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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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bientôt. «
    »Ja, machen Sie schnell.« Drew legte den Hörer auf und sah zu Karin hinüber, die jetzt mit düsterer Miene vor der Couch stand. »Ich rufe jetzt den Colonel an. Willst du auch mit ihm sprechen?«
    »Nein, ich will mit dir gehen.«
    »Jetzt komm schon, Lady, du wirst zum Arzt gehen. Du bildest dir zwar ein, du hättest mich gestern abend getäuscht, aber das hast du nicht. Du bist aufgestanden und ins Bad gegangen. Und da warst du verdammt lange. Ich habe das Licht eingeschaltet und das Blut auf deinem Kissen gesehen. Und später hab ich dann den Verband im Papierkorb gefunden. Deine Hand hat geblutet.«
    »Es war nichts -«
    »Das soll mir der Arzt sagen. Und wenn es wirklich nichts war, warum hast du dann den Arm am Ellbogen so abgeknickt und hältst die Hand über der Brust, gegen alle Gesetze der Schwerkraft? Willst du jemandem den Segen erteilen oder möchtest du bloß vermeiden, daß der Verband wieder blutig wird?«
    »Dir entgeht auch gar nichts, du Mistkerl.«
    »Es tut weh, oder?«
    »Nur ab und zu. Wahrscheinlich bist du daran schuld.«
    »Das ist das Netteste, was du seit einer ganzen Weile gesagt hast.« Lennox stand auf und ging zu ihr. Sie umarmten sich. »Mein Gott, bin ich froh, daß ich dich gefunden habe!«
    »Ganz meinerseits, Liebster.«

    »Ich wünschte, ich könnte die richtigen Worte finden und das sagen, was ich fühle. Ich habe in dem Punkt nicht viel Übung - ich glaube, das klingt jetzt ziemlich blöd.«
    »Ganz und gar nicht. Du bist ein erwachsener Mann und kein Mönch. Küß mich.« Sie küßten sich lang und hingebungsvoll und spürten wie ihre Erregung anstieg. Wie nicht anders zu erwarten, klingelte das Telefon. »Nimm du ab, Officer Lennox«, sagte Karin und löste sich sanft aus seinen Armen. Sie sah ihm in die Augen. »Jemand versucht vernünftigerweise, uns zu stoppen. Es gibt Arbeit.«
    Drew ging an den Schreibtisch und nahm den Hörer ab. »Ja?«
    »Witkowski«, meldete sich der Colonel mit rauher Stimme. »Ich habe gerade mit Moreau gesprochen. Der Wagen ist unterwegs, um Karin abzuholen, und der Sergeant hat das, was Sie brauchen. Ich glaube, ich sollte mitkommen, aber Sorenson will, daß ich hierbleibe. Wir versuchen, uns etwas einfallen zu lassen, um Courtland die Rückkehr so leicht wie möglich zu machen.«
    »Wie hat er denn die Nachricht aufgenommen?«
    »Wie würden Sie es denn aufnehmen, wenn Karin sich als Neonazi erweisen würde?«
    »So etwas dürfen Sie nicht mal denken.«
    »Courtland war erschüttert, hat sich aber überzeugen lassen. Wesley ist ein alter Hase. Der unternimmt nichts, solange die Hintergrundinformationen nicht wirklich hieb- und stichfest sind.«
    »Sie sprechen in Rätseln.«
    »Es läuft jedenfalls darauf hinaus, daß der Botschafter mitmacht. Er wird seine Rolle spielen.«
    »Dafür sollten Sie vielleicht besser Villier engagieren. Wenn ich mir das Wiedersehen nach der Trennung vorstelle …«
    »Daran arbeiten wir gerade. Courtland hat panische Angst davor, mit ihr allein zu sein. Also wird es ein paar Störungen und kleine Katastrophen geben. Wie geht es Ihrer Freundin?«
    »Sie lügt mich dauernd an. Ihre Hand tut weh, und sie will es nicht zugeben.«

    »Ein richtiger Soldat.«
    »Eine richtige Idiotin.«
    »Unser Wagen wird in zehn Minuten dort sein. Warten Sie, bis die Marines im Haus sind, und dann führen Sie sie hinaus.«
    »Wird gemacht.«
    »Waidmannsheil.«
    »Waidmannsdank.«
     
    Lennox, der eine graue Flanellhose und einen Blazer trug, setzte sich neben Moreau auf den Rücksitz des gepanzerten Deuxième-Wagens und reichte ihm die Quittung des Schuhsalons und die Eintrittskarte für den Vergnügungspark.
    »Das ist mein Kollege Jacques Bergeron - sagen Sie ruhig Jacques«, sagte der Chef des Deuxième und deutete dabei auf den Mann, der vorne neben dem Fahrer saß. »Und unseren Fahrer haben Sie ja, glaube ich, schon kennengelernt«, fügte Moreau hinzu, als der den Kopf zur Seite drehte.
    » Bonjour , Monsieur.« Es war der Fahrer, der Lennox auf der Avenue Gabriel das Leben gerettet hatte, der Mann, der nur Sekunden, bevor Kugeln gegen die Windschutzscheibe prasselten, darauf bestanden hatte, daß er einstieg.
    »Ihr Name ist François«, sagte Drew, »und ich werde weder Ihren Namen noch Sie je vergessen. Ich wäre nicht mehr am Leben, wenn -«
    »Ja, ja«, schnitt Moreau ihm das Wort ab. »Wir haben alle den Bericht gelesen, und François ist auch hinreichend belobigt worden. Er hat sich den Rest des Tages

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