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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Büschen pinkeln gegangen sein -«
    »Dann würde er, wenn er wieder rauskommt, ein paar Leichen vorfinden, was?«
    »Das könnte ihn aber auch dazu veranlaßt haben, hier schleunigst zu verschwinden und mit irgendwelchen Neonazis in Bonn Verbindung aufzunehmen.«
    »Ich glaube, dazu seid ihr beiden viel zu gut«, sagte Drew. »Wir rücken vor.«
    »Ruhig Blut, Cons-Op. Warten Sie, bis wir zwischen dem Haus und dem Fluß Stellung bezogen haben. Ich sage Ihnen Bescheid, wenn Sie rauskommen sollen.«

    »Das akzeptiere ich gern. Sie sind schließlich die Experten.«
    »Allerdings … Sir«, sagte die Stimme von Lieutenant Anthony. »Und bitte sorgen Sie dafür, daß Mrs. de Vries auf der Flußseite bleibt, falls es zu einem Schußwechsel kommen sollte.«
    »Natürlich.« Lennox deckte die Hand über das Radio und sagte über Witkowskis Kopf hinweg zu Karin: »Weißt du, allmählich fängt der Junge an, mir auf die Nerven zu gehen.«
    »Er ist in Ordnung«, sagte Witkowski.
    »Er ist noch nicht trocken hinter den Ohren.«
    »Bitte, die Fenster!« drängte Karin.
    »Sobald die uns Bescheid sagen, junge Lady.« Der Colonel packte die zitternde Hand Karins und hielt sie zwischen seinen Händen fest. »Ganz ruhig, Mädchen«, flüsterte er. »Immer die Dinge im Griff behalten, nicht vergessen.«
    »Sie wissen …?«
    »Ich weiß gar nichts. Bloß ein paar Fragen aus der Vergangenheit, auf die ich nie Antworten bekommen habe.«
    »Beach One«, war Dietz ruhige Stimme aus dem Funksprechgerät zu vernehmen, »die Luft ist jetzt rein, aber bleiben Sie geduckt, vielleicht gibt es in Hüfthöhe noch ein paar Infrarotlichtschranken. Seien Sie vorsichtig, bis Sie an der oberen Terrasse sind.«
    »Ich dachte, Sie hätten die Anlage lahmgelegt«, sagte Witkowski.
    »Die Kameras und die Zäune, Colonel. Das könnte alles sein, aber die Lichtschranken sind vielleicht unabhängig vom Rest unterirdisch verdrahtet.«
    »Verstanden, Captain, wir halten uns geduckt.«
    Die drei setzten sich mit Lennox an der Spitze in Bewegung. Den größten Teil der Strecke legten sie dicht am Rheinufer zurück, immer wieder bis zu den Knöcheln im Wasser. Der Schlamm klebte an ihren Taucheranzügen, und sie hielten ihre Waffen über dem Kopf. Dann hatten sie schließlich die Uferböschung des Anwesens erreicht. Sie nickten einander zu und arbeiteten sich dann vorsichtig geduckt durch das Gras zu der ersten unteren Terrasse hinauf, von der aus man den Landesteg überblicken konnte. Ein Stück weiter oben konnte man nach
einer gepflegten Rasenfläche eine zweite Terrasse erkennen, hinter der der rückwärtige Flügel der Villa begann. Nach den Glastüren und den schwachbeleuchteten Kristallüstern zu schließen, deren Licht durch die Fenster fiel, befand sich dahinter eine Art Banketthalle.
    »Dieses Haus habe ich schon mal gesehen!« flüsterte Drew.
    »Sie sind hier gewesen?« fragte Witkowski.
    »Nein. Bilder, Fotografien.«
    »Wo?«
    »In einer von diesen Architekturzeitschriften, ich erinnere mich nicht mehr genau, aber diese stufenförmigen Terrassen und diese Glastüren … Karin! Was machst du da?«
    »Ich muß da hineinsehen.« Karin richtete sich wie in Trance auf und ging mit hölzernen Schritten, fast wie ein Roboter, über den Rasen auf die breite Front mit den Glastüren zu. »Ich muß!«
    »Halten Sie sie auf!« sagte der Colonel. »Du heilige Madonna, halten Sie sie auf!«
    Lennox machte einen Satz, packte Karin an der Hüfte und riß sie zu Boden, wälzte sich mit ihr nach rechts aus dem Lichtschein. »Was ist denn plötzlich los mit dir? Willst du, daß die dich abknallen?«
    »Ich muß da hineinschauen! Du kannst mich nicht aufhalten.«
    »Na schön, na schön. Du hast ja recht, wir sind ja ganz deiner Meinung, aber wir wollen es doch ein wenig geschickter anstellen.«
    Plötzlich kauerten die beiden Ranger links und rechts neben ihnen. »Das war nicht besonders klug, Mrs. de Vries«, sagte Captain Dietz ärgerlich. »Sie wissen schließlich nicht, ob da nicht jemand hinter einer dieser Glastüren steht, und wir haben heute ziemlich helles Mondlicht.«
    »Es tut mir leid, wirklich leid, aber das ist wichtig für mich. Sehr wichtig. Sie haben da einen Priester erwähnt, einen blonden Priester. Ich muß ihn sehen!«
    »Oh, mein … Gott!« flüsterte Drew und starrte dabei Karin an, sah die Panik in ihren Augen, ihr Zittern. »Das war es, was du mir nicht sagen wolltest -«
    »Ruhig Blut, chlopak !« fiel der Colonel ihm ins Wort und packte

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