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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Arbeitsplatz!«
    »Hör zu, Mike, ich weiß ja nicht, wie es in katholischen Schulen zugeht - die meisten Kerle überleben die Nonnen und haben am Ende noch einen gewissen Sinn für Humor; manche haben etwas mehr Geschmack als du, aber durchaus Humor. Aber dieser Bursche ging daraus wie Mutter Oberin persönlich hervor, mit einem Stock im Hintern, der inzwischen sein Gehirn perforiert haben dürfte.«
    Pat McKinney war einer von Rods Stellvertretern. Er war ein paar Jahre älter als ich und so stur und humorlos, wie ein Mann nur sein konnte. Ich kam nie dahinter, was ihn zu einem derart verbiesterten Menschen gemacht hatte, aber irgend etwas brodelte in ihm. Am häufigsten ließ er es an den Frauen aus, die in der Behörde arbeiteten.
    »Laura glaubt, daß er mir die Schuld an dem Vorfall mit den Krabben gibt, nicht wahr?«
    Sie nickte, und ich erzählte Mike die Geschichte. »Pat weigerte sich, einem der Assistenten in der Asian Gang Unit ein Auslieferungsersuchen zu unterschreiben. Der wollte nämlich einen Zeugen aus Los Angeles einfliegen lassen und den Jungen während des Prozesses in einem Hotel unterbringen. McKinney erklärte, das sei zu teuer, und der Fall sei auch ohne den Zeugen aussichtsreich
genug. Ich sagte dem Assistenten, Pat sei an diesem Tag einfach mürrisch und >krabschert< gewesen; wenn er ein neues Ersuchen aufsetzte, würde ich es Rod zum Absegnen vorlegen. Rod unterschrieb, und die Jury sprach den Angeklagten schuldig. Du kennst doch diese Fischläden an der Ecke Canal Street?«
    Unsere Behörde befand sich in dem Teil von Lower Manhattan, wo Little Italy und Chinatown sich überschneiden. An der Südseite der Canal Street liegen lauter chinesische Fischläden, die jeden Tag frischen Fisch anbieten.
    »Nun, ein paar Tage nach dem Prozeß kam Pat in sein Büro und entdeckte, daß die Tür nicht abgeschlossen war. Er raste zu seinem Schreibtisch, um den Sicherheitsdienst anzurufen, und als er die oberste Schublade aufriß, krabbelten etwa vierzig lebende Krabben über den Rand und sprangen auf seinen Schoß - zappelige kleine Biester, die die ganze Nacht da drin gelegen hatten. Es wundert mich eigentlich, daß du seine Schreie nicht bis zur vierunddreißigsten Straße gehört hast.«
    Mike gefiel die Story. »Warst du das?« »Spinnst du? Ich nehme an, es waren die mit dem Fall betrauten Cops, aber er weiß, daß ich ihn damals >krabschert< genannt habe, also gibt er mir die Schuld.«
    In diesem Moment tauchte ein uniformierter Cop in der Tür hinter Lauras Schreibtisch auf. Ein Grünschnabel: Milchgesicht, gewienerte Schuhe, neue Uniform und einen Packen Papiere in der Hand.
    »Ich suche nach Mr. Cooper«, verkündete er uns dreien.
    »Sie stehen vor ihm - ich bin Cooper. Alex - Alexandra.«
    »Oh, Verzeihung. Ich bin Officer Corchado. Man hat mich vom Beschwerdebüro heraufgeschickt - ich habe einen neuen Fall.« Laura setzte sich an ihren Schreibtisch, um mit den Telefonaten anzufangen, und ich winkte Corchado in mein Büro und machte ihn mit Mike bekannt.
    »Ich kann das leider nicht für Sie erledigen, weil ich heute mit einer anderen Angelegenheit beschäftigt bin, aber meine Assistentin, Sarah Brenner, wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen, sobald sie da ist.«
    »Ja, gern, aber mein Lieutenant sagte mir, ich sollte das mit dem Bürovorsteher besprechen. Da gibt’s ein Problem mit einer
Gegenklage, und er sagte, Sie würden schon wissen, was man da tun muß.«
    »Ja«, erwiderte ich. »Was ist das für ein Problem? Sagen Sie mir einfach, was für einen Fall Sie da haben.«
    Corchado erklärte, er und sein Partner seien letzte Nacht kurz nach elf einem 9 11-Notruf nachgegangen. »Nachbarn hatten angerufen - ein Wohnblock in East Harlem.«
    Ich fragte ihn, ob er das Opfer gesehen habe.
    »Ja, sie war völlig daneben. Ein Kind, fünfzehn. Sie wurde vom Aufzug aufs Dach gezerrt, als sie gerade zu ihrer Wohnung gehen wollte. Es kam zu einem Kampf. Jede Menge Blut, hauptsächlich aus ihrer Nase, glaube ich, als er sie schlug, damit sie zu schreien aufhörte.«
    »Hat er sie vergewaltigt?«
    »Ja, Ma’am. Das hat sie jedenfalls gesagt. Sie hörte nicht auf zu weinen, und daher haben wir nicht viel mit ihr geredet. Der Krankenwagen hat sie ins Krankenhaus gebracht.«
    »Wie haben Sie den Kerl geschnappt?« wollte ich wissen.
    »Kein Problem. Sie kannte ihn. Sagte, er ist mit ihrem älteren Bruder auf die Junior High School gegangen. Als sie sie ins Krankenhaus brachten, gingen mein Partner

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