Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
Witkowski. »Der eine hat eine Kugel durch den Kopf bekommen, der andere ist erstochen worden. Der Wagen des Bureau ist weg, und der Fahrer dürfte ebenfalls tot sein.«
    »Man hat sie entführt«, sagte Moreau leise und sah Drew dabei in die Augen.
    »Die werden sie umbringen!« schrie Lennox, fuhr herum und schlug mit der Faust gegen die Wand.
    »Ich muß zugeben, daß die Möglichkeit besteht«, erwiderte der Chef des Deuxième, »aber ich beklage den Tod meiner Kollegen. Was Karin angeht, so haben wir keine Beweise dafür, daß sie dasselbe Schicksal erlitten hat. Und nach meiner Beurteilung ist sie noch sehr lebendig.«
    »Wie können Sie das sagen?« fragte Drew.
    »Weil sie als Geisel wesentlich wertvoller ist als tot. Die wollen den Mann, der als Harry Lennox bekannt ist, und das sind Sie.«
    »Und?«
    »Und deshalb werden sie sie dazu benutzen, um Harry Lennox aus seinem Versteck zu locken.«
    »Was tun wir also?«
    »Wir warten, chlopak «, sagte Colonel Witkowski, der unbewegt zugehört hatte, mit leiser Stimme. »Wie wir beide wissen,
ist das der härteste Teil unseres Jobs. Wenn sie Karin hätten töten wollen, um ein weiteres Exempel zu statuieren, hätten sie ihre Leiche bei den beiden anderen liegen lassen. Das haben sie nicht. Also warten wir.«
    »Also gut, also gut!« rief Drew und hielt sich mit einer Hand an der Schreibtischkante fest. »Aber wenn das so laufen soll, dann will ich jetzt die Namen von jedem haben, von jedem einzelnen, dem man gesagt hat, wer ich bin und wo ich mich aufhalte. Die undichten Stellen, ich möchte wissen, wem Sie es gesagt haben!«
    »Was sollte das nützen, mon ami ? Solche Lecks sind wie Steine, die man in einen Teich wirft; sie ziehen ihre Kreise über die ganze Wasserfläche.«
    »Weil ich sie haben muß, deshalb!«
    »Also schön, ich werde Ihnen die Namen der Leute geben, die wir informiert haben, und Stanley wird die aus der Botschaft liefern müssen.«
    »Schreiben Sie«, befahl Lennox und holte ein paar Hotelbriefbögen aus der Schublade. »Alles, was Sie haben.«
     
    »Wir haben ihnen zweihundertsechsunddreißig Namen mit den entsprechenden Fotos zugespielt«, sagte Knox Talbot, der Direktor der CIA, am Telefon zu Wesley Sorenson.
    »Schon irgendwelche Reaktionen?«
    »Nichts Konkretes, aber ein paar Möglichkeiten. Wir haben insoweit Glück, als sieben Leute in dem sicheren Haus den sogenannten Deputy Director Connally tatsächlich gesehen haben, und zugleich das Pech, daß nur vier von ihnen nahe genug an ihn herankamen, um ihn beschreiben zu können.«
    »Und wie sieht es mit den Verdächtigen aus?« fragte der Direktor von Consular Operations.
    »Nicht sehr ergiebig. Hol’s der Teufel, einer der Zeugen hat sogar Ihr Foto unter acht anderen herausgepickt.«
    »Wenn sie alle in meinem Alter waren, sagt uns das etwas.«
    »Das waren sie nicht. Wir haben keinen Zweifel daran gelassen, daß der Mistkerl ganz bestimmt sein Aussehen drastisch verändert hat, wahrscheinlich eine Perücke, Kontaktlinsen mit anderer Augenfarbe, all die üblichen Tricks.«

    »Mit einer Ausnahme, Knox. Auf die Weise kann man sich älter machen, aber nicht jünger, nicht ohne grotesk zu wirken.«
    »Das ist das Eigenartige daran, Wes. Bis auf einen Mann und eine Frau haben sie alle ziemlich genau dasselbe gesagt. Daß dieser Connally nämlich so durchschnittlich aussah, daß man ihn kaum aus einer Menge herauspicken kann - um es mit meinen Worten zu sagen.«
    »Und seine Kleidung?«
    »Streng nach der alten Agency-Richtlinien. Dunkler Anzug, weißes Hemd, gestreifte Krawatte, braune Schnürschuhe. Oh, und ein heller Regenmantel, die kurze Art ohne Gürtel. Die Frau von der Sicherheitstheke sagte, der Mantel habe so ausgesehen wie der ihres Freundes, London Fog heißt das Modell.«
    »Gesicht?«
    »Wiederum ausdruckslos, durchschnittlich, kein Schnurrbart, kein Kinnbart, nur blaße Haut und keine auffälligen Gesichtszüge, aber eine ziemlich dicke Brille hat er getragen, zu dick würde ich sagen.«
    »Wieviele mögliche Kandidaten haben wir?«
    »Wenn man einmal diejenigen streicht, die auf keinen Fall in Frage kommen, wie zum Beispiel Sie, vierundzwanzig.«
    »Und wieviele sind es ohne Streichungen?«
    »Einundfünfzig.«
    »Kann ich sie sehen?«
    »Die vierundzwanzig sind schon zu Ihnen unterwegs. Die anderen siebenundzwanzig schicke ich nach. Oder soll ich Ihr Bild entfernen? Ich meine, Sie arbeiten ja nicht mal hier.«
    »Warum haben Sie es dazugetan?«
    »Mein perverser Humor,

Weitere Kostenlose Bücher