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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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sich wieder um. »Ich höre den Hund. Aber ich sehe ihn nicht.«
    Erneut war das Bellen zu hören. Schmidt folgte seinem Gehör und fand sich schließlich vor einem Beet mit Königsblumen wieder.
    Schmidt warf einen Blick zu Wilson. »Also gut, ich gebe auf. Wo ist er?«
    Wieder ein Bellen. Aus dem Innern des Beets.
    Nein, es klang eher wie unter dem Beet .
    Schmidt blickte sich verwirrt zu Wilson um.
    »Die Blumen haben den Hund gefressen«, sagte Wilson.
    » Was? «
    »Ich schwöre bei Gott«, sagte Wilson. »Eben noch stand Tuffy im Beet und pinkelte auf die Blumen. Im nächsten Moment öffnete sich der Erdboden, und etwas zog ihn nach unten.«
    »Was hat ihn nach unten gezogen?«, fragte Schmidt.
    »Woher soll ich das wissen, Hart?«, erwiderte Wilson verzweifelt. »Ich bin kein Botaniker. Als ich hinüberging und nachsah, war da etwas im Erdboden. Die Blumen wachsen daraus hervor. Sie sind ein Teil davon.«
    Schmidt beugte sich über das Beet, um sich die Sache anzusehen. Der Boden war aufgewühlt worden, und darunter konnte er eine große, faserige Aufwölbung erkennen. Eine meterlange Naht verlief über die Oberseite.
    Wieder ein Bellen. Aus dem Innern der Wölbung.
    »Heiliger Strohsack!«, sagte Schmidt.
    »Genau«, sagte Wilson.
    »Das scheint so etwas wie eine Venusfliegenfalle zu sein«, sagte Schmidt.
    »Was nicht gut für den Hund ist«, gab Wilson zu bedenken.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Schmidt und sah Wilson an.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Wilson. »Deshalb habe ich dich gerufen, Hart.«
    Der Hund bellte wieder.
    »Wir können ihn nicht einfach da drin lassen«, sagte Schmidt.
    »Das sehe ich genauso«, sagte Wilson. »Ich bin für Vorschläge offen.«
    Schmidt dachte eine Weile nach, dann stapfte er unvermittelt in Richtung Garteneingang davon. Wilson blickte ihm verdutzt nach.
    Ein paar Minuten später kehrte Schmidt mit einem Icheloe zurück, dessen Körper und Kleidung völlig verdreckt war.
    »Das ist der Palastgärtner«, sagte Schmidt. »Sprich mit ihm.«
    »Du wirst für mich dolmetschen müssen. Mein BrainPal kann mir übersetzen, was er sagt, aber ich kann nicht in seiner Sprache antworten.«
    »Einen Moment.« Schmidt zog seinen PDA hervor und rief das Übersetzungsprogramm auf, dann reichte er Wilson das Gerät. »Rede einfach. Der PDA kümmert sich um alles andere.«
    »Hallo«, sagte Wilson zum Gärtner. Der PDA zwitscherte etwas in der Sprache der Icheloe.
    »Hallo«, antwortete der Gärtner und blickte dann zum Beet, das den Hund verschluckt hatte. »Was haben Sie mit dem Beet gemacht?«
    »Sehen Sie, genau das ist das Problem«, sagte Wilson. »Ich habe gar nichts mit dem Beet gemacht. Das Beet hingegen hat meinen Hund gefressen.«
    »Sie meinen dieses kleine, lärmende Wesen, das die Botschafterin der Menschen mitgebracht hat?«, fragte der Gärtner.
    »Ja, genau das«, sagte Wilson. »Es sprang in das Beet, um sich zu erleichtern, und im nächsten Moment wurde es komplett verschluckt.«
    »Natürlich«, sagte der Gärtner. »Was haben Sie denn erwartet?«
    »Ich habe gar nichts erwartet«, erwiderte Wilson. »Niemand hat mir gesagt, dass es in diesem Garten eine Pflanze gibt, die Hunde frisst.«
    Der Gärtner sah Wilson und dann Schmidt an. »Niemand hat Ihnen von der Königsblume erzählt?«
    »Ich weiß nur, dass diese Pflanze Kolonien bildet«, sagte Wilson. »Dass der größte Teil davon unterirdisch lebt und nur die Blüten sichtbar sind. Dass es sich um eine fleischfressende Pflanze handelt, ist mir neu.«
    »Die Blüten dienen als Köder«, sagte der Gärtner. »In der Wildnis werden die Waldtiere von den Blüten angelockt, und wenn sie davon fressen, werden sie verschluckt.«
    »Richtig«, sagte Wilson. »Genau das ist mit dem Hund passiert.«
    »Unter den Blüten gibt es eine Verdauungskammer«, erklärte der Gärtner. »Sie ist so groß, dass auch ein größeres Tier nicht mehr herauskommt. Schließlich wird einer von zwei möglichen Fällen eintreten. Entweder verhungert das gefangene Tier und stirbt, oder es erstickt und stirbt. Dann wird es von der Pflanze verdaut, und die Nährstoffe werden an die ganze Kolonie verteilt.«
    »Wie lange dauert das?«, fragte Schmidt.
    »Drei oder vier von unseren Tagen«, sagte der Gärtner und zeigte dann auf das Beet. »Diese Königsblume gab es schon in diesem Garten, bevor der König verschwand. Normalerweise füttern wir sie etwa alle zehn Tage mit einem Kharhn. Die nächste Fütterung war für morgen geplant, sodass sie

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