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Die Letzte Arche

Die Letzte Arche

Titel: Die Letzte Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
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ableisten? Und deine Fäuste künftig bei dir behalten?«
    Jack Shaughnessy sah aus, als gäbe er sich geschlagen.
    Sein Bruder war aufsässiger. »Aber’n Abzeichen trägt er nicht.«
    »O doch«, sagte Masayo mit fester Stimme. »Du hast gehört, was der Mann gesagt hat, Paul. Soll er seine Strafe verbüßen.«

    Paul schüttelte den Kopf, fügte sich jedoch.
    Holle hatte den Eindruck, dass die Spannung versickerte. Sie driftete nach unten und gesellte sich zu Kelly vor den Bildschirm, wo Gordo mit jemandem außerhalb des Bildausschnitts sprach. »Vielleicht hat es geklappt. Anscheinend akzeptieren sie’s.«
    »Ja«, sagte Kelly leise. »Aber was machen wir, wenn so was passiert, während wir im Warp sind und kein Gremium alter Männer und Generäle haben, das uns sagt, wie wir solche Sachen regeln sollen?«
     
    Auf dem Bildschirm räusperte sich Gordo Alonzo theatralisch.
    »Noch eins. Der Komet, den ihr während des Tests eurer Planetensuchausrüstung beobachtet habt. Dinosaurier-Killer Nummer Zwei, oder auch nicht, wie inzwischen feststeht. Ich habe noch ein paar Informationen über ihn. Mittlerweile wissen wir, dass er nicht zufällig aus dem Dunkeln gekommen ist, während die Flut uns gerade ins Wanken bringt.« Er spähte in die Kamera. »Ist Zane Glemp bei euch? Wenn nicht, zeigt ihm diese Aufzeichnung später. Das Folgende beruht auf den Aussagen eines eurer Tutoren, Magnus Howe – er hat sich an etwas erinnert, was Jerzy Glemp vor seinem Tod zu ihm gesagt hat …«
    In den ersten Jahren der Flut hatte Glemp für die russische Regierung gearbeitet. Russland war von der Flut schnell und schwer getroffen worden und hatte weite Gebiete verloren. Während gewaltige Flüchtlingsströme nach Süden und Osten zogen und ein Krieg mit China und Indien um das Hochland Zentralasiens unausweichlich schien, versuchte die zivile Regierung verzweifelt, sich gegen die Hardliner unter den Generälen zu behaupten.
    »Einige der Militärs drängten darauf, ihr noch vorhandenes Nukleararsenal für einen Großangriff auf China und den
Westen zu benutzen, solange es noch ging. Die verzweifelte Theorie lautete, dass Russen in einer leeren, wenn auch radioaktiven Welt vielleicht überleben würden.« Gordo grunzte und warf einen Blick auf seine Notizen. »Ich habe so das Gefühl, was am Ende wirklich mit all diesen Atomwaffen geschehen ist, hat irgendein cleverer Bursche ausgeheckt, damit die Generäle die schlimme Lage nicht noch verschlimmern konnten.
    Im Jahr 2024 – dem Jahr, in dem Moskau überflutet wurde – haben die Russen einen Großteil ihres zumeist vom alten Sowjetregime übernommenen Interkontinentalraketenkontingents gestartet. Das Ziel befand sich allerdings nicht auf der Erde, sondern die Raketen wurden in den Weltraum geschickt. Präsident Peery hat mir freundlicherweise erlaubt, Glemps diesbezügliche Berichte anhand alter CIA-Überwachungsunterlagen zu überprüfen. Wie ihr euch vorstellen könnt, hat das damals eine Menge Besorgnis ausgelöst, aber es war sofort klar, dass die Vögel weder auf US-amerikanisches Gebiet noch auf Besitztümer oder Verbündete der Vereinigten Staaten gerichtet waren. Natürlich konnten die Russen nicht ihr gesamtes Inventar dergestalt auf ein neues Ziel programmieren.
    Als Nächstes kommen wir zum Jahr 2036, über ein Jahrzehnt später. Ein mittlerweile ausschließlich für die Planetensuche eingesetztes Teleskop in Chile macht eine ungewöhnliche Beobachtung. Dieses große Auge erspäht einen Blitz draußen im interstellaren Raum. Etwas später melden unsere noch existierenden interplanetaren Sonden eine anomale Strahlungssignatur.« Er schaute in die Kamera. »Ihr seht, worauf ich hinauswill. Das waren die russischen Atomraketen, oder zumindest diejenigen, die es bis dort hinaus geschafft hatten. Sie sind alle zugleich hochgegangen. Ein höllischer Knall.

    Und wir gehen weiter ins Jahr 2043 – dieses Jahr. Ihr entdeckt einen Kometen, der auf die Sonne zurast, praktisch auf Kollisionskurs mit der Erde.
    Ihr versteht wohl, dass wir eine Linie ziehen, um diese drei Ereignisse zu verbinden. Wir glauben, dass die Russen versucht haben, einen riesigen Kometenkern zur Erde zu lenken. Sie wollten tatsächlich einen Einschlag herbeiführen.
    Das entbehrt nicht einer gewissen Logik. In der Frühzeit der Erde hat das schmelzflüssige Innere des Planeten, wo im Verlauf der Entstehung unserer Welt Wasser eingefangen worden war, mehrfach tiefe Weltmeere ausgegast. Aber in jener Zeit

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