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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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nehme an, darum heißt es immer, die meisten Unfälle passierten nahe beim eigenen Haus. Ich setzte mich aufrecht hin, um die Fahrt aufmerksamer zu begleiten, schließlich wollte ich so bald wie möglich zu meiner Wohnung kommen. Nun fuhren wir wieder nach Norden, auf dem Straßenabschnitt gleich hinter der Kurve, die nach Westen zur Seventy-second Street führt. Ich sah zu, wie das Himmelslicht auf dem kleinen Teich tanzte, der rechts unter mir lag, wurde aber jäh aus diesem Anblick gerissen, als der Wagen von der Straße abkam und Ellen hart bremste, fast unmittelbar vor einer großen Ulme.
    Instinktiv hatte ich die Arme gegen das Armaturenbrett gestemmt, um mich zu schützen, aber dennoch schlug mein Kopf beim Sprung über den Randstein gegen das Dach des niedrigen Wagens.
    »Mein Gott, Ellen, immer mit der Ruhe«, murmelte ich und schüttelte den Kopf, als ob das die Sterne vertreiben würde, die vor meinen Augen zu funkeln begannen, und rieb mir den Nacken, der aufgeschürft zu sein schien. »Was ist passiert? Was haben Sie für ein Prob-«
    »Ich muß mit Ihnen reden, Alex. Sie werden jetzt aussteigen und mit mir diesen Weg hinuntergehen -«
    Ich hatte noch nicht aufgesehen und massierte mir die Schläfen mit den Fingerspitzen. Alle wollen mit mir reden, außer William
Montvale, alle wollen mir von ihren Schwierigkeiten erzählen. »Ellen, das ist doch verrückt. Wenn Sie mich fahren möchten, nehme ich das gern an, aber ich werde hier keine Zeit mehr verschwenden...«
    »Sehen Sie mich an, Alex. Das ist meine Ermittlung. Ich hab’ jetzt das Sagen, und Sie werden mir gehorchen.«
    Ich hob den Kopf und versuchte herauszufinden, ob die Worte, die ich gerade gehört hatte, in irgendeiner Beziehung zu der Sprecherin standen oder zu den Umständen, in denen ich mich befand, oder ob ich durch den schweren Schlag womöglich benommen war. Ich starrte direkt in die Mündung einer kleinen Handfeuerwaffe.
    »Ellen, mein Gott, Ellen - nehmen Sie diese Waffe weg, und reden Sie mit mir, sagen Sie mir, was Sie wollen!« Mein Körper reagierte sofort auf die Signale, die mein müdes Gehirn aussandte, und mich durchlief ein unkontrollierter Schauer, als ich mich mit zitternden Händen vor der Pistole zu schützen suchte.
    »Sie sind sogar noch blöder, als ich dachte, falls Sie immer noch nicht kapiert haben, was ich will. Sie wollen, daß alle Sie für smart halten - das ist ja so wichtig für sie -, aber sogar ich kenne die lächerlichen Fehler, die Sie diesmal gemacht haben, und Sie werden gleich herausfinden, daß ich cleverer bin als Sie. Raus aus dem Auto, ganz langsam, und bleiben Sie gleich neben der Tür stehen. Das ist kein Scherz - los j jetzt.«
    Ich sah auf die Waffe und erinnerte mich, daß Goldman mir erzählt hatte, sie sei beim israelischen Militär gewesen - in einer antiterroristischen Eliteeinheit. Ich hatte keinen Grund, daran zu zweifeln. Der dunkle Weg vor dem Auto machte mir genauso große Angst wie sie und ihre Waffe, und ich hatte nicht die Absicht, ihr zu einer abgelegeneren Stelle zu folgen.
    »Lassen Sie uns hier miteinander reden, bitte, Ellen. Ich gebe Ihnen jede Information, die Sie haben wollen. Was auch immer es sein mag.« Wo, zum Teufel, sind bloß die Park Rangers? fragte ich mich. Nur nicht den Wagen verlassen. Niemand darf abseits der Straße parken - für die Rangers ist das ein schlimmeres Vergehen als dreifacher Mord. Halt sie im Wagen fest - irgendwer wird schon auf uns stoßen, dachte ich unentwegt. Bleib, wo du bist.

    »Raus«, schnauzte sie. Sie war blitzschnell ausgestiegen, die Waffe an ihrer Seite, und um den Wagen zu mir rumgelaufen. Für einen Moment dachte ich daran, über den Schaltknüppel auf den Fahrersitz klettern, aber der Wagen war zu kompakt, als daß ich das rasch hätte bewerkstelligen können. Außerdem hatte sie den Schlüssel aus dem Zündschloß gezogen.
    An der Schlüsselbox, die Ellen in der linken Hand hielt, war ein Infrarotsender, den sie nun auf mein Türschloß richtete, so daß die Verriegelung aufsprang. »Ich hab’ Ihnen doch gesagt, Sie sollen aussteigen, Alex - sofort.«
    »Das ist mir egal. Ich rühr’ mich nicht vom Fleck. Entweder erschießen Sie mich in Ihrem Wagen, dann kriegen Sie ein paar Probleme, oder Sie bringen mich hinunter in eine Parksenke und erschießen mich, aus was für Gründen auch immer. Ich bleib’ hier.«
    »Hören Sie doch auf, Clarence Darrow mit mir zu spielen. Ich habe nicht vor, Sie zu erschießen, also bewegen Sie

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