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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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ihnen angst.
    »Ein ganz schönes Biest, was?« sagte Knox Talbot, der sich hinter Wesley Sorenson gestellt hatte.
    »Allerdings«, antwortete dieser, ohne sich umzudrehen. »Holen wir uns einen Hot Dog. Der Stand ist etwa fünfzig Meter links von hier, und dort gibt es auch eine Bank. Gewöhnlich sind dort eine Menge Leute, also dürfte uns niemand bemerken.«

    »Von Chili bekomme ich Blähungen.«
    »Versuchen Sie’s mit Sauerkraut.«
    »Das ist ja noch schlimmer.«
    »Dann bloß Senf.«
    »Haben Sie je zugesehen, wie Hot Dogs gemacht werden, Wes?«
    »Sie etwa?«
    »Ich glaube, mir gehört eine Firma, die welche herstellt.«
    Sieben Minuten später setzten Sorenson und Talbot sich nebeneinander, ganz wie zwei Großväter, die sich ein wenig von ihren strapaziösen Enkeln erholen wollen. »Es gibt da etwas, das ich Ihnen nicht erzählen darf, Knox«, begann der Cons-Op-Direktor, »und wenn Sie es später herausbekommen, werden Sie stinksauer sein.«
    »Etwa so wie Sie, als wir Moreaus Namen von Harry Lennox’ Liste entfernt haben, bevor wir sie Ihnen geschickt haben?«
    »Ja, so ähnlich.«
    »Dann sind wir quitt. Was dürfen Sie mir denn sagen?«
    »Zuerst darf ich Ihnen sagen, daß die Bitte von einem ehemaligen G-2-Spezialisten kommt, der während des Kalten Krieges in Berlin tätig war. Er heißt Witkowski, Colonel Stanley Witkowski -«
    »Zur Zeit Sicherheitschef der Pariser Botschaft«, fiel Talbot ihm ins Wort.
    »Sie kennen ihn?«
    »Nur seinen Ruf. Der Mann ist so intelligent, daß er mit Ihnen um meinen Job hätte konkurrieren können, wenn ihm die Anerkennung zuteil geworden wäre, die er verdient. Aber das ging leider nicht, aus Gründen der nationalen Sicherheit.«
    »Augenblicklich arbeitet er allem Anschein nach als Verbindungsmann für Harry Lennox, der selbst nicht das Risiko eingehen will, an Langley heranzutreten.«
    »Die AA-Zero-Computer?«
    »Anscheinend … Lennox wollte sich inoffiziell mit Ihnen in Verbindung setzen, kennt Sie aber nicht. Sie wissen ja, Sie sind unter der neuen Regierung DCI geworden, und da war Harry bereits seit zwei Jahren in Deep-Cover. Deshalb hat er sich an Witkowski gewandt, den er noch von früher kannte. Und da
ich den Colonel aus derselben Zeit kenne, hat dieser mich angesprochen.«
    »Um was geht es denn?«
    »Es gibt da einen Mann, einen deutschen Arzt, der möglicherweise großen Einfluß in der Nazibewegung hat - aber vielleicht ist er auch ein Mann mit Gewissen, der sich gegen die Nazis gewandt hat. Wir müssen alles erfahren, was über ihn herauszubekommen ist. Und in dem Punkt ist Ihr Verein unbestrittener Meister.«
    »Das haben mir andere auch schon gesagt«, sagte der DCI. »Wie heißt er denn?«
    »Kröger, Gerhard Kröger. Aber die Sache hat einen Haken, und zwar einen ziemlich großen.«
    »Was für einen?«
    »Sie müssen damit in den Untergrund gehen und zwar ziemlich tief. Sein Name darf unter keinen Umständen in der Agency fallen. Können Sie das machen?«
    »Ich denke schon. Als ich diesen Job übernahm, habe ich mir meine Sekretärin mitgebracht, die schon seit zwanzig Jahren für mich arbeitet. Sie ist fix und intelligent und kann beinahe meine Gedanken lesen … Kröger, Gerhard, Medizinmann, alles, was es zu wissen gibt. Sie wird selbst in die Archive gehen und alles beibringen, was dort zu finden ist.«
    »Vielen Dank.«
    »Gern geschehen. Ich rufe Sie an, wenn ich die Unterlagen habe. Dann können wir ja bei mir einen Schluck trinken.«

14
    G erhard Kröger trat aus der Ankunftshalle des Flughafens von Orly. Er hatte zwei Gepäckstücke bei sich, eine Arzttasche und einen mittelgroßen Nylonkoffer, die er beide als Handgepäck mit in die Maschine genommen hatte. Er bog nach links und ging einige hundert Meter, bis er in den Frachtbereich kam, wo er sich eine Weile umsah und dann seine Aufmerksamkeit auf die wenigen Fahrzeuge konzentrierte, die vor den mächtigen Schiebetüren parkten, durch die auf Handkarren Kisten und Kartons mit Frachtgut heraus- und hineingefahren wurden. Bald hatte er entdeckt, was er zu sehen gehofft hatte, einen grauen Lieferwagen mit dicker weißer Balkenschrift an der Seite. ENTREPÔTS AVIGNON, die Lagerhäuser Avignon, ein Depot, in dem über hundert Großhändler ihre Ware vor der Auslieferung an die Einzelhändler der Region Paris aufbewahrten. Und irgendwo in diesem labyrinthartigen Bau befand sich die Unterkunft der Blitzkrieger, der Elitekiller der Bruderschaft. Kröger ging auf einen, mit einem

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