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Die leichten Schritte des Wahnsinns

Die leichten Schritte des Wahnsinns

Titel: Die leichten Schritte des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polina Daschkowa
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Zigaretten und das Feuerzeug kannst du mitnehmen. Wenn du sonst noch was brauchst, genier dich nicht, es zu sagen. Ich weiß,
     was sich gehört. Vorläufig wollen wir so tun, als wärst du einfach mein Gast.«

Kapitel 36
    Mischa Sitschkin hörte die Ansage, daß das Flugzeug aus London gelandet war, und wurde noch nervöser. Gleich würde der strahlende
     Sergej Krotow erscheinen, und er müßte ihm sofort alles berichten. Beim bloßen Gedanken daran, was Lena gerade alles zustoßen
     mochte, bekam Mischa Bauchschmerzen. Wie würde es erst Serjosha gehen?
    Krotow wartete auf sein Gepäck. Er hatte zwei gewaltige Koffer mit Geschenken für Lisa, Lena und Vera Fjodorowna dabei, außerdem
     jede Menge verschiedener Souvenirs für Freunde und Kollegen. Nur eins tat ihm leid – daß Lena ihn nicht vom Flughafen abholen
     konnte, sie kam erst in vier Tagen zurück. Er beschloß, sich heute erst einmal gründlich auszuschlafen und morgen früh zu
     Lisa ins Erholungsheim zu fahren. Er hatte schreckliche Sehnsucht nach seiner Familie.
    Es war kurz nach ein Uhr nachts, als er endlich den Gepäckwagen mit den zwei großen Koffern in die Eingangshalle rollte. Sofort
     entdeckte er Mischa. Und dessen Gesichtsausdruck machte ihm klar: Es war etwas passiert.
    Draußen erwartete sie ein schwarzer Wolga. Der Chauffeur Kolja Filippow, den die Kollegen seit vielen Jahren nur Filja nannten,
     grinste übers ganze Gesicht, stieg aus dem Wagen und öffnete den Kofferraum.
    »Guten Abend, Sergej Sergejitsch, wie war der Flug?«
    »Grüß dich, Filja, gut.« Krotow drückte ihm rasch die Hand.
    Sie verstauten die Koffer und stiegen ins Auto. Mischa setzte den schon im Flughafengebäude begonnenen Bericht fort. Er bemühte
     sich, kein wichtiges Detail auszulassen, ohne sich dabei in den vielen Einzelheiten zu verheddern.
    Plötzlich vollführte Filja ein kleines Manöver – er zwängtesich auf der Kreuzung direkt vor einen riesigen schwarzen LKW und gab Gas.
    »Wir werden verfolgt«, bemerkte er, ohne sich umzusehen. »Schon seit Scheremetjewo sitzt uns ein Jeep mit den Brüdern von
     der Mafia im Nacken, verfluchte Bande!«
    »Funk die Kollegen von der Verkehrspolizei an, die sollen sie abfangen«, sagte Krotow. »Hast du die Nummer gesehen?«
    »Wofür halten Sie mich, Sergej Sergejitsch!«
    Der Wolga war mittlerweile auf dem Platz vor dem Weißrussischen Bahnhof angekommen.
    »Es tut mir leid um Ijewlew«, sagte Mischa. »Er war ein prima Kerl. Was glaubst du, Serjosha, steckt dahinter auch die Gradskaja?
     Oder ist das ein Zufall? Die Kollegen aus Tjumen sagen, Locke hätte den Amerikaner für jemand anderen gehalten. Er ist ja
     in Amerika dick im Geschäft, Locke, meine ich. Sonderbar, daß er diesen Professor so einfach hat laufenlassen.«
    »Mischa, wie ist dein Englisch?« fragte Krotow.
    »In der Schule habe ich Deutsch gelernt. Mit diesem Barron habe ich mich nur ganz kurz unterhalten, per Dolmetscher. Er weiß
     offenbar mehr, als ich dachte. Am besten, du sprichst gleich morgen mit ihm.«
    »Filja«, wandte sich Krotow an den Chauffeur, »weißt du, wie man von hier aus am schnellsten auf die Wolokolamsker Chaussee
     kommt?«
    »Aber klar, Sergej Sergejitsch. Ich kenne auch das Erholungsheim dort. Jetzt ist die Straße frei, in einer Stunde sind wir
     da. Wollen Sie sich mit den Wachleuten des Heims in Verbindung setzen?«
    »Nein. Die Wachleute dort sind garantiert schon bestochen. Ist einer von euch bewaffnet?«
    »Ich hab meine Knarre dabei«, sagte Filja.
    »Ich auch«, nickte Mischa. »Sag mal, Serjosha, wo willst du Lisa und Vera Fjodorowna denn hinbringen?«
    »Das ist jetzt völlig nebensächlich«, knurrte Krotow. »Hauptsache, wir treffen sie überhaupt noch an. Filja, nicht abbiegen!
     Ich glaube, wir werden schon wieder verfolgt!«
    Diesmal war es ein kirschroter Toyota, der sich an sie gehängt hatte.
    »Sollen wir vielleicht Unterstützung anfordern?« fragte Filja.
    »Wir versuchen’s allein, schnell und unauffällig. Fahr auf die Twerskaja, Richtung Petrowka. Dann schwenkst du rasch in die
     Tschechowstraße ein, Mischa und ich steigen aus, und danach dirigierst du diesen Toyota in aller Ruhe zur Petrowka. Offensichtlich
     wissen sie ja schon, daß ich zurück bin, jetzt ist die Hauptsache, daß wir vor ihnen da sind.«
    Krotow griff über die Rückenlehne nach vorn und nahm Filja das Funktelefon aus der Hand.
    »Leihst du mir deine Knarre?« fragte er, während er die Nummer wählte.
    Eine Viertelstunde

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