagte der Meder. »Am Remchik nippt man nicht, wie man bei mir zu Hause sagt. Sein Geschmack entfaltet sich erst beim Schlucken.« Der ältere Mann sprach mit beinahe väterlicher Autorität.
    Sounis trank gehorsam, lehnte aber eine weitere Portion ab und hielt den Becher zu nahe bei sich, als dass Melheret ihn ohne sichtliche Mühe hätte füllen können.
    Melheret sagte: »Es ist meine mir von meinem Kaiser zugewiesene Aufgabe, die beschädigten Verbindungen zwischen Attolia und uns zu flicken und sie zu ermutigen, sich einer Gemeinschaft zivilisierter Nationen anzuschließen.«
    »Nicht, sich auf eine Invasion vorzubereiten?«, fragte Sounis. »Ich dachte, Euer Kaiser würde seine Armeen zusammenziehen und die Schiffe bauen, die sie zu unserer ›kleinen‹ Halbinsel übersetzen sollen. Hat er Attolia nicht eine Botschaft geschickt, um das zu verkünden?«
    Melheret neigte den Kopf zur Seite und zog die Stirn in Falten, als wären Sounis’ Worte unverständlich gewesen oder als hätte er behauptet, der Teppich auf dem Boden wäre zum Leben erwacht. »Wie bitte?«
    Sounis rieb sich das Gesicht und kniff sich in die tauben Lippen; er fürchtete, dass seine Worte tatsächlich unverständlich gewesen waren. »Euer Kaiser plant doch, mit einer riesigen Armee hier einzufallen, und hat Attolia im Voraus davon in Kenntnis gesetzt?«
    Melheret schüttelte den Kopf. »Warum sollte er Attolia vorwarnen, wenn er wirklich vorhätte, hier einzufallen?« Er legte Sounis kameradschaftlich die Hand aufs Knie und schüttelte es. »Denkt nach, Euer Majestät! Sie lügt. Das ist die offensichtlichste Erklärung für jede Geschichte, die sie einem auftischt. Ja, mein Kaiser hat ihre Spione nach Hause geschickt; hätte nicht jeder Herrscher dasselbe getan? Es war ihr unangenehm, bei solcher Hinterlist ertappt worden zu sein, und so lügt sie, um ihre Schmach zu verhehlen. Ist das eine angemessene Verbündete für Sounis? Seht doch, was sie Euch im Gegenzug für Eure demütigende Kapitulation anbietet! Ein paar schäbige Söldner, eine Handvoll Gold. Mein Kaiser ist ein weitaus besserer Verbündeter, wenn Eure Barone weiter rebellieren, was sie vielleicht gar nicht tun werden. Womöglich wussten sie gar nicht, dass Ihr noch am Leben und ihr König seid. Ihr müsst nicht in Eure eigene Heimat einfallen, um sie zu sichern. Ich bin der Überzeugung, dass Eure Barone Euch mit offenen Armen empfangen werden.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Sounis skeptisch.
    »Dann werdet Ihr von meinem Kaiser Gold und Armeen erhalten, um Euren Thron zu sichern. Er wird kein Treuegelöbnis verlangen.«
    »Nicht? Was hat er denn von Suninex verlangt?«
    Wieder blickte Melheret verwirrt drein. »Meint Ihr Sheninesh? Sheninesh ist seit vielen Jahren mit uns verbündet und hat teil an unserem Wohlstand. Man hat sich dort dazu entschlossen, unsere Herrschaft anzunehmen, weil man sie als Segen betrachtet, nicht als Joch. Ihr mögt anderslautende Berichte gelesen haben, aber wenn daraus nicht einmal der richtige Name eines Landes hervorgeht, wie zutreffend können sie dann wohl sein?«
    Sounis erinnerte sich an einen alten Streit. »Eddis«, sagte er.
    »Eddis? Was ist mit Eddis?«
    »Man spricht es nicht so aus.«
    Melheret lenkte ihn wieder zum Thema zurück. »Ihr verlasst Euch auf die Ehrlichkeit und die Hilfe Eures Freundes Eugenides, aber nicht er regiert Attolia, sondern sie. Und ist er wirklich Euer

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