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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Sie zu beschweren. Beruhigen Sie sich. Ich bin noch immer sauer auf ihn, weil er letzten Winter die Klage in dem Verfahren gegen die asiatische Gangsterbande abgewiesen hat. Er versuchte, eine große Schau abzuziehen, und es hat uns fast die Hälfte der von uns gesammelten Bußgelder gekostet, den Fall erneut vor der Anklagejury aufzurollen.«
    »Nun, ich bin froh, daß Sie so darüber denken, Paul, doch das war nicht der Grund, warum ich Sie alarmiert habe. Ich habe es nicht mal Rose erzählt. Chapman und ich sind uns ziemlich sicher, daß der Mann, mit dem ich befreundet war - Jed Segal -, na ja, daß er mich mit Isabella Lascar betrogen hat. Chapman hat ihn sogar auf die Liste der Verdächtigen gesetzt.«
    Schweigen. Eisiges Schweigen.
    »Wie viele Leute wissen davon?«
    »Nicht viele. Die Presse überhaupt nicht. Es ist ja auch noch nicht eindeutig bestätigt worden. Wir müßten heute nachmittag mehr wissen, wenn wir mit -«

    »Verdammt noch mal. Nicht >wir< - Sie sollen doch damit nichts zu tun haben. Geht das denn immer noch nicht in Ihren Dickkopf? Veranlassen Sie, daß mich der Polizeichef anruft - Rose kann ihn zu mir durchstellen. Und Sie machen lieber genau das, wofür ich Sie bezahle - nichts anderes. Ich nehme an, ich werde Sie wohl oder übel wieder bewachen lassen müssen.«
    »Aber nein, das ist doch albern.« Und das, obwohl Jed mich unbedingt sehen wollte, Richard Burrell unerwartet in meinem Büro aufgetaucht war, Johnny Garelli jeden Augenblick in die Stadt kommen mußte und ich mich mit einem Korkenzieher bewaffnet hatte, um Mike und Mercer die Tür aufzumachen. »Nein, nein, ich bin okay.«
    Ich legte auf und ging hinaus, wobei ich von Lauras Schreibtisch meine Telefonnachrichten mitnahm. Dann begab ich mich zur Abteilungsleitersitzung, die Rod für den Nachmittag anberaumt hatte. Jed hatte dreimal angerufen, aber Laura hatte meinem Wunsch gemäß nichts notiert außer der Tatsache, daß er angerufen hatte.
    Ich hatte größere Mühe als sonst, mich während der Sitzung zu konzentrieren. Dreißig Abteilungsleiter der Trial Division saßen um den langen Konferenztisch und diskutierten darüber, ob zu viele Bagatellfälle zur Anklage gebracht wurden, statt als mindere Vergehen eingestuft zu werden, und ob zu wenige Angeklagte alternativen Strafvollzugsprogrammen zugeführt wurden. Ich entwickelte imaginäre Unterhaltungen mit Jed in meinem Kopf - was ich wirklich von ihm hören wollte und was ich darauf erwidern würde. Als die Konferenz zu Ende ging, war keines der wichtigen Probleme, derentwegen wir zusammengekommen waren, gelöst, und so wurde die nächste Sitzung in zwei Wochen anberaumt.
    Es war Viertel nach vier, als ich an meinen Schreibtisch zurückkehrte, die dritte Diätcola an diesem Nachmittag trank und hoffte, das Koffein würde mich wach halten.
    »Rufen Sie Chapman im Dezernat an. Sie haben ihn gerade verpaßt.«
    »Danke, Laura.« Rasch wählte ich die Nummer.
    »Segal drückt sich. Dachte, du würdest das wissen wollen. Der Trottel hat sich einen Anwalt genommen und der will ihn heute nicht vorbeibringen.«

    Mist. Warum tat er das, wenn er nichts zu verbergen hatte?
    »Laß mich raten. Jimmy LaRossa? Marty London? Justin Feldman? Er nimmt sicher einen der Topstars. Wer ist es?« Das hatte ich nun davon, schließlich hatte ich ihn mit den besten Anwälten New Yorks bekannt gemacht. Und nun versuchte er, einen zu mobilisieren, um uns Steine in den Weg zu legen.
    »Nee. Ein Kerl, von dem ich noch nie gehört hab’ - heißt Bergin, aus Washington.«
    »Natürlich. Anderson Warmacks Anwalt. Großartiger Krisenmanager, wenn man Probleme mit Bundesanleihen hat. Ich bezweifle allerdings, ob er in einem Staatsgericht auch nur die Geschworenenbank findet.«
    »Na ja, jedenfalls wußte er soweit Bescheid, um Romeo zu sagen, er solle sich von meinem Revier fernhalten. Und er weigert sich, Jed einem DNS-Bluttest zu unterziehen. Sagt, wir hätten keinen hinreichenden Tatverdacht.«
    »Er ruft den ganzen Tag hier an und verlangt, daß ich mich mit ihm treffen soll. Ich hab’ einmal aufgelegt. Laura stellt ihn nicht mehr durch.«
    »Braves Mädchen. Ich hab’ mit Wally gesprochen. Ich hab’ Jeds neues Foto von seinem Führerschein per Kurier nach Chilmark geschickt. Ich hab’ Wally gesagt, er soll es in ein Fahndungsblatt aufnehmen und es den Quinn-Schwestern von der Muschelkneipe zeigen, mal sehen, ob die ihn identifizieren können. Bis morgen sollte er das erledigt haben. Ich muß

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