Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)
Wechseln mitgenommen, sondern den Platz in ihren Rucksäcken lieber für zusätzliche Vorräte freigelassen, also hatte sie ihre Sachen in den Waschräumen gewaschen, während Mason eine Wäscheleine zwischen den einzelnen Gängen gespannt hatte. Bis ihre Kleider trocken waren, hatten sie nur Teppiche, Vorhänge und nackte Haut. Nicht, dass sie sich hätte beschweren wollen.
Sie lehnte sich zur Seite, ohne seine Arme zu verlassen, und griff nach einem Schokoladenriegel. Sie packte ihn aus und bot Mason ein Stück davon an. Ein kleines Aufglimmen von Behagen überkam sie, als sie seinen Mund an den Fingerspitzen spürte. In dem Moment wusste sie – bescheiden geworden und glücklich –, dass sie alles für ihn tun würde. Alles.
Mason brach ein Stückchen ab. Die Augen fielen ihm halb zu, als er es ihr auf die Zunge legte. Sie knabberte nicht nur an der Schokolade, sondern auch an seinem Finger. Seine Arme schlossen sich fester um sie, aber sie wollte die Augenblicke, bevor er wieder in sie eindringen würde, gern in die Länge ziehen.
»Sag mal, John Mason, was wolltest du werden, als du noch klein warst?« Es war eine alberne Frage, aber sie wollte es wissen – wollte ihn kennenlernen.
»Feuerwehrmann.«
Also hatte er schon immer ein Held sein wollen.
Kein Held , erfolgte seine stumme Antwort. Nur geachtet.
»Wieso hast du das dann nicht in die Tat umgesetzt?« Sie kannte seine Entschlossenheit und konnte sich nicht vorstellen, dass er jemals aufgeben würde, wenn er sich etwas ernsthaft in den Kopf gesetzt hatte.
»Ich bin erwachsen geworden.«
Sein Tonfall ließ sie misstrauisch werden, und sie wollte den Augenblick nicht ruinieren, indem sie in alten Wunden herumstocherte. Heute ging es nur um den Genuss, nicht um alte Traumata oder künftige Bedrohungen. Nur um sie beide.
»Ja.« Jenna hauchte einen Kuss auf die Armbeuge, in der er sie hielt. »Das geht den meisten Leuten so.«
Er lachte leise. Es war ein echtes, aufrichtiges Lachen. Sie schloss die Augen und erschauerte vor Wohlbehagen.
»Was ist mit dir?«
»Normal«, sagte sie. »Ich wollte einfach … normal sein.«
»Das kann ich dir niemals bieten.«
Sie schlang die Arme um ihn und hielt ihn fest. »Du bietest mir etwas Besseres.«
Daraus, wie er sich neben ihr anspannte, schloss sie, dass er ihr nicht glaubte – dass er annahm, dass sie nur nett sein wollte. Also öffnete sie sich ihm und zeigte ihm, dass es wahr war. Wie erbärmlich einem diese gestohlenen Augenblicke auch vorkommen mochten, sie hatte noch nie derart schiere, unbändige Freude verspürt.
»Jenna«, flüsterte er und rieb den rauen Kiefer an ihrer Wange.
In süßem Schweigen fütterten sie sich gegenseitig mit dem Rest des Schokoladenriegels. Es war keine ideale Diät, aber sie konnten von Chips, Süßigkeiten und ranzigen Erdnüssen leben, bis sie zur Forschungsstation zurückgelangten. Jenna glaubte, dass sie vielleicht auch allein von Mason hätte leben können.
Sie sprachen bis spät abends von nebensächlichen Dingen, bis Jenna sich schließlich an Mason schmiegte und in den Schlaf sank. In der Morgendämmerung erwachte sie, das Hinterteil an sein Becken gelegt. Sie wusste nicht, ob er schon ganz wach war, oder nur sein Schwanz, und so wackelte sie etwas mit dem Hintern.
»Mmm.« Seine große, schwielige Hand legte sich um ihre Hüfte. »Morgen.«
»Es ist noch nicht ganz hell«, sagte sie und drückte sich an ihn.
Er schob den anderen Arm unter sie, und seine Handfläche bewegte sich nach oben, legte sie um ihre Brust. Fingerspitzen streiften ihre Brustwarzen und erweckten sie aus schläfriger Weichheit zu straffer Begierde. »Hast du eine Ahnung, wie wir die Zeit bis zum Packen verbringen sollen?«
»Ich hätte ein paar Ideen.«
Jenna drehte sich in seinen Armen um. Das hier würde ihr Geschenk an ihn sein – Genuss, um den er nicht gebeten hatte, ohne dass er sich sorgen musste, dass sie ihn ihm vorenthalten würde. Nicht noch einmal. Für keinen von ihnen beiden. Er war entspannter, als sie ihn je gesehen hatte, und die Züge seines harten Gesichts wirkten sanft. Sie machte es sich auf seinem Bauch bequem. Er musste ihre Hitze auf der Haut spüren, wenn sie ihn sanft und zärtlich küsste, mit seinen Lippen spielte und seinen Mund mit der Zunge nachzeichnete.
Seine Hände umschlossen ihren Kopf, versuchten, den Kuss zu vertiefen, aber stattdessen zog sie sich zurück. Verwirrung blitzte in seinen Augen auf, gefolgt von Furcht. Sein ganzer Körper
Weitere Kostenlose Bücher