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Die leise Stimme des Todes (German Edition)

Die leise Stimme des Todes (German Edition)

Titel: Die leise Stimme des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Kenlock
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Bemerkung.
    Der Bauer fischte in den weiten Taschen seines Overalls nach dem Schlüssel und schloss die Tür auf.
    „Das Bett ist frisch bezogen. Frühstück gibt’s um acht. Mittagessen und Abendessen können Sie im Gasthof Bayernkönig bekommen, der ist am Marktplatz. Hier ist Ihr Schüssel.“ Mark wurde der Schüssel in die Hand gedrückt. „Wenn Sie spät nach Hause kommen, seien Sie leise. Wir müssen früh raus.“
    „In Ordnung.“
    „Das Zimmer bezahlen Sie morgen früh.“
    Dann wandte sich der Mann um und stapfte die Treppe wieder hinunter.
    Mark schloss die Tür und setzte sich aufs Bett. Das Zimmer war in Ordnung. Es war klein, mit Holzbett, einem Tisch und zwei Stühlen. Winzige Fenster blickten zum Hof hinaus. Ein Strauß aus Trockenblumen stand auf dem Nachttisch. Direkt daneben stand eine muschelverzierte Lampe. Das Kabel verschwand unter dem Bett. Mark bückte sich und zog es aus der Steckdose.
    Er hatte Strom, mehr brauchte er nicht. Der Stromanschluss war der Grund dafür, dass er das Zimmer gemietet hatte, denn er hätte auch an jedem anderen Ort auf Katherine Tallet warten können.
    Zufrieden packte er seinen Laptop aus und schloss das Modem an.
     
    Die Frau war um die Zwanzig, hübsch mit kurzen blonden Haaren und einem ungekünstelten Lächeln. Sie saß hinter einem Monstrum von Schreibtisch, auf dessen glatter Tischplatte sich zahlreiche Akten stapelten.
    Obwohl das Büro großzügig bemessen war und mehrere Arbeitsplätze aufwies, war die junge Sachbearbeiterin allein im Raum.
    Wahrscheinlich sind die anderen noch in der Mittagspause, dachte Katherine. Was für ein Glück! Aber jetzt hieß es, sich beeilen, bevor alles wieder zurück ins Büro strömte.
    „Was kann ich für Sie tun?“
    Katherine erwiderte das freundliche Lächeln. „Hallo, ich bin Teilnehmerin am Kongress und habe ein kleines Problem.“
    „Ja?“
    „Ich sollte dringend eine E-Mail absenden, das heißt, eigentlich hätte ich sie längst absenden sollen, habe es aber heute Morgen in der Eile vergessen. Jetzt wollte ich Sie fragen, ob ich Ihren Computer benutzen darf. Sie haben doch Internetanschluss?“
    „Sicher“, gluckste die Frau, so als hätte Katherine etwas Lustiges gesagt.
    „Darf ich?“, fragte Katherine und deutete auf einen der freien Computer.
    „Nur zu.“
    So weit, so gut. Katherine nahm auf dem Drehstuhl Platz. Sie bewegte die Maus, damit der Bildschirmschoner verschwand, und betrachtete die Computeroberfläche. Windows 2000. Alles klar. Sie warf einen Blick zu der Sachbearbeiterin hinüber, aber die Frau hatte sich wieder ihrer Arbeit zugewandt.
    Katherine rief über Netscape das Internet auf. Keller hatte ihr die Adresse, die sie jetzt eingab, so lange vorgebetet, dass Katherine überzeugt war, sie nicht einmal zu vergessen, wenn sie plötzlich an Alzheimer erkranken sollte.
     
    www.cool-hack.de
     
    Katherine starrte auf den kleinen Balken an der unteren Bildschirmanzeige, der optisch vermittelte, wie weit der Ladegang fortgeschritten war.
    Verdammt, warum dauert das so lange?
    Ihr trat der Schweiß auf die Stirn. Zaghaft hob sie den Kopf, aber ihr Gegenüber war immer noch in die Akten vertieft. Katherine atmete aus.
    Dann war es endlich soweit. Der Bildschirm baute sich auf, eine schwarze Oberfläche erschien, auf der neben der üblichen Begrüßung eine grafische Animation ablief. Ein winziger Hase flitzte über den Monitor. Jedes Mal, wenn er die linke oder rechte Seite des Bildschirms erreichte, tauchte wie aus dem Nichts ein ebenso winziger Igel auf, der höhnisch grinste, worauf der Hase sich abrupt umwandte und zur anderen Seite des Schirms rannte.
    Das Märchen vom Wettrennen zwischen dem Hasen und dem Igel. Wer dachte sich nur so einen Blödsinn aus?
    Aber sie kannte die Antwort – Mark Keller!
    Der Hase sollte die Polizei symbolisieren und der Igel den Hacker. Die Bedeutung war klar: Ihr werdet mich nie kriegen, egal, wie schnell er ihr seid. Ich bin immer schon da!
    Na ja, etwas kindisch, aber es zeigte, dass Mark Keller Humor besaß.
    Durch die Betrachtung der Grafik hatte Katherine wichtige Zeit vertrödelt.
    Wie ging es weiter? Was hatte Keller genau gesagt?
    Klicken Sie den linken Igel an, wenn er auftaucht. Die Benutzeroberfläche wird ausgewechselt. In das Textfeld, das nun erscheint, tippen Sie Mr.X und drücken die Returntaste. Mehr müssen Sie nicht tun.
    Einmal gestartet, lief das Programm automatisch ab und kopierte sich auf die Festplatte. Der ganze Vorgang würde

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