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Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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Computer gehabt hätten, um die beste Position für den Sprengstoff zu errechnen. Sie konnten von Geröll zermalmt werden, gefressen werden, ersticken – eine endlose Auswahl von Todesarten. Aber das kam ihr nicht so schlimm vor, solange John an ihrer Seite kämpfte.
    Tru drückte es am besten aus: »Hast du eine bessere Idee?«
    »Nein.« Ange hielt Penny fest. »Ich hole Vorräte.«
    »Nehmt viel Essen und Wasser mit«, fügte Jenna hinzu. »Alles, was ihr braucht, um eine Belagerung auszusitzen.«
    Vielleicht würde es ja so weit kommen: Die drei gegen eine Armee von Bestien. Die Wahrscheinlichkeit war gar nicht zu berechnen. Im Herzen wusste Jenna, dass sie vorher voneinander Abschied nehmen mussten und nichts ungesagt lassen durften.
    Sie packte Ange sanft am Arm. »Ich weiß, dass du Angst vor mir hast … und das tut mir leid. Aber ich will, dass du eines weißt: Du bist mir wie eine Schwester geworden.« Sie hielt inne, weil sie spürte, wie die Anspannung der anderen Frau abebbte. »Und ich habe auch dein Mädchen lieb. Ich werde alles geben, um für ihre Sicherheit zu sorgen.«
    Sie kämpfte Schuldgefühle wegen der Gedanken nieder, die ihr vorhin darüber gekommen waren, dass ihr allein Johns Überleben wichtig war. Gegenläufige Instinkte rangen in ihr miteinander – Mensch gegen Tier. Ihr wurde übel.
    Vielleicht ist es uns nicht bestimmt, das hier zu überleben. Vielleicht hat Mitch sich geirrt.
    Jenna. Ihr Gefährte erfüllte sie mit Wärme. Mitch hat sich nicht geirrt. Vertrau darauf.
    Ange schluchzte leise, schlang einen Arm um Jennas Hals und drückte sie, bis ihr die Luft wegblieb. »Es tut mir leid«, sagte sie. »Du bist immer noch meine Freundin. Bitte … sei vorsichtig.«
    »Das habe ich jetzt nicht mehr in der Hand«, würgte Jenna hervor.
    Penny reckte sich mit einem verträumten Lächeln und küsste Jenna auf die Wange. Sie hatte gedacht, das Kind würde schlafen, aber nein, es hatte die ganze Zeit gelauscht. Sie fragte sich, was Penny wohl noch mit angehört hatte. Wusste sie, was das alles bedeutete? Sie wirkte nicht verängstigt. Gott sei Dank. Das Mädchen hatte es nicht verdient, seine letzten Stunden in Entsetzen zu verbringen.
    Jenna wandte sich an Chris, als Ange davonhuschte. »Du bist der Mann, der die Antworten hat. Vielleicht klingt das im Moment nicht nach viel, aber es hat seinen Grund, dass du hier bist.«
    Als sie geendet hatte, begriff Jenna, dass sie es ernst meinte. Jeder von ihnen verfügte über Aspekte, die einander ergänzten, sodass alles ineinandergriff und auf das Überleben der Gruppe hinarbeitete. Die alten Paradigmen würden zusammenbrechen und etwas Neues hervorbringen. Veränderungen mussten nicht tödlich sein, nicht, wenn der Organismus gesund und stark war.
    Chris nickte. »Danke.«
    Sie konnte ihn nicht so lesen wie John, und so wusste sie nicht, wie sie seinen seltsamen Gesichtsausdruck deuten sollte, als er sich zum Gehen wandte.
    Tru hob die Hände. »Versuch gar nicht erst, bei mir sentimental zu werden, Mädchen.«
    Jenna grinste. »In Ordnung. Du weißt ja ohnehin, was ich sagen würde.«
    »Egal.« Seine hellen Augen zuckten zur Seite und blinzelten ein paarmal.
    »Also«, sagte John, »ich brauche einen Freiwilligen für die Bomben. Der andere bewacht die Tür.«

39
    Mason warf sich den Tornister mit zwei Dutzend eingewickelten Dosen Maschinenöl über die Schulter und entsicherte sein Gewehr. Die Axt lag schwer zwischen seinen Schulterblättern, ebenso die Tasche mit Ersatzmagazinen und Leuchtgeschossen. Eine Schutzbrille schnitt in die Haut seiner Stirn. Neben ihm hielt Tru seine eigene Waffe, als sei er schon damit geboren worden. Bewunderung und ein Gefühl tiefer Traurigkeit hielten Mason davon ab, dem jungen Mann in die Augen zu sehen.
    Jenna, die in der Tür wartete, wirkte angespannt und misstrauisch. Sie stand schon seit einer Stunde mit dem Finger am Abzug da. Ihre kühlen grünen Augen musterten jeden Schatten außerhalb der Sicherheit des Kellers. »Seid ihr Jungs so weit?«
    »Klar«, sagte Mason. »Haben wir schon Gesellschaft?«
    »Ich habe nichts gehört. Und ich kann sie jetzt aus sehr großer Entfernung hören.«
    »Gut. Ich gehe als Erster hinaus.« Er brachte die AR-15 in Anschlag und trat vor Jenna in die Tür. »Ich kann mich nicht so schnell wie ihr beiden anderen bewegen, nicht mit der ganzen Ausrüstung. Betrachtet mich einfach als Panzer. Kapiert?« Sie nickten beide. »Und wenn ihr auf mich schießt, habe ich nicht

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