Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
Sicherheitsdienst anrufen und uns den Weg freimachen. Strengste Geheimhaltung und der ganze Hokuspokus.«
    »Das Deuxième arbeitet mit der Nürnberger Polizei?«
    »Vielleicht, aber das hatte ich nicht gesagt. Ich sagte Namen, nicht Leute. Ich nehme an, daß es wichtige Namen sein werden, ob es nun richtige Leute sind oder nicht … verdammt noch mal, Chris, es ist schon nach Mitternacht, wer wird das nachprüfen? Als die Alliierten die Normandie stürmten, hat niemand es gewagt, Hitlers Adjutanten zu wecken, geschweige denn, ihn selbst.«
    »Spricht der Colonel wirklich so gut Deutsch? Ich habe ihn kaum reden hören.«

    »Fließend.«
    »Er muß auch selbstbewußt wirken -«
    »Und daran zweifeln Sie? Witkowski spricht nicht, er bellt.«
    »Da sehen Sie - er hat gerade hinter dem Busch dort rechts ein Streichholz angerissen, irgend etwas ist dort im Gange.«
    »Er und der Lieutenant sind näher. Können Sie sehen, was es ist?«
    »Nein«, erwiderte Captain Dietz und spähte durch das Blattwerk. »Das ist der große Kraut mit der Schnapsflasche. Gerry läuft jetzt nach rechts; er wird ihn im Schatten etwa in der Mitte zwischen hier und dem Plattenweg packen.«
    »Seid ihr immer so zuversichtlich?«
    »Warum nicht? Wir sind doch für solche Jobs ausgebildet worden.«
    »Was passiert, wenn unser Whiskyknabe nicht zurückkommt? Wird der andere Leibwächter auf ihn warten?«
    »Das sind Deutsche, bei denen läuft alles nach der Uhr. Abweichungen vom Plan sind nicht akzeptabel. Wenn ein Soldat seine Pflicht nicht erfüllt, hat das keinen Einfluß auf den nächsten. Der marschiert weiter oder bleibt auf seinem Posten. Da, sehen Sie! Gerry hat ihn erwischt.«
    »Was?«
    »Sie haben nicht hingesehen. Gerry hat ein Streichholz angerissen und ist nach links gelaufen. Auftrag erfüllt … jetzt krieche ich nach vorn, und Sie gehen zu dem Colonel an der Flanke, Sir.«
    »Ja, ich weiß -«
    »Es wird eine Weile dauern, es könnten gut zwanzig Minuten werden, aber seien Sie geduldig. Es wird geschehen.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr.«
    »Yeah, Gerry hat gesagt, daß Sie wahrscheinlich etwas von der Art sagen würden. Bis später, Mr. Cons-Op.« Der Special Forces-Captain schlich auf den überdachten Eingang des Wohnkomplexes zu, während Drew zwischen den Blumenbeeten zu der Hecke kroch, wo Stanley Witkowski flach ausgestreckt auf dem Boden lag.
    »Diese Hurensöhne sind großartig!« verkündete der Colonel, der ein Infrarotglas in der Hand hielt. »Die müssen Eiswasser in den Adern haben!«

    »Nun, für die ist das ein Job, für den man sie ausgebildet hat und den erledigen sie gut«, sagte Drew und preßte sich an den Boden.
    »Ihr Wort in Gottes Ohr, chlopak «, brach es aus Witkowski heraus. »So, und jetzt ist der andere dran … verdammt noch mal, die sind richtig klasse!«
    »Ich glaube nicht, daß es unser Ziel ist, den Gegner zu töten, Stanley. Gefangene wären besser.«
    »Ich bin mit beidem zufrieden. Ich will bloß da rein.«
    »Und werden wir das schaffen?«
    »Die Vorbereitungen sind getroffen, aber ob wir es schaffen, werden wir erst wissen, wenn wir es versucht haben. Wenn es ein Problem gibt, schießen wir uns den Weg frei.«
    »Der Wachmann wird sofort die Polizei verständigen, wenn er eine Waffe sieht.«
    »Der Bau hat elf Stockwerke, wo sollen die anfangen?«
    »Das ist richtig. Also los!«
    »Nein, jetzt noch nicht. Wir müssen noch auf den zweiten Wachmann warten.«
    Sechs Minuten verstrichen, bis Witkowski sagte: »Da kommt er, pünktlich auf die Sekunde. Dem Himmel sei Dank für den deutschen Drill!« Dreißig Sekunden später wurde ein Streichholz angerissen und gleich darauf nach links weggeworfen. »Erledigt«, sagte der Colonel. »Kommen Sie jetzt, nehmen Sie Haltung an. Denken Sie dran, Sie sind ein Beamter der Nürnberger Polizei. Bleiben Sie hübsch hinter mir und machen Sie ja den Mund nicht auf.«
    »Was könnte ich denn sagen? ›O Tannenbaum, o Tannenbaum‹?«
    »Los geht’s.« Die beiden Männer rannten über die kreisförmige Zufahrt und blieben stehen, als sie das breite Vordach über den dicken Glastüren des Eingangsportals erreicht hatten. Sie verschnauften und gingen dann auf die in die Wand eingelassene Sprechanlage zu, die sie mit dem Sicherheitspult im Gebäude verband.
    »Guten Abend«, sagte der Colonel jetzt in deutscher Sprache, »wir sind von der Kriminalpolizei und sollen die externen Sicherheitsanlagen an der Wohnung von Dr. Traupmann überprüfen.«
    »Ah ja, Ihre beiden

Weitere Kostenlose Bücher