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Die Letzte Arche

Die Letzte Arche

Titel: Die Letzte Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
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abgeschnitten von der Welt, ohne Handy und Internet – sämtliche Verbindungen waren blockiert –, sollten sie sich durch die Arbeit in einem kleinen Innengarten ernähren, das der Umweltregelung des Schiffes nachempfundene Luftzirkulationssystem warten, weitere unverzichtbare Aufgaben herausfinden und verteilen und – am wichtigsten – voneinander lernen. Mit Hilfe dieser Isolationsübungen sollten die Kandidaten jene Fähigkeiten entwickeln, die sie brauchen würden, wenn sie sich mit der noch viel strikteren Gefangenschaft eines langen Raumflugs konfrontiert sahen. Es zahlte sich also aus, zuzuhören. Nun ja, Don Meisel beobachtete alles von seinem Platz im hinteren Teil des Raumes aus, und Mel Belbruno machte sich eifrig Notizen. Doch bei den anderen kam der Moment der Entscheidung, innerhalb der Kerngruppe wurden Blicke gewechselt, man nickte einander zu und grinste sich verstohlen an. Und jetzt, wie eine Brise, die über ein Maisfeld ging, faltete eine ganze Schar von ihnen die übereinandergeschlagenen Beine auseinander und stand auf.
    »Wir gehen raus«, verkündete Kelly Kenzie. »Fünfzig Tage ohne Sonnenschein – das reicht. Kommt mit, wenn ihr wollt.« Letzteres war an die Außenseiter adressiert, an Mel und Zane. Aber sie sah Don herausfordernd an.
    Don verschränkte die Arme, ohne aufzustehen. »Wie wollt ihr das anstellen?«
    »Wir haben den Ausgang gefunden, den ihr versperrt habt.«
    »Er ist auf der anderen Seite des Shops«, erklärte Holle mit einem Lachen. »Mein Vater hat gesagt, dass man in solchen Häusern immer durch den Shop musste, wenn man raus wollte.«
    »Wird sich das nicht nachteilig für euch auswirken, was die Übung betrifft?«

    »Nicht unbedingt«, antwortete Kelly. »Wir werden dafür belohnt, dass wir Initiative zeigen. Ich glaube, Gordo Alonzo wäre enttäuscht, wenn wir keinen Ausbruchsversuch unternähmen. «
    »Meine Anweisungen lauten, dafür zu sorgen, dass euch nichts geschieht«, sagte Don. »Nicht, euch daran zu hindern, euch wie Arschlöcher aufzuführen. Tut, was ihr wollt.« Seine Miene war ausdruckslos. Zane fand, dass er seit seiner Versetzung zur Polizei von Denver sehr gut gelernt hatte, seine Gefühle zu verbergen, aber er sprach mit der Gruppe nie über seine Erfahrungen, was er gesehen und getan hatte.
    Kelly grinste. »Dann wollen wir mal.«
     
    Sie zwängten sich alle in die Überreste des kleinen Museumsshops mit seinen leeren Regalen und verblichenen Beschriftungen. Wilson hatte herausgefunden, wo man die Vertäfelungsattrappe durchbrechen musste, hinter der sich die Haupttür des Shops verbarg, und er setzte deren Magnetschlösser mit einem modifizierten Taser außer Gefecht. Als die Tür aufschwang, ertönte ein Alarm, und sie lachten nervös. Aber draußen war Tageslicht, eine Straße, ein Stück blauer Himmel. Es war unwiderstehlich.
    Sie eilten alle zur Tür und drängten sich in ihren bunten Uniformen kichernd im Ausgang. Zane freute sich ebenfalls, draußen zu sein, die Sonne auf seinem Gesicht zu spüren und die frische, nicht aufbereitete Luft tief einzuatmen.
    »Du siehst zufrieden aus«, sagte Holle mit einem Grinsen. Sie hängte sich bei ihm ein.
    »Im Freien komme ich mir immer realer vor.«
    »Ich weiß, was du meinst. Aber auf dem Schiff werden wir nicht nur ein paar Wochen, sondern jahrelang eingesperrt sein.
Ich frage mich manchmal, wie wir damit wohl … oh, das ist mein Handy.« Sie wühlte in ihrer Tasche.
    All ihre Handys klingelten. Das Museumsgebäude war mit elektrischen Leitern ausgestattet worden, die es in einen Faraday’schen Käfig verwandelten und gegen Übertragungen abschirmten. Cora Robles hatte mittlerweile die größte Fangemeinde unter den Kandidaten – das behauptete sie jedenfalls –, und sie verschwendete keine Zeit, sondern bediente ihren Handheld mit dem Daumen, um die während der letzten Wochen aufgelaufenen Nachrichten zu beantworten. Zane schaltete sein Handy mit einem vagem Schuldgefühl ab, ohne auf das Display zu schauen.
    Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie beobachtet wurden.
    Cortez war ein kleines Nest. Früher hatte man hier Ackerbau und Viehzucht betrieben und die Touristen versorgt, die gekommen waren, um die Berge zu sehen, die Flusstäler und Hochebenen, wo jahrtausendelang Menschen gelebt hatten. Jetzt wurde die Stadt von den Baracken und Zelten, den Pappund Wellblechhütten der Eye-Dees überschwemmt, die sich auf den Bürgersteigen und jedem freien Platz drängten. Und überall waren

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