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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Augenblick, Sir … Entschuldigen Sie, Mr. Director«, fuhr die körperlose Stimme fort, »ich hätte nachsehen sollen, aber die Leute mit Dauerzugang kommen gewöhnlich später.«
    »Keine Ursache«, sagte Sorenson, »ich hätte vielleicht den DCI anrufen sollen, aber für ihn ist es auch noch ein wenig früh.«
    »Ja, Sir.« Das schwere Stahltor schwang auf. Nach einem knappen halben Kilometer erreichten sie eine kreisförmige Zufahrt, die an der Marmortreppe der Residenz des ehemaligen argentinischen Botschafters endete. Die Limousine kam zum Stehen, als das große Eingangsportal sich öffnete und ein kräftig gebauter Major der Army in mittleren Jahren heraustrat. Die Schulterklappen seiner mit zahlreichen Orden bedeckten Uniformjacke ließen erkennen, daß er einem Rangerbataillon angehörte. Er kam schnell die Treppe herunter und öffnete Sorenson die Tür.
    »Major James Duncan, diensthabender Wachoffizier, Mr. Director«, sagte er freundlich. »Guten Morgen, Sir.«
    »Guten Morgen, Major«, sagte der Chef von Cons-Op und stieg aus dem Wagen. »Tut mir leid, daß ich nicht vorher angerufen habe, um Ihnen zu sagen, daß ich so früh kommen würde.«
    »Das sind wir gewöhnt, Mr. Sorenson.«
    »Der Mann am Tor nicht.«
    »Das verstehe ich nicht. Die hatten heute früh um drei eine viel größere Überraschung.«
    »So?« Die Antenne des erfahrenen Geheimdienstmannes empfing negative Signale. »Ein unangemeldeter Besucher?« fragte er, während sie die Treppe hinaufgingen.
    »Nein, eigentlich nicht. Sein Name war gegen Mitternacht auf die Dauerliste gesetzt worden. Das ist eine ziemlich lange Liste, und es paßte ihm nicht, daß er warten mußte. Aber was soll’s, ich wäre wahrscheinlich auch gereizt, wenn ich den ganzen Tag gearbeitet hätte und man mich dann in der Nacht aus dem Schlaf reißt und hierher zitiert. Ich meine, das ist ja schließlich kein Dschungeleinsatz in Vietnam.«
    »Nein, aber Notfälle gibt es schließlich immer, oder?« sagte Sorenson, ohne weiter zu bohren.

    »Um die Zeit eigentlich nicht«, sagte Major Duncan und führte den Direktor von Cons-Op an den Sicherheitsschalter, hinter dem eine müde aussehende Frau in Offiziersuniform saß. »Wie können wir Ihnen behilflich sein, Sir? Wenn Sie das bitte Lieutenant Russell sagen wollen, dann ruft sie Ihnen jemanden, der Sie hinbringt.«
    »Ich möchte die beiden Gefangenen sehen, die in Sektion E in Isolierzellen untergebracht sind.« Die beiden Uniformierten warfen sich Blicke zu, denen das geschulte Auge ihre Verblüffung entnehmen konnte. »Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    »Nein, Direktor Sorenson«, erwiderte Lieutenant Russell und ihre von dunklen Ringen umgebenen Augen blickten auf den Bildschirm ihres Computerterminals, während sie die Tastatur betätigte. »Reiner Zufall, Sir.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Deputy Director Connally mußte heute morgen um drei auch zu den beiden«, antwortete Major James Duncan.
    »Hat er gesagt warum?«
    »Etwa das gleiche, was Sie am Tor auch gesagt haben, Sir. Die Besprechung hatte Sicherheitsstufe Maximum, deshalb mußte unser Wachmann nach dem Öffnen der Zelle vor der Tür von Sektion E warten.«
    Jetzt war die Botschaft angekommen. »Major, bringen Sie mich sofort hin. Außer mir war niemand zum Verhör dieser Männer freigegeben!«
    »Entschuldigen Sie bitte, Sir«, schaltete sich Lieutenant Russell ein. »Deputy Director Connally hatte eine einwandfreie Freigabe. Die Anweisung trug die Unterschrift von Direktor Talbot.«
    »Holen Sie mir Talbot ans Telefon! Wenn Sie seine Privatnummer nicht haben, gebe ich Sie Ihnen.«
    »Hello?« Meldete sich ein schlaftrunkener Knox Talbot.
    »Knox, ich bin’s, Wesley -«
    »Verdammt noch mal, wer hat jetzt wen in die Luft gejagt? Wissen Sie, wie spät es ist?«
    »Kennen Sie einen Deputy Director Connally?«
    »Nein, weil es so jemanden nicht gibt.«
    »Und was ist mit einer Anweisung mit Ihrer Unterschrift, mit der ihm die Freigabe erteilt wurde, die Neonazis zu verhören?«
    »Eine solche Anweisung gab es nicht, also kann ich sie auch nicht unterschrieben haben. Wo sind Sie?«
    »Wo, zum Teufel, glauben Sie wohl?«
    »Hier in Virginia?«
    »Ich hoffe nur, daß mein nächster Anruf weniger beunruhigend ist, denn wenn nicht, dann steht Ihnen ein ernsthafter Hausputz bevor.«
    »Die AA-Computer?«
    »Ich denke da an etwas weniger Kompliziertes, etwas sehr Menschliches.« Sorenson knallte den Hörer auf die Gabel. »Gehen wir, Major!«
    Die

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