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Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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Blick zu ihr hinüber, als sie auf die Gebäude zurannten, so schnell sie konnten.
    »Kümmer dich nicht um mich.«
    Es gab keine Lebenszeichen: keinen Rauch aus den Schornsteinen, keine Lichter, die diese endlose Winternacht erhellt hätten. Sie rasten an einem blauen Schild vorbei, das vom Frost halb unkenntlich gemacht war: …LKOMMEN IN WABAUGH, WO MAN SICH IMMER ZU HAUSE FÜHLT.
    Ja, wenn »zu Hause« eine Geisterstadt war und es einem gefiel, gejagt zu werden.
    Unmittelbar hinter dem Ortsschild stand ein verlassenes Auto, das von dreißig Zentimetern Schnee bedeckt war. Das Gefühl heftiger Übelkeit in ihrem Magen sagte Jenna, dass sie die Windschutzscheibe nicht sauber wischen wollte.
    Das erste Haus, zu dem sie gelangten, war ein schlichtes weißes Gebäude im Kolonialstiel. Jenna wurde langsamer. »Sollen wir hier Unterschlupf suchen? Es wäre vielleicht schlau, sich hier zu verkriechen und den Baumarkt erst morgens zu suchen.«
    Mason blieb stehen und strich mit der Handfläche über das Fenster. Jenna behielt die Straße im Auge. Das Heulen wurde schwächer, als ob es den Monstern lieber war, sich nicht zu weit über ihr Revier hinauszuwagen. Gut .
    »Nicht in diesem Haus«, sagte Mason.
    Wenn sie nicht so auf seine Stimme eingestimmt gewesen wäre, hätte sie das leichte Zittern vielleicht überhört.
    Jenna wirbelte herum, da sie es selbst sehen wollte. Das war die Gelegenheit, mit eigenen Augen herauszufinden, was aus ihrer Welt geworden war. Sicher, Mason hatte ihr davon erzählt, sie hatte es von Ange und den anderen gehört. Früher waren in unregelmäßigen Abständen Berichte aus dem Osten eingetroffen, und Mitch hatte den Jüngsten Tag so lange vorausgesagt, wie sie sich zurückerinnern konnte. Aber sie selbst hatte bisher nur die Dämonenhunde und … Edna gesehen. Aber vielleicht konnte weiteres Anschauungsmaterial ihr helfen zu verstehen, wie die Magie funktionierte.
    Mason versuchte, ihr Gesicht an seiner Schulter zu bergen, aber sie riss sich los und stellte sich auf die Zehenspitzen, um durch die Fensterscheibe zu spähen. Ihr ganzer Körper verkrampfte sich in so heftigem Ekel, dass es untertrieben gewesen wäre, nur zu sagen, dass ihr übel wurde. Das Monster auf dem Wohnzimmerboden hatte eine Wolfsschnauze, aber im Todeskampf aufgerissene menschliche Augen. Sein Körper hatte sich zu einer animalischen Gestalt mit kräftigen Schenkeln verzogen, deren Füße in Turnschuhen steckten. Dieses Ding hätte weder auf vier noch auf zwei Beinen laufen können. Abscheulich … und unaussprechlich falsch.
    »Oh mein Gott«, flüsterte sie. »Das ist ja so ähnlich wie bei Edna.«
    Mason nickte. »Ein gescheiterter Wandel. Ihre Körper können nicht stark genug gewesen sein. Sie sterben am Schock. Wenn jemand gebissen, aber nicht gefressen wird … Dann ist er wie von der dunklen Magie besudelt.« Er zuckte die Schultern. »Ich kenne auch nicht alle Antworten, aber es scheint ein Epizentrum zu geben, in dem die Menschen zuerst der Magie ausgesetzt waren. Manche Leute behaupten, dass es weit weg, in der Ukraine, geschehen ist.«
    Sie lachte bitter. »Wie austretendes Gift? Ein magischer Ground Zero?«
    »Ich kann auch nur Vermutungen anstellen. Aber es war in Connecticut unglaublich furchtbar. In den Great Plains war es nicht ganz so schlimm.«
    »Du bist wirklich von ganz weit her gekommen, um mich zu retten.« Unglauben zerschmolz zu einer helleren und stärkeren Empfindung, so wie Sarah Connor sich gefühlt haben musste, als sie erfahren hatte, dass Kyle ihretwegen durch die Zeit zurückgereist war.
    »Ja, wirklich. Und ich bin verdammt froh darüber, nicht nur, weil ich es Mitch versprochen hatte. Er hat mir so viel beigebracht, so viele Vorträge gehalten. Am liebsten mochte ich den über Blutmagie. Er hat gesagt, das wäre die stärkste Art von Magie, dass sie genutzt werden könnte, um zu heilen oder um zu verfluchen, je nachdem, wer sie wirkte.«
    »Er hat vieles gesagt«, murmelte sie.
    Mason wies mit einer ruckartigen Kopfbewegung zu dem Leichnam auf der anderen Seite des Fensters. »Auf alle Fälle vermute ich, dass wir noch mehr solch arme Schweine finden werden, bevor wir wieder gehen. Also sollten wir sehen, dass wir weiterkommen.«
    Gott mochte ihr beistehen, aber er hatte recht. Sie kamen im Schnee an weiteren gefrorenen Leichen vorbei, die in diesem verzerrten Krampf erstarrt waren. Manche sahen aus, als wären sie dabei gewesen, sich in Raubkatzen, Bären oder Insekten zu

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