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Die Letzte Arche

Die Letzte Arche

Titel: Die Letzte Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
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es da einen Subtext. »Du meinst Sex?«
    »Ich glaube schon. Ich weiß es aber nicht.«
    »Und alle drei stehen noch auf der Auswahlliste für die Crew?«
    Holle schüttelte den Kopf. »Zane nicht. Er ist vor einem Monat rausgeflogen. Du weißt ja, es sind nur noch ein paar Monate bis zum Start. Das ist unser neuestes revidiertes Ziel – es
gab eine Menge Fehlschläge. Ursprünglich hätten wir schon letztes Jahr losfliegen sollen. Jedenfalls wird es allmählich hektisch.« Holle musterte Grace von der Seite. »Auf einmal werden jede Menge Leute für die Crew nominiert, darunter einige, von denen wir noch nie was gehört haben. Wie du. Aber es gibt nur achtzig Plätze. Jedes Mal, wenn jemand an Bord kommt, muss jemand anders gehen. Das gilt selbst für uns, die Kerngruppe, obwohl wir von Kindesbeinen an dafür ausgebildet worden sind.«
    »Das ist hart.«
    »Und ob. Selbst Kelly Kenzie ist ausgeschieden, weil sie ein Baby bekommen hat, obwohl sie unseretwegen weiter am Trainingsprogramm teilnimmt … Du wirst sie noch kennenlernen. Der Punkt ist, sie überprüfen uns fortwährend, suchen nach Möglichkeiten, uns rauszuschmeißen. Zane hat einen Psychotest absolviert, und sie haben ihm erklärt, er sei emotional nicht stabil genug. Übrigens auf Harrys Empfehlung hin. Zane hat das sehr schwer genommen. Sein Vater war der Hauptinitiator des gesamten Programms. Aber Sechsunddreißig gab’s eine Katastrophe. Jerzy wurde verletzt; er musste aus dem Programm ausscheiden und ist ein paar Jahre später gestorben. Du siehst also, weshalb es für Zane hart war, aus dem Pool für die Endauswahl ausgeschlossen zu werden. Er wollte am Vermächtnis seines Vaters beteiligt sein.«
    »Dieser Zane könnte also ein Motiv haben. Und die Mittel – er hat ja an diesen Pulseinheiten gearbeitet.«
    »Ja, aber das gilt auch für Matt Weiss. Zane ist eigentlich eher ein Spezialist für den Warp-Generator. Ich bin sicher, Venus hätte den Test ebenfalls manipulieren können, wenn sie gewollt hätte, vielleicht mit fremder Hilfe. Jeder von uns hätte es tun können; wir sind alle mit den Schiffssystemen vertraut. Aber wir haben alle unsere Spezialgebiete.«

    »Und was ist deins?«
    »Die internen Systeme des Schiffes. Lebenserhaltung, Stromversorgung. Sanitäre Anlagen«, sagte sie mit einem selbstironischen Grinsen. »Momentan arbeite ich an der Installation von HeadSpace-Kabinen. Virtual-Reality-Systeme, gespendet von dem Konzern, der sie hergestellt hat. Die Sozialingenieure glauben, dass sie im Hinblick auf die Moral von Nutzen sein werden, aber was die Computerressourcen betrifft, sind sie ganz schön anspruchsvoll.«
    »Und – wie war der dritte Name – Venus?«
    »Sie ist eine Planetenjägerin. Sucht nach unserem Ziel. Aber wie gesagt, wir machen alle mehrere Sachen. Jeder der drei hätte die Sprengladung anbringen können, denke ich.«
    »Ich werde mit allen dreien sprechen müssen.«
    »Venus und Zane sind hier in Alma. Matt ist drüben in Gunnison. «
    »Ich dachte, Zane wäre raus aus dem Projekt.«
    »Er arbeitet immer noch im Bodenteam mit. So ist das bei uns nun mal, so sind wir. Hör zu, wenn du hier wartest – du kannst dir noch mehr Kaffee oder was zu essen holen –, schicke ich Zane oder Venus runter. Dann organisiere ich dir eine Fahrt nach Gunnison, wenn du willst.«
    »Ich weiß deine Hilfe zu schätzen.«
    Holle grinste. »Falls Gordo Alonzo mich einem Test unterzieht, will ich ihn unbedingt bestehen.« Und sie marschierte in ihrer leuchtend bunten Uniform, mit selbstsicheren Schritten davon.

32
    Als Grace allein war, holte sie sich einen neuen Becher Kaffee und betrachtete die bedrückende Wanduhr.
    124 TAGE 5 STUNDEN 55 MINUTEN 1 SEKUNDE
124 TAGE 5 STUNDEN 55 MINUTEN 0 SEKUNDEN
124 TAGE 5 STUNDEN 54 MINUTEN 59 SEKUNDEN
    Sie fand alles abstoßend, was sie bis jetzt vom Projekt Nimrod gesehen hatte. Die gewaltige Technik, die arroganten alten Männer wie Gordo Alonzo, die es zu leiten schienen, die verwöhnten Gören wie Holle Groundwater, die man ihre ganze Kindheit hindurch verhätschelt hatte, während Grace und so viele andere als Wanderarbeiter umhergezogen, verhungert und ertrunken waren. Instinktiv wäre sie immer noch am liebsten weggegangen. Aber die Arche Eins schien die einzige sinnvolle Perspektive zu sein.
    Ein dunkelhäutiges Mädchen, ungefähr im selben Alter wie Holle, betrat das Restaurant. Eine weitere Kandidatin, nach ihrer farbenfrohen Uniform zu urteilen. Sie kam auf Grace zu und legte einen

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