Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
Vom Netzwerk:
sickerte Wasser an einer Dichtung vorbei und tropfte auf den Boden. »Also gelangt das Wasser nicht durch die Turbine des Generators?«
    »Scheint so.« Er beugte sich näher heran und stieß den Dichtungsring an. »Siehst du? Hier. Der Ring hat einen Riss.«
    »Also sollten wir … Ah! «
    Die Taschenlampe fiel ihr aus der Hand und schlug mit einem lauten metallischen Klirren auf. Jennas Knie gaben unter ihr nach, und sie brach zusammen. Mason hatte kaum noch Zeit, sich die Waffe über die Schulter zu schlingen, bevor er Jenna unter den Achseln packte. Er ließ sie auf den eiskalten Betonboden gleiten.
    »Jenna?«
    Ihre einzige Lichtquelle beleuchtete den Fußboden und die untersten Stufen der Treppe. Ein Zittern durchlief Jenna von den Fersen an aufwärts. Ihr Körper sackte gegen seinen, während ihr Kopf in einem ungesunden Winkel herabhing. Mason schnappte sich die Taschenlampe und richtete sie auf Jenna. Obwohl ihre Augen noch offen waren, starrte sie hoch und in weite Ferne – völlig ausdruckslos.
    » Jenna ?«
    Das Kribbeln in seinem Gehirn verstärkte sich.
    Draußen im Wald hatte ihn, als sie sich der Grube genähert hatten, das Gefühl überkommen, außerhalb seines Körpers zu existieren, sich selbst ein paar Schritte voraus zu sein. Er hatte es nicht verstanden, nur hingenommen, dass der zusätzliche Sinn ihm einen Vorteil verschaffte, so, als könnte er durch einen Baum hindurchsehen. Jetzt drängte er alle Logik beiseite und nutzte diesen Sinn erneut.
    Ein Rudel Dämonenhunde wartete draußen im Schnee. Kreiste. Beobachtete.
    Eines der Monster krümmte sich und erschauerte. Knochen ordneten sich unter dem Fell neu an. Die Wirbelsäule richtete sich auf, die Schnauze wich zurück, die Gliedmaßen wurden länger, und andere Muskeln wölbten sich vor. Ein dichter Pelz dünnte aus, um weiße Haut, die von dunklem Körperhaar bedeckt war, zu enthüllen, bis ein nackter, animalischer Mann dort stand, wo sich eben noch ein Hund befunden hatte. Krallen saßen an seinen ungewöhnlich langen Fingern, und Zähne ragten aus einem extremen Unterbiss hervor. Er wies seine vierbeinigen Truppen an, verschiedene Wege um den Gebäudekomplex herum einzuschlagen, nicht mit Worten, aber mit Knurren und Gebärden. Die Luft pulsierte um jede seiner Bewegungen herum.
    Masons Verstand kehrte schlagartig in die Gegenwart zurück. Kopfschmerzen breiteten sich hinter seiner Stirn und über seinen ganzen Schädel aus, so heftig, dass ihm die Tränen kamen. Er rief hektisch in Gedanken nach ihr.
    »John«, krächzte sie, immer noch zitternd. »Sie kommen.«

21
    Tru folgte Harvard in den Schlafsaal und hörte, wie er sich die Schienbeine an jedem nur denkbaren Hindernis stieß. Er hatte nicht vor, dem Kerl das Gewehr zu geben, wenn es ihm schon schwerzufallen schien, sich im Dunkeln zurechtzufinden, denn sonst würde einer von ihnen eine Kugel abbekommen, bevor das Licht wieder anging.
    In einiger Entfernung flüsterte Ange Pen etwas zu und versuchte, das Mädchen zu trösten. Ange war nett … und hübsch, wenn man auf ältere Mädels stand. Das tat Tru nicht, aber es war ja auch nicht so, dass er in nächster Zeit jemanden brauchen würde, mit dem er sich verabreden konnte.
    Weiter vorn bewegte Harvard die Taschenlampe hin und her. »Keine Sorge«, rief er. »Ich bin sicher, dass es nur eine technische Störung ist, aber wir sollten nach oben gehen, wo es ein bisschen heller ist.«
    »Mason hat gesagt, dass wir wieder nach unten kommen sollen«, murmelte Tru leise.
    »Willst du sie im Dunkeln da hinunterschleppen?«
    Lieber nicht.
    Ohne das Licht wurde Tru sich der Geräusche und Gerüche bewusster. Sinneswahrnehmungen stürzten von allen Seiten auf ihn ein. Er drängte sich an Harvard vorbei und sah Ange und ihre Tochter aneinandergeschmiegt auf dem Bett liegen. Pens Haar fing das Licht ein, als ob sie direkt unter dem Mond stünde.
    Die Frau setzte sich auf. »Ich bin froh, euch beide zu sehen. Wo sind die anderen?«
    »Sie überprüfen den Wartungsraum im unteren Kellergeschoss«, sagte Harvard. »Ich gehe hinunter und sehe nach, was da los ist, wenn wir euch beide erst hier herausgebracht haben.«
    Ein seltsames Kribbeln lief über Trus Haut. Er drehte sich langsam im Kreis, fand aber nichts, was dieses Gefühl hätte erklären können. Er holte tief Atem und packte sein Gewehr fester. »Ich gehe voran.«
    Er führte die anderen drei zur Treppe zurück, ohne zu stolpern. Ohne das Summen des hydraulischen Generators war es

Weitere Kostenlose Bücher