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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Stallungen kaum als Anwesen bezeichnet. Aber weil er »von Geld abstammte« war er irgendwie zur Zielscheibe des Spotts geworden, als ob er es sich ausgesucht hätte, als Sohn reicher Eltern zur Welt zu kommen, und all seine Leistungen wurden deshalb als belanglos angesehen, eben lediglich als Produkte teurer Public Relations, die er sich ja offenbar leisten konnte.
    All die Jahre, die er mit zwölf und fünfzehn Stunden Arbeit am Tag damit verbracht hatte, eine kaum Gewinne abwerfende Familienfirma zu einem der erfolgreichsten Elektronikunternehmen im Land auszubauen, vergaß man dabei oder, um es weniger wohlwollend auszudrücken, übersah man bewußt. Er hatte seine Abschlußexamina am M.I.T. Ende der vierziger Jahre abgelegt, wo er mit den neuen Technologien vertraut gemacht worden war, und hatte gleich nach seinem Eintritt in das Familienunternehmen erkannt, daß es mindestens zehn Jahre Rückstand aufzuholen hatte. Er hatte daraufhin praktisch die gesamte Führungshierarchie nach Hause geschickt und allen Pensionen gewährt, von denen er hoffte, sie sich leisten zu können, und sie durch gleichgesinnte, computerorientierte junge Männer - und Frauen - ersetzt, weil er nach Talent und nicht nach Geschlecht einstellte.
    Mitte der fünfziger Jahre hatten die technologischen Errungenschaften seiner langhaarigen, mit Jeans bekleideten, Hasch rauchenden Erfinder die Aufmerksamkeit des Pentagon auf sich gezogen - was nicht ohne einen Schock vor sich ging. Die verabscheuten ungepflegten »Bärte« und »Miniröcke«, die salopp die
Füße auf polierte Konferenztische legten oder sich während der Konferenz die Nägel polierten, während sie ihren Gesprächspartnern geduldig die neue Technologie erklärten, strapazierten die Geduld der messerscharf gebügelten »Uniformen« in hohem Maß. Aber ihre Produkte waren von unwiderstehlicher Qualität und trugen dazu bei, die bewaffnete Macht der Nation erheblich zu steigern, worauf die Familienfirma in globale Dimensionen hineinwuchs.
    All das war gestern, dachte Clarr Ogilvie, als er über die Landstraßen auf sein Haus zufuhr. Heute war ein Tag, wie er ihn sich selbst in seinen schlimmsten Alpträumen nie hätte vorstellen können. Er war sich wohl bewußt, daß er nicht gerade der populärste Angehörige des sogenannten militärisch-industriellen Komplexes war, aber was er heute erlebt hatte, überstieg jegliche Vorstellung.
    Um es kurz zu sagen, man hatte ihn als potentiellen Feind seines Landes bezeichnet, einen Eiferer, der die Ziele einer sich ausbreitenden faschistischen Bewegung in Deutschland unterstützte!
    Er war nach New York gefahren, um dort seinen Anwalt und guten Freund, John Saxe, aufzusuchen, der ihm am Telefon gesagt hatte, daß ein dringender Notfall eingetreten sei.
    »Hast du eine deutsche Firma namens Oberfeld mit elektronischen Geräten beliefert, die für Satellitenübertragungen eingesetzt werden können?«
    »Ja, allerdings. Die F.T.C., die Jungs von der Exportkontrolle und das State Department haben die Lieferung freigegeben. Ein Endverwendungsnachweis war nicht erforderlich.«
    »Wußtest du, wer Oberfeld ist, Clarr?«
    »Nur, daß sie prompt ihre Rechnungen bezahlt haben. Ich sagte dir ja, die Lieferung war freigegeben.«
    »Du hast dich also nie um, sagen wir einmal, ihre industrielle Basis oder ihre geschäftlichen Ziele gekümmert?«
    »Uns war lediglich bekannt, daß sie ihre elektronischen Aktivitäten ausweiten wollten. Alles andere war Sache der Kontrollbehörden in Washington.«
    »Das ist natürlich unsere Entschuldigung.«
    »Wovon redest du eigentlich, John?«

    »Es sind Nazis, Clarr, die neue Generation von Nazis.«
    »Wie, zum Teufel, sollten wir das wissen, wenn Washington es nicht wußte?«
    »Damit werden wir uns selbstverständlich verteidigen.«
    »Gegen was verteidigen?«
    »Möglicherweise werden einige Leute behaupten, du hättest gewußt, was Washington nicht wußte. Sie werden sagen, du hättest wissentlich und mit Absicht eine Bande von Nazirevolutionären mit modernsten Kommunikationsanlagen beliefert.«
    »Das ist doch verrückt!«
    »Das könnte aber eine ernsthafte Anklage werden, mit der wir uns auseinandersetzen müssen.«
    »Um Himmels willen, warum?«
    »Weil du auf einer Liste stehst, Clarr, davon hat man mich informiert. Und außerdem bist du ja nicht gerade allgemein beliebt. Offen gestanden, an deiner Stelle würde ich sehen, daß ich diesen Duesenberg loswerde.«
    »Was? Das ist ein Oldtimer!«
    »Es ist ein

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