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Die Letzte Arche

Die Letzte Arche

Titel: Die Letzte Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
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kluges Kind, das entnehme ich den Akten, die sie aus der Akademie rübergeschickt haben. Du hast durchaus noch die Chance, es in diesem Department zu was zu bringen. Konzentrier dich einfach auf den Job, dann werden wir ja sehen, wie du dich machst.«
    Don sagte nichts.
    »Okay, Meisel, deine Ausbildung fängt jetzt sofort an. Am Ende der Eingangshalle links, frag nach Officer Bundy. Ich hab ihn gebeten, dich für die ersten paar Tage in die Truppe aufzunehmen und dir einen Partner zu besorgen. Er wird dir zeigen, wo du ein Polizeianwärter-Abzeichen und eine Uniform kriegst. Du musst dringend aus den Spiderman-Klamotten raus.«
    »Danke«, sagte er. »Ma’am.«
    »Ach, und Meisel. Frag Bundy nach einer Unterkunft.«
    »Ich brauche keine Unterkunft.«
    Sie seufzte nur. »Doch, brauchst du. Du kriegst keine Unterstützung mehr von der Akademie. Ist aber halb so wild, weißt du. Früher musste man in Denver gemeldet sein, um hier Cop werden zu können. Jetzt ist es andersrum, wenn du als Cop arbeitest, steht dir eine Unterkunft zu. Ein Grünschnabel wie du hat das Recht auf einen Platz in einem Viermannzimmer. Bundy gibt dir die Formulare. Na los, beeil dich.«
    Er ging steifbeinig tiefer ins Gebäude hinein, ohne die erstaunten Blicke und das Grinsen der Polizisten zu beachten, denen er begegnete.

18
    SEPTEMBER 2036
     
    Bei der vormittäglichen Diskussionsrunde im Isolierungslager musste Zane den neuesten Modellentwurf der Arche verteidigen, während Mel Belbruno eine Lanze für die bewährten Ingenieurswissenschaften zu brechen hatte, die von Veteranen der NASA, der Air Force und der Navy in das Projekt eingebracht worden waren.
    Die Kandidaten befanden sich im Cultural Center von Cortez, einem kleinen Museum, das die University of Colorado früher einmal in dieser winzigen Stadt in der südwestlichen Ecke des Staates, vielleicht fünfhundert Kilometer von Denver entfernt, betrieben hatte. Hinter den Mauern des hundert Jahre alten Gebäudes bildeten die Kandidaten in ihren auffälligen scharlachrot-blauen Overalls einen lebhaften Kontrast zum tristen Hintergrund. Zane saß Mel auf der Bühne gegenüber und hörte ihm aufmerksam zu. Obgleich Mel ein vollwertiger Kandidat war, hatten die anderen ihn immer auf subtile Weise ausgeschlossen, seit Gordo Alonzo ihn vor vier Jahren ins Projekt hineingedrückt hatte. Aber Zane wusste, dass Mel kein Dummkopf war und mächtige Verbündete besaß.
    »Mit der Arche hat man eine einzelne Maschine vor sich, die groß und komplex genug ist, um Menschen am Leben zu erhalten. Sie wird jahre- oder gar jahrzehntelang in der Nähe ihres Optimums funktionieren müssen«, sagte Mel eindringlich. »Beim Militär wie auch in der Luft- und Raumfahrt machen
wir so was schon lange. Schaut euch die B52 an, mit der wir über fünfzig Jahre lang in ganzen Geschwadern herumgeflogen sind. Oder das Space Shuttle, das vom ersten Test bis zum letzten Flugeinsatz mehr als drei Dekaden überdauert hat und trotz seiner Probleme einen bislang unerreichten Sicherheitsrekord in Bezug auf Flugstunden mit Besatzung pro Todesopfer hatte …«
    »Schlechte Beispiele«, erwiderte Wilson Argent schroff. »Die Flüge der B52 haben Stunden gedauert, Shuttle-Flüge vielleicht Wochen, und selbst dann hattet ihr noch Bodenunterstützung bei Wartungsarbeiten.«
    »Worauf ich hinauswill, ist, dass es Vorläufer für Technologien gibt, die über längere Zeiträume hinweg funktionsfähig erhalten wurden – selbst über mehrere Generationen, ja sogar über Jahrhunderte hinweg. Wir können uns diese Fälle ansehen und jene Merkmale herausdestillieren, dank deren sie so lange bestehen bleiben konnten. Zum Beispiel ein Verwendungszweck, der sich nicht überlebt hat, wie bei den mittelalterlichen Kathedralen in Europa …«
    Dafür erntete er schallendes Gelächter. »Willst du eine Kathedrale allen Ernstes als Technologie bezeichnen? Aquädukte sind ein besseres Beispiel für das, wovon du sprichst, ein technisches Konstrukt, das für eine bestimmte, konkrete Aufgabe konzipiert wurde. In Südeuropa gab es von den Römern erbaute Aquädukte, die funktionsfähig geblieben sind, bis die Flut sie schließlich weggespült hat.«
    Mel änderte seine Taktik. »Okay, ein Punkt für euch. Aber wieso haben die Aquädukte noch funktioniert? Man muss darauf achten, dass die Maschine einen klaren Verwendungszweck hat und dass es einen zwingenden Grund für ihre Existenz gibt. Die zentralen Konstruktionsprinzipien müssen höchste

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