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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Deutschland zu bleiben, glaubt aber, daß sie innerhalb von drei Jahren ihr Englisch genügend aufpoliert hat und dann auch Arbeit finden kann.«
    »Einverstanden, wir können sogar noch ein wenig drauflegen«, sagte Drew. »Sie hätte wesentlich mehr fordern können.«
    »Ehrlich gesagt, kann es durchaus sein, daß sie das noch nachholen wird, Liebster. Das Mädchen ist ein Überlebenstyp, keine
Heilige, und süchtig ist sie auch. Das ist die Realität, in der sie lebt.«
    »Das Problem wird dann jemand anders zu lösen haben«, sagte der Colonel.
    »Traupmann hat gerade die Rechnung verlangt«, sagte Lieutenant Anthony.
    »Dann werde ich als Ihre deutsche Fremdenführerin das in ein paar Minuten auch tun.« De Vries beugte sich nach unten, als wolle sie ihre Handtasche oder eine heruntergefallene Serviette aufheben. Drei Tische entfernt tat die Blondine dasselbe und hob ein goldenes Feuerzeug auf, das ihr heruntergefallen war. Ihr Blicke begegneten sich; Karin blinzelte zweimal, Traupmanns Tischgefährtin einmal.
    Der Ablauf für die nächsten Stunden stand fest.

36
    D er Appartementkomplex - das Wort Haus wurde dem Gebäude in keiner Weise gerecht - war eines jener kalten Bauwerke aus Stahl und getöntem Glas, die in einem die Sehnsucht nach steinernen Mauern, Türmchen, Bögen und Strebebogen wachwerden ließen. Es war nicht so sehr das Werk eines Architekten als das Produkt eines Computers, das seine Ästhetik in vergeudetem Raum und ausgereizten Toleranzen ausdrückte. Doch imposant war es ohne Zweifel, die Fenster an der Vorderseite waren buchstäblich zwei Stockwerke hoch, die Eingangshalle war ganz mit weißem Marmor ausgelegt, in dessen Mitte ein riesiges Wasserbecken mit einem in Kaskaden herabfließenden Brunnen von Unterwasserscheinwerfern beleuchtet war. Um diesen atriumähnlichen Innenhof bauten sich die von einer anderthalb Meter hohen Brüstung aus geflecktem Granit gesäumten Stockwerke auf, die den Blick auf den Prunk im Erdgeschoß gestattete. Der Gesamteindruck war nicht so sehr Schönheit denn ein Triumph der Ingenieurskunst.
    Auf der linken Seite der weißen Marmorhalle konnte man das Glasfenster des Sicherheitsbüros sehen und hinter dem Glas einen uniformierten Wachmann, dessen Aufgabe es war, Besucher einzulassen, die sich an der Sprechanlage gemeldet hatten, nachdem er sich überzeugt hatte, daß ihr Besuch den Bewohnern genehm war. Außerdem hatte dieser Pförtner auf seinem Pult die Alarmknöpfe für Feuer und Polizei; letztere, die etwa einen knappen Kilometer entfernt war, konnte in höchstens sechzig Sekunden zur Stelle sein. Der Komplex war elf Stockwerke hoch, wobei das Penthouse das gesamte oberste Stockwerk einnahm.
    Das Äußere des Gebäudes stand durchaus im Einklang mit dem hohen Niveau der ganzen Anlage. Eine kreisförmige Zufahrt führte von einer hohen Hecke zur nächsten, dazwischen gab es gepflegte Sträucher, Blumenbeete, fünf Goldfischteiche und mit Naturstein belegte Wege für diejenigen, die sich gerne in der Natur ergingen. Im hinteren Teil der Anlage mit Blick auf
den mittelalterlichen Grabenwall lag ein großer Swimmingpool mit Umkleidekabinen und einer Bar für die Sommermonate. Wenn man all dies in Betracht zog, mußte man zugeben, daß Dr. Hans Traupmann recht gut lebte.
    »Das ist, als wollte man ohne Passierschein in Fort Leavenworth einbrechen«, flüsterte Lennox hinter einem gepflegten Strauch vor dem Eingang. Neben ihm stand Captain Christian Dietz, der das Areal schon vorher erforscht hatte. »Jeder Zugang hinten am Pool ist elektronisch abgesichert - man braucht bloß einen der Gitterzäune zu berühren, und schon heulen die Sirenen. Ich kenne diese Anlagen. Die haben Wärmesensoren.«
    »Das ist mir bekannt, Sir«, sagte der Ranger. »Deshalb habe ich Ihnen ja gesagt, daß die einzige Möglichkeit für uns darin besteht, die beiden Leibwächter, die außerhalb des Apartments unterwegs sind, zu erledigen, irgendwie am Sicherheitspult vorbeizukommen und in den elften Stock zu fahren.«
    »Können Sie und Anthony die Posten wirklich aus dem Weg räumen?«
    »Das ist nicht das Problem … Sir. Gerry übernimmt den Großen mit der Flasche und ich den anderen. So wie ich das Problem sehe, ist die Frage, ob Sie und der Colonel mit dem Wachdienst klarkommen.«
    »Witkowski hat mit ein paar Agenten vom Deuxième telefoniert. Er sagt, alles sei unter Kontrolle.«
    »Wie denn?«
    »Die haben ihm zwei oder drei Namen bei der Polizei genannt. Die werden den

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