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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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kleinen Jungen. Er behauptet, er brauche das, um richtig in Fahrt zu kommen.«
    »Das könnte eine mächtige Waffe sein«, gab der Colonel zu.
    »Ich glaube, wir schaffen es«, sagte Dietz.
    »Ich dachte, du hättest gesagt, daß es nicht geht«, flüsterte Anthony.
    »Ich darf es mir doch anders überlegen, oder?«
    »Aber sicher, bloß, daß deine erste Einschätzung gewöhnlich die richtige ist, Chris. Und wie hast du es dir gedacht?«
    »Mrs. de Vries, da Sie das von den Videoaufnahmen erfahren haben, darf ich wohl annehmen, daß Sie auch ein paar vorsichtige Erkundigungen über das Appartement selbst angestellt haben. Habe ich recht?«

    »Natürlich. Die drei Leibwächter wechseln sich in ihrem Dienst ab, damit jeder sich ein wenig ausruhen kann. Einer bleibt an einem Tisch vor der Tür, wo ihm eine Sprechanlage zur Verfügung steht, während die beiden anderen, so wie Sie das vorhin beschrieben haben, Captain, ständig in den Korridoren, der Lobby des Gebäudes und auch davor unterwegs sind.«
    »Was ist mit den Fahrstühlen?« fragte Witkowski.
    »Die sind eigentlich nicht wichtig. Traupmann hat das Penthouse, also das ganze obere Stockwerk, und um da hineinzukommen, hat meine verstörte junge Freundin gesagt, muß man entweder einen Code eingeben, das ist die normale Vorgehensweise, oder man wird vom Sicherheitsdienst des Gebäudes durchgelassen, nachdem der sich vergewissert hat, daß man erwartet wird.«
    »Das wären also zwei Barrieren«, sagte Drew. »Traupmanns Leibwächter und eine Wache im Gebäude.«
    »Ich würde eher sagen drei«, stellte Karin fest. »Der Leibwächter vor der Tür des Penthouse muß eine Ziffernfolge eintippen, damit die Tür sich öffnet, wenn er die falschen Ziffern eingibt, ist der Teufel los. Sirenen, Glocken und so.«
    »Mannomann«, sagte Drew. »Falls wir es also irgendwie schaffen, an den Leibwächtern und der Gebäudesicherheit vorbeizukommen, scheitern wir an der Tür des Penthouses, wo man uns vermutlich niederschießt. Nicht gerade ein sehr ermutigendes Szenario.«
    »Räumen Sie ein, daß wir die beiden ersten Hindernisse wahrscheinlich überwinden können?« fragte Witkowski.
    »Ich schon«, erwiderte Dietz. »Den Säufer und den Mann mit dem Juckreiz könnten Gerry und ich erledigen. Und an dem Wachmann am Eingang würden vermutlich zwei sehr amtlich aussehende Typen mit sehr amtlichen Ausweisen vorbeikommen.« Sein Blick wanderte zu Lennox und Witkowski. »Falls die Betreffenden mit dieser Art Übung wirklich vertraut sind, die der Lieutenant und ich im Irak zweimal absolviert haben«, fügte der Captain hinzu.
    »Nehmen wir an, wir schaffen das«, sagte Drew, der immer gereizter wurde, »wie sollen wir dann mit der Schließanlage am Penthouse klarkommen?«

    »Da weiß ich auch nicht weiter, Sir.«
    »Aber vielleicht ich«, sagte Karin und erhob sich. »Wenn alles klappt, bin ich vielleicht eine Weile weg.« Mit diesen Worten ging Karin zum Eingang und schritt draußen an der Wand entlang an den überfüllten Tischen vorbei zur Damentoilette.
    Fünf Minuten später hatte die junge Blondine neben Dr. Hans Traupmann einen Niesreiz, der allem Anschein nach nicht mehr aufhören wollte. Mitfühlende Bemerkungen am Tisch schrieben ihn dem kühlen Wind und dem starken Pollenflug zu. Sie verließ den Tisch.
    Achtzehn Minuten später kehrte Karin de Vries zu ihren amerikanischen Gelehrten zurück. »Hier sind ihre Bedingungen«, sagte sie. »Und sie wird sich nicht mit weniger abspeisen lassen.«
    »Sie haben sich mit dem Mädchen in der Damentoilette getroffen.« Witkowskis Tonfall ließ erkennen, daß das keine Frage, sondern eine Feststellung war.
    »Wir hatten uns darauf geeinigt, daß sie mir, wenn ich den Tisch verlassen und zum Eingang gehen sollte, unter irgendeinem Vorwand drei oder vier Minuten darauf folgen würde.«
    »Wie lauten die Bedingungen, und was leistet sie dafür?« fragte Lennox.
    »Die zweite Frage beantworte ich zuerst«, sagte Karin. »Sobald sie mit Traupmann in der Wohnung ist, sollen wir ihr eine Stunde Zeit geben, dann schaltet sie den Alarm aus und öffnet das Türschloß.«
    »Sie könnte unsere erste weibliche Präsidentin werden«, schlug Captain Dietz vor.
    »Sie verlangt wesentlich weniger. Sie will, und ich bin darin mit ihr einig, ein Dauervisum für die Vereinigten Staaten und genügend Geld für eine Entziehungskur und ausreichende Mittel, um drei Jahre lang einigermaßen bequem leben zu können. Sie hat Angst davor, hier in

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