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Die leise Stimme des Todes (German Edition)

Die leise Stimme des Todes (German Edition)

Titel: Die leise Stimme des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Kenlock
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aufgeben, aber sehen Sie nicht, wie gefährlich es für mich geworden ist?“ Mark vollführte eine ungeduldige Bewegung mit den Händen. „Diese Leute schrecken nicht vor Mord zurück. Beweise hin oder her, ich habe keine Lust, mein Leben aufs Spiel zu setzen.“
    „Und ich?“
    „Was?“
    „Ich könnte es doch tun.“
    „In den Rechner eindringen? Sind Sie komplett verrückt geworden?“
    „Sie müssten mir nur sagen, was ich tun soll.“
    Eigentlich war der Gedanke gar nicht so dumm, gestand sich Mark ein. Der tatsächliche Einbruch in das System von ORGANIC würde per Internet vonstatten gehen. Im Moment galt es nur, sich einen Zugang zu verschaffen. Dazu musste ein kleines Programm gestartet werden, das Mark auf einer Diskette gespeichert in seiner Jackentasche trug. Der Rest war einfach und lief selbstständig ab. Ja, wenn er nüchtern darüber nachdachte und seine Gefühle außen vor ließ, dann konnte Katherine Tallet es ebenso gut tun, und sie würde wesentlich weniger Verdacht erregen. Trotzdem widerstrebte es ihm, sie in Gefahr zu bringen.
    „Ich weiß nicht.“
    „Doch, Sie wissen es!“, widersprach ihm Katherine heftig. „Es gibt keine andere Möglichkeit. Sie haben es selbst gesagt - wir brauchen Beweise. Und Sie können im Augenblick nichts tun, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, also werde ich es tun!“
    Mark spürte ihre Entschlossenheit. Sein Widerstand geriet ins Wanken, und letztendlich, was konnte ihr schon passieren. Hier an der Klinik - nichts! Und später würde er dafür sorgen, dass sie sich aus allem raushielt. Das hier war seine Angelegenheit. Man hatte versucht, ihn zu töten, und er war bereit zurückzuschlagen.
    „Also gut. Ich sage Ihnen, was Sie tun müssen.“
     
    Ulrike Meinert, die Empfangsdame von ORGANIC, gab seit einer halben Stunde die Daten der Kongressteilnehmer in den Computer ein, als sie plötzlich stutzte. Auf dem Bildschirm erschien eine Meldung, dass ein Teil der Daten im System schon vorhanden war.
    Die beruflichen und persönlichen Angaben eines Dr. Mark Keller, sie konnte sich gut an ihn erinnern, da er der Einzige war, der sich nicht schriftlich, sondern per E-Mail angemeldet hatte, stimmten exakt mit den Daten eines anderen Arztes überein, der an einem früheren Kongress teilgenommen hatte. Dr. Marcel Widmer, Universitätsklinikum München. Gleicher beruflicher Werdegang, gleicher Studienort und gleiche Studienzeit, aber nicht genug damit, auch sein Geburtstag und sein Geburtsort waren identisch.
    Kann so etwas möglich sein?, grübelte sie und betrachtete verwirrt ihre rot lackierten Nägel, als wüssten ihre Hände die Antwort.
    Ulrike Meinert war klug, sie verdankte ihre außerordentlich gut bezahlte Position nicht ihrem attraktiven Aussehen. An der Klinik wurde gemunkelt, sie habe sich die Leiter nach oben geschlafen und dabei wahrscheinlich nicht einmal das männliche Reinigungspersonal ausgelassen. Sie kannte diese Gerüchte und lächelte darüber.
    Ulrike überlegte nun, ob sie den Verwaltungschef auf ihre Entdeckung hinweisen sollte, konnte sich aber nicht so recht dazu durchringen. Sie kannte Sanden seit drei Jahren, aber so angespannt und nervös hatte sie ihn noch nie erlebt. Er schlich schon den ganzen Morgen wie ein hungriger Wolf durch die Klinik. Ihn in einer solchen Gemütsverfassung anzusprechen, konnte ein Fehler sein, aber ihm nicht zu berichten, was sie entdeckt hatte, war mit Sicherheit ein Fehler.
    Ulrike Meinert stöhnte leise, druckte die Daten von Dr. Mark Keller und Dr. Marcel Widmer aus und machte sich widerstrebend auf die Suche nach Sanden.
     
    „Wenn Sie mir bitte folgen wollen“, sagte Rico Sanden.
    Katherine hielt sich im Hintergrund der Gruppe, die sich dazu entschlossen hatte, an der Führung durch die Klinik teilzunehmen.
    Das gemeinsame Mittagessen der Ärzte war vorüber. Katherine hatte aus lauter Anspannung keinen Bissen hinunterbekommen. Ihr Magen schien sich in einen Stein verwandelt zu haben und verursachte Krämpfe, die sie sonst nur kannte, wenn sie ihre Periode bekam.
    Auf was habe ich mich da bloß eingelassen?, dachte sie verzweifelt.
    Wenn man sie erwischte, war ihre Reputation dahin. Eine Ärztin, die in das Computersystem einer fremden Klinik einbrach, war wohl kaum dazu geeignet, Menschen zu operieren, die ihr Leben und ihre Gesundheit vertrauensvoll in ihre Hände legten.
    Mark Keller hatte die Klinik unauffällig verlassen und versprochen, in der kleinen Ortschaft unten im Tal auf sie zu

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