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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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aufklären-und schon ist deine liebenswerte Gutherzigkeit wieder da. Schreib dein Protokoll, Corchado.«

4
    » W ie heißt denn der Polizeichef von Chilmark?« wollte Mike wissen, während er nach meinem Telefon griff, um die Nummer zu wählen.
    »Wally Flanders«, erwiderte ich. »Warum willst du ihn anrufen?«
    »Ich will bloß wissen, was läuft. Vielleicht gibt’s Hinweise oder Neuigkeiten.«
    Ich ging hinaus zu Laura, um mich nach den Anrufen zu erkundigen.
    Laura begann sie herunterzubeten: »Ihre Mutter rief an. Sie erwartet, daß Sie sich einmal am Tag melden, bis alles geklärt ist. Sie hat gesagt, der Rabbi aus Ihrer alten Synagoge habe angerufen und sich erkundigt, ob Sie geistlichen Beistand benötigen.«
    »Rufen Sie sie zurück. Versichern Sie ihr, daß es mir gutgeht. Im Augenblick bekäme ich allen geistlichen Beistand, den ich bräuchte, von Monsignore Chapman.«
    »Nina rief aus L. A. an. Können Sie sich vorstellen, daß sie um Viertel vor sieben aufgestanden ist, um anzurufen?« sagte Laura, die die meisten meiner besten Freunde gut genug kannte, um ihre Anrufe kommentieren zu können. »Sie sagt, an der Westküste sei das eine Riesenstory. Nicht Sie, natürlich, sondern Isabella. Nina meint, Isabella habe sich derart unbeliebt gemacht, seit sie vor zwei Jahren groß herauskam, daß praktisch jeder in Hollywood ein Motiv habe... außer O. J. Simpson!«
    »Was gibt’s sonst noch?« fragte ich, als ich die Namensliste auf ihrem Block sah.
    »Sarah ist inzwischen gekommen. Sie weiß Bescheid und will alle neuen Fälle vergeben. Viele Freunde von Ihnen rufen an-ich notiere mir bloß die Namen und sage allen, sie sollen mit Joan Stafford Kontakt aufnehmen. Diane Sawyer rief an, sie will wissen, ob Sie diese Woche in ihre Sendung Prime Time kommen können - nichts über Prozesse, nichts über den Fall, nur Erinnerungen an Isabella. Ich hab’ sie an Brenda verwiesen. Ebenso Liz
Smith, die einen Kommentar von Ihnen wollte. Und Detective Wallace ist mit seiner Zeugin da. Ich hab’ ihr Kaffee und eine Zeitung gebracht; sie ist im Wartezimmer...« Laura wurde von Mike unterbrochen, der die Hand über meinen Hörer hielt und zu mir herüberrief: »He, Coop, erwartest du einen Burschen namens Spiegel auf deiner Privatleitung?«
    »Du weißt genau, daß er Segal heißt, du Spinner. Kannst du zu ihm nicht ein bißchen höflicher sein? Und jetzt verschwindet hier mal kurz - sagt Mercer Wallace, daß ich gleich zu ihm komme, sobald ich telefoniert habe.«
    Als sich die Tür hinter den beiden geschlossen hatte, sprudelte ich los: »O Jed, Gott sei Dank, daß du anrufst!« Ich war einfach nicht imstande, etwas zu sagen, was weniger nach dem Dialog einer Daily Soap und mehr nach dem lähmenden Entsetzen klang, das meinen Magen zusammengekrampft hatte. Ich sprach einfach weiter, während er durch das Knistern und Rauschen der Überseeleitung rief: »Alex? Alex? Ich kann dich kaum verstehen.«
    »Weißt du denn, was passiert ist, Jed? Bist du immer noch in Paris? Hast du schon was von dem Mord gehört? Wirst du bald heimkommen?«
    Ich bombardierte ihn unablässig mit weiteren Fragen. Wegen des fürchterlichen Halls bei der schlechten Verbindung bekam ich die Antworten kaum mit, die Jed mir zu geben versuchte.
    »Ja, Alex, ich weiß Bescheid. Meine Sekretärin hat mich gleich heute morgen informiert, und die Story über den Mord macht heute sogar in Europa Schlagzeilen. Ich mach’ mir trotzdem große Sorgen um dich - es muß doch schrecklich für dich sein.«
    Aus einem unerfindlichen Grund gab ich mir große Mühe, nicht zu weinen, während ich mit ihm sprach. »Ich brauche dich so sehr. Bitte komm zurück - ich möchte nichts weiter, als daß du mich in den Arm nimmst. Bitte sag mir, wann du wieder da bist.«
    »Natürlich, Alexandra, ich komme so schnell wie möglich zurück. Ich liebe dich, Schatz. Ich ruf’ dich an, sobald ich weiß, wann mein Flug geht. Leider sind alle an diesem Deal Beteiligten hierher nach Paris zu diesen Konferenzen gekommen, ich kann hier unmöglich einfach verschwinden. Sei stark, Schatz - wir schaffen das schon.«

    Ich bin es so leid, stark zu sein, begehrte ich innerlich auf, nachdem Jed und ich uns wie verliebte Teenager voneinander verabschiedet hatten und ich aufgelegt hatte. Stark zu sein für Opfer, die es nicht selbst schaffen, stark zu sein für ängstliche Streuner aller Art, die bei mir Zuflucht suchen, stark zu sein für fremde Menschen, die wirklich auf die

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