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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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gesprochen, Monsieur Le Noce.«
    »Jeder steigt eine Stufe höher, wie?«
    »Ich weiß wirklich nicht, was das soll!« sagte François. Er beugte sich vor, und dabei bewegte sich seine Hand über die Schreibtischkante auf eine Schublade zu. Plötzlich riß er sie auf, aber Drew stürzte sich auf ihn und knallte die Schublade mit solcher Gewalt über dem Handgelenk des Fahrers zu, daß der einen Schrei ausstieß, den allerdings Lennox’ Faust erstickte, die ihm ins Gesicht krachte. Der Franzose kippte nach hinten und fiel zusammen mit seinem Sessel auf den Boden. Drew war sofort über ihm, packte ihn am Hals und zog ihn in die Höhe, schmetterte ihn gegen die Wand. Jetzt hielt er die Waffe aus der Schublade in der linken Hand.
    »Jetzt werden wir miteinander reden, François. Ich hoffe nur, daß das ein gutes Gespräch wird, sonst haben Sie die längste Zeit gelebt.«

    »Ich habe Familie, Monsieur, eine Frau, zwei Kinder! Wie können Sie das tun?«
    »Haben Sie eigentlich eine Ahnung, wieviele Familien in diesen beschissenen KZ’s auseinandergerissen wurden und nackt in die Gaskammern gehen mußten, wo sie nur als Leichen herauskamen, Sie Hurensohn!«
    »Sie verstehen nicht, Monsieur. Die haben Mittel und Wege, einen unter Druck zu setzen.«
    »Was denn zum Beispiel? Und wenn Sie mich anlügen, werde ich mir nicht einmal die Mühe machen, diese Waffe zu benutzen, ich drehe Ihnen dann einfach den Hals um, und dann ist Schluß. Ich hoffe, ich mache keinen Fehler … Jacques Bergeron ist ein Neonazi, nicht wahr?«
    »Ja … aber wie haben Sie das rausgekriegt?«
    »Wenn man müde ist und nicht mehr weiter weiß, dann geht einem alles Mögliche durch den Kopf. Es mußte jemand sein, der Zugang zu sämtlichen Informationen hat, jemand, der jeden Augenblick wußte, wo sich jeder einzelne von uns aufhielt. Zuerst dachten wir, es sei Moreau; er stand auf einer Liste, und wir hatten eine Weile Angst, mit ihm zusammenzuarbeiten; verdammt, ich durfte ihm nicht die kleinste Kleinigkeit sagen. Dann hat ihn der einzige Mann, der das konnte, freigegeben, mein Boß. Wer war es also? Wer wußte immer, wo ich war, ob nun in einem Restaurant in Villejuif mit meinem Bruder oder in diesem oder jenem Hotel, als ich dauernd in Bewegung war? Wer wußte, daß Karin und ich eines Abends mit Claude in einem Straßencafe saßen, wo man uns beinahe alle umgebracht hätte? Die Antwort auf jede dieser Fragen war ein Mann namens Jacques.«
    »Ich weiß von all dem nichts, das schwöre ich bei allem, was mir heilig ist!«
    »Aber daß er ein Neonazi ist, wissen Sie, nicht wahr? Ein Maulwurf, vielleicht der wichtigste in ganz Frankreich. Habe ich recht?«
    »Ja.« François atmete langsam aus, bis kein Atem mehr in ihm war. »Ich hatte keine andere Wahl, ich mußte den Mund halten und tun, was er von mir verlangte.«
    »Warum?«
    »Ich habe einen Mann getötet, und Jacques hat es gesehen.«
    »Wie?«

    »Ich habe ihn erwürgt. Er war der Liebhaber meiner Frau. Ich habe ein Zusammentreffen mit dem Mann arrangiert, einem Friseur mit einer Menge Schulden, der schon ein paarmal bankrott gemacht hatte. Wir trafen uns in einer Gasse am Montparnasse. Er machte ein paar obszöne Bemerkungen über meine Frau und lachte dabei. Ich verlor die Nerven und ging auf ihn los, konnte mich nicht mehr zurückhalten, und dann habe ich ihn erwürgt. Als ich aus der Gasse ging, erwartete mich Bergeron.«
    »Und damit hatte er Sie in der Hand.«
    »Die Alternative wäre gewesen, den Rest meines Lebens im Gefängnis zu verbringen. Er hatte mit einer Infrarotkamera Fotos gemacht.«
    »Sie und Ihre Frau sind wieder zusammen, stimmt das?«
    »Wir sind Franzosen, Monsieur. Ich bin auch kein Heiliger. Wir haben unseren Frieden miteinander geschlossen, und unsere Ehe ist solide. Wir haben unsere Kinder.«
    »Aber Sie haben mit Bergeron zusammengearbeitet, einem Nazi. Wie können Sie das rechtfertigen?«
    »Den Rest meines Lebens im Gefängnis verbringen - wie könnten Sie das rechtfertigen? Meine Frau, meine Kinder, meine Familie. Und, Monsieur, ich habe nie für ihn getötet, niemals! Dafür hatte er andere, ich habe mich geweigert.«
    Lennox ließ den Mann los und bedeutete ihm, sich hinzusetzen. »Okay, François. Sie und ich werden jetzt eine Amachung treffen. Wenn ich mich nicht sehr täusche, und das glaube ich nicht, sind Sie und Jacques die einzigen Neonazis hier, und Sie sind es nur unter Zwang. Noch mehr wäre zu gefährlich. Ein Meister, ein Sklave, die perfekte

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