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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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die Neonazis sind gerade ins Hotel gekommen! In den ersten Stock!« Drew setzte den Wagen zurück.
    »Da ist niemand am Apparat. Der Captain ist im Felde unbesiegt; wenn die an die Tür kommen, können sie was erleben.«
    »Ist die Leitung tot?« fragte Lennox, während er den Wagen auf einen anderen Stellplatz fuhr.
    »Er hat aufgelegt, falls Sie das meinen.«
    »Dann rufen Sie ihn wieder an.«
    »Das ist keine besonders gute Idee, Sir. Er ist jetzt beschäftigt.«
    »Scheiße!« explodierte Drew. »Jetzt weiß ich genau, daß ich recht habe.«
    In der Fahrstuhlkabine schlossen sich ihnen fünf Männer und zwei Frauen an. Lennox sah sich ihre Gesichter nacheinander an, die verkniffenen Züge, die erregten Stimmen und die deutlich hervortretenden Adern und Muskeln verschwammen zu einer Art Collage schreiender Tiere, von denen jedes versuchte, das andere zu übertönen. Drew griff ohne nachzudenken über eine Schulter und drückte das Stockwerk, an das er sich von seinem letzten Besuch erinnerte. Bevor ihr Ziel erreicht war, hielt der Fahrstuhl zweimal an; als sie dann oben ankamen, waren er und der Lieutenant alleine.
    Die Liftkabine kam zum Stillstand, die Türen öffneten sich, und die beiden Männer traten in einen Vorraum, von dem eine Anzahl Türen in die Korridore und Büros der Geheimdienstbehörde führten. Lennox ging auf die ältere Empfangsdame zu und sagte: » Je m’appelle Drew -«

    »Ich weiß, wer Sie sind«, sagte die Frau freundlich. »Sie waren vor ein paar Tagen hier und haben monsieur le directeur besucht. Wir sind alle völlig erschüttert.«
    »Das bin ich auch. Er war mein Freund.«
    »Ich werde unseren neuen Direktor davon verständigen, daß Sie hier sind. Er ist auf dem schnellsten Wege -«
    »Mir wäre lieber, wenn Sie das nicht tun würden«, fiel Lennox ihr ins Wort.
    »Wie bitte?«
    »Angesichts der jüngsten Ereignisse ist er sicher sehr beschäftigt; da will ich ihn nicht stören. Ich bin eigentlich aus einem ganz unwichtigen Grund hier; ich habe nämlich in seinem Wagen ein paar Dinge liegengelassen. Ist François da? Ich glaube, er hat den Direktor aus Beauvais hergebracht.«
    »Ja, er ist da. Soll ich ihn anrufen?«
    »Das ist nicht nötig. Sagen Sie mir nur, wo ich ihn finden kann.«
    » Naturellement .« Die Frau drückte einen Knopf auf ihrem Schreibtisch; an der Tür rechts hinter ihr war ein Summen zu hören, dann öffnete sich das Schloß mit einem Klicken. »Sein Büro liegt in diesem Gang, das dritte links.«
    »Vielen Dank. Entschuldigen Sie, das ist mein Kollege, Major Anthony, United States Army, Special Forces.« Der Kopf des Lieutenant fuhr überrascht herum, als Lennox fortfuhr: »Er wird hierbleiben, falls Sie nichts dagegen haben. Er spricht fließend Französisch … und wahrscheinlich auch Urdu, wenn ich mich nicht sehr täusche.«
    »Bonjour, madame. Enchanté.«
    »Comment allez vous?«
    Drew öffnete die Tür und ging in den schmalen Korridor, bis er die dritte Tür zur Linken erreicht hatte. Er klopfte einmal, öffnete schnell die Tür und erschreckte François, der mit dem Kopf auf der Schreibtischplatte schlief. Er schoß in die Höhe und lehnte sich in seinem Sessel zurück. » Qu’est-ce que se passe?«
    »Hallo, François«, sagte Lennox und schloß die Tür hinter sich. »Kleines Nickerchen? Ich muß sagen, ich beneide Sie. Ich bin totmüde.«
    » Monsieur Le Noce, was machen Sie hier?«

    »Ich könnte mir vorstellen, daß Sie das wissen, François.«
    » Mon Dieu, daß ich was weiß?«
    »Sie standen Claude Moreau doch sehr nahe, nicht wahr? Er kannte Ihre Frau, wußte daß sie Yvonne heißt, Ihre beiden Töchter.«
    » Oui, aber wir waren nicht gerade befreundet, Monsieur. Wir kennen einander alle, auch die Familien, aber mehr oder weniger aus der Ferne.«
    »Und Jacques Bergeron ist auch ein guter Freund, Moreaus Spitzenmann.«
    »Freund?«
    »Sie und Jacques, Jacques und Sie, Cheffahrer und erster Mitarbeiter, immer mit Ihrem Chef zusammen, ein unzertrennliches Trio, einander durch Jahre gemeinsamer Arbeit verbunden. Die drei Musketiere, sozusagen, ist doch ganz normal, durchaus üblich und leicht zu akzeptieren, weil Sie sich jeden Tag sehen.«
    »Sie sprechen in Rätseln, Monsieur!«
    »Ja, zum Teufel. Weil es nämlich ein Rätsel ist, dabei ist es so einfach. Vor ein paar Stunden, als ich hier anrief, um Jacques zu sagen, wo wir abgestiegen waren - raten Sie mal, wen ich da erreicht habe?«
    »Da brauche ich nicht zu raten. Sie haben mit mir

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