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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Aber leise und vorsichtig müssen wir sein, da widerspreche ich Ihnen nicht.«
    »Vielen Dank für Ihr Kompliment. Ich werde es in meine Bewerbungsunterlagen heften.«
    »Wenn Sie das hier lebend überstehen, könnten Sie die schneller brauchen, als Sie vielleicht denken. Ich kann mir gut vorstellen, daß Wesley Sorenson Sie jetzt am liebsten in die Äußere Mongolei versetzen würde. Aber los jetzt. Halten Sie sich dicht an den Hauswänden; vom fünften Stock aus kann man Sie da nicht sehen.«
    Lennox und Witkowski arbeiteten sich, immer wieder in Hauseingängen Deckung nehmend, die Rue Lacoste hinauf, bis sie Nummer 23 erreicht hatten. Der Eingang war ebenerdig; sie traten in den Hausflur, versuchten die Tür zum Vorraum zu öffnen, die aber versperrt war. Der Colonel zog seine Brieftasche heraus, entnahm ihr eine Kreditkarte, vor der die Tür nach zehn Sekunden kapitulierte. »Voila«, sagte er und ließ Lennox den Vortritt.
    Der Fahrstuhl war links von ihnen; auf der Tafel über der Tür konnte man erkennen, daß die Kabine sich im vierten Stockwerk befand. Lennox drückte den Knopf; die Maschinerie erwachte ächzend zum Leben. Als die Tür sich öffnete, leuchtete ein Licht an der Tafel im Inneren der Fahrstuhlkabine auf und zeigte an, daß jemand im fünften Stock Aufzug fahren wollte.
    »Wir haben Vorfahrt«, sagte Stanley. »Drücken Sie die zwei.«
    »Das sind die Neonazis«, flüsterte Drew. »Das müssen sie sein!«

    »Um die Zeit - ja, wahrscheinlich haben Sie recht«, sagte der Colonel. »Also steigen wir aus, gehen zu Fuß wieder die Treppe runter, verstecken uns im hinteren Teil des Flurs und sehen, ob auf unseren Instinkt Verlaß ist.«
    Sie rannten die Treppe hinunter, kauerten sich am hintersten Ende des gefliesten Foyers und sahen zu, wie die Lifttür sich öffnete und Karin de Vries, in Begleitung von drei Männern in Zivilkleidung herauskam, das Gesicht mit Heftpflaster verklebt.
    »Halt!« schrie Witkowski und sprang mit einem Satz aus seinem Versteck, Lennox neben sich, beide die Waffen schußbereit. Der hinterste Neonazi fuhr herum und griff an sein Schulterhalfter. Der Colonel gab einen Schuß aus seiner schallgedämpften Waffe ab; der Mann drehte sich um seine Achse, griff sich an den Arm und stürzte zu Boden. »Das war leichter, als ich gedacht hatte, chlopak «, sagte Witkowski, »diese Superarier sind gar nicht so schlau, wie sie immer denken.«
    »Nein!« schrie der Mann, der offenbar der Anführer der drei war. Er packte Karin, zog sie schützend vor sich und riß dann seine Pistole heraus. »Eine Bewegung, und die Frau stirbt!« schrie er und hielt Karin die Waffe an den Kopf.
    »Wenn Sie ihr auch nur ein Haar krümmen«, sagte Drew, »dann werden Sie wünschen, Ihre Mutter wäre noch Jungfrau.«
    »Halt’s Maul, du Arschloch!« Der Anführer der Neonazis zerrte Karin gegen ihren Widerstand zur Tür. »Und laßt die Waffen fallen!« schrie er.
    »Lassen Sie sie fallen, Stanley«, sagte Drew.
    »Natürlich«, sagte der Colonel. Ihre Waffen fielen klappernd zu Boden.
    Und dann hallte plötzlich eine zornige Frauenstimme in französischer Sprache aus dem Treppenhaus. »Was ist das für ein Lärm?« rief eine ältere Frau im Nachthemd und kam die Treppe herunter. »Wie soll ein Mensch dabei schlafen!«
    Die plötzliche Unterbrechung gab Karin eine Chance, sich loszureißen, während Witkowski im gleichen Augenblick seine zweite Automatic unter seinem Regenmantel hervorzog. Als Karin sich duckte, gab er zwei Schüsse ab, von denen einer den Neonazi in die Stirn, der andere an der Kehle traf.

    » Mon Dieu! « schrie die Frau im Treppenhaus und rannte wieder nach oben.
    Lennox war mit einem Satz bei Karin, die sich von dem Heftpflaster befreit hatte, und drückte sie fest an sich. »Schon gut, Liebster, schon gut!« sagte sie, als sie die Tränen über sein Gesicht strömen sah. »Mein armer Liebling«, fuhr sie fort. »Jetzt ist es vorbei, Drew.«
    »Nichts ist vorbei!« schrie der Colonel, der die beiden Neonazis, die noch am Leben waren, mit seiner Waffe in Schach hielt. Der Nazi, den er verwundet hatte, war gerade im Begriff wieder aufzustehen. »Hier«, sagte Stanley, hob die beiden Pistolen auf, die er und Lennox fallengelassen hatten, und gab eine davon Karin. »Halten Sie den Burschen in Schach, der noch gehen kann, ich übernehme diesen zweiten Mistkerl. Sie, chlopak , sollten jetzt Ihr Handy nehmen und Durbane in der Botschaft anrufen! Sorgen Sie dafür, daß man uns hier

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