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Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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Minuten zurück«, sagte Mason. »In Notfällen bleiben wir als Gruppe zusammen.«
    »Damit sie uns bequem alle an einem Ort töten können?«, fragte Welsh.
    Mason öffnete den Waffenschrank und holte seine AR-15 hervor, bevor er zu dem Wissenschaftler hinübermarschierte. »Nein, damit ich dich nicht erschieße.« Er rammte einen Ladestreifen in das Gewehr und zuckte dann die Schultern. »Du weißt schon – aus Versehen.«
    Welsh grinste. »Wie geht es übrigens deinem Rücken?«
    »Der ist verheilt. Hast du vor, noch einmal auf mich zu schießen?«
    »Nur wenn du dich weiter wie ein verdammter Gorilla aufführst.«
    Jenna knurrte tief in der Kehle. »He, ihr beiden Gorillas! Können wir uns bitte konzentrieren?«
    »Mir ist es recht«, sagte Welsh unschuldig, als hätte er nichts mit der Sache zu tun. »Ich hole die anderen.«
    Tru holte eine weitere Taschenlampe aus dem Schrank und wollte Mason und Jenna in den Tunnel des Wasserkraftwerks folgen. Mason schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Junge. Geh mit ihm.«
    »Warum?«
    »Ist dir aufgefallen, was nicht gestimmt hat, als er hinausgehuscht ist?«
    Tru hängte sich den Gewehrriemen über die Schulter. »Nee, was denn?«
    Mason deutete auf den nahen Tisch, auf dem Chris’ Waffe lag.
    »Mensch, der hat sein Gewehr vergessen? So ein Trottel!« Tru hob die zweite Waffe auf und schlurfte dann zum Ausgang hinüber. Über die Schulter rief er: »Ist gut, ich passe auf die Frauen und den Idioten auf. Aber unternehmt nichts Cooles ohne mich!«
    »Sei einfach in fünf Minuten wieder hier.« Mason wandte sich Jenna zu und fühlte sich so feindselig, wie ihr Gesichtsausdruck wirkte. Er drängte sich an ihr vorbei in den Vorraum, der zur Wartung diente. »Bist du bereit? Oder vielleicht nicht. Schwer zu sagen.«
    Sie folgte ihm mit entsicherter Waffe. »Schnauze. Und lass Chris in Frieden.«
    Er biss reflexartig die Zähne zusammen. »Kannst du mal hier herüberleuchten?«
    »Sag bitte.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, richtete sie das Licht dorthin, wo er es brauchte. Masons stummer Zorn glitt in seinen Bauch zurück.
    All der Scheiß konnte warten. Nachdem er mit dem Schloss gekämpft hatte, brach er das Siegel auf. Die Tür schwang mit einem rostigen Quietschen auf und enthüllte sechs metallene Stufen.
    Ihre Schritte hallten in dem Tunnel wider, als sie hinabstiegen. Am Fuße der Treppe blieb Mason unter der gewölbten, tief hängenden Decke stehen. Die Pumpen erzeugten Energie für den Gebäudekomplex, aber kein bisschen dieser Wärme drang bis nach hier unten. Er spürte die Kälte, als würde seine Haut einem anderen Mann gehören. Jeder Impuls, der nicht dem Ziel gewidmet war, die Forschungsstation zu beschützen, war mit dem Versuch beschäftigt zu ignorieren, wie Jenna seine Sinne durcheinanderbrachte.
    Er legte den Kopf schief, um zu lauschen. »Hörst du das? Der Generator läuft nicht.«
    »Das ist eine ziemlich schlechte Nachricht. Keine Heizung und kein frisches Wasser.«
    »Warte. Klingt das für dich wie fließendes Wasser?«
    »Ich weiß nicht.« Sie hielt die Taschenlampe in einer Hand, während sie sich mit der anderen den Arm rieb. »Sollten wir Chris rufen?«
    Er rang darum, ein Zähnefletschen zu unterdrücken. »Wir brauchen ihn nicht.«
    »Tut mir leid, ich wusste ja nicht, dass du dein Ingenieursdiplom mit Auszeichnung bestanden hast.«
    »Habe ich auch nicht«, sagte er. »Aber wir müssen die Bedrohung abschätzen, bevor wir ihn da hinunterschicken. Wenn es nur eine Störung ist, fein, dann kann Harvard gern den Klempner spielen. Vielleicht helfe ich ihm sogar.«
    Sie schnaufte. »Das würde ich gern erleben!«
    »Aber wenn es etwas anderes ist … Dann unter keinen Umständen.«
    »Was meinst du damit – ›etwas anderes‹? Du hast doch gesagt, dass sie den Winter über Pause machen.«
    Klar, das hatte er auch angenommen. Aber es gab keine Experten, was den Wandel betraf, keine Gewissheiten. Vielleicht war das der Grund dafür, dass es ihm trotz des Schneefalls nicht gelungen war, sich zu entspannen. Es gab noch zu viele Unbekannte in der Gleichung.
    Jennas plötzlich panischer Gesichtsausdruck würgte seinen Impuls ab, mit ihr darüber zu sprechen, denn er konnte es nicht gebrauchen, dass auch sie die Nerven verlor. Er war in letzter Zeit selbst schon viel zu nervös, und aufgestaute sexuelle Erregung machte die Sache nicht besser.
    »Da.« Er nickte dorthin, wo der Lichtschein von Jennas Taschenlampe über den Generator glitt.
    Aber die

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