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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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gehört.«
    »Nette Leute«, sagte Schmidt. »Sehen aus, als hätte sich ein Bär mit einer Zecke gepaart, aber nicht jeder kann eine Schönheit sein. Auf ihrem Planeten gab es einen Bürgerkrieg, der ein paar Jahrhunderte lang immer wieder aufflackerte, seit der König aus seinem Palast verschwand und die eine Fraktion seines Volkes der anderen Fraktion die Schuld daran gab.«
    »Und wessen Schuld war es?«, fragte Wilson.
    »Beide Seiten streiten es ab«, sagte Schmidt. »Andererseits würden sie es so oder so abstreiten. Jedenfalls hat der König keinen Erben hinterlassen, seine heilige Krone ist ebenfalls verschwunden, und da aus diesen Gründen keine der beiden Fraktionen einen legitimen Anspruch auf den Thron hat, führten sie also zweihundert Jahre lang Krieg gegeneinander.«
    »Siehst du, das ist der Grund, warum ich die Monarchie als Regierungsform nicht befürworten kann.« Wilson machte sich daran, die Teile des Shuttles wieder einzubauen, die er ausgebaut hatte.
    »Die gute Nachricht ist, dass alle die Nase voll davon haben und nach einer Möglichkeit suchen, den Konflikt zu beenden, ohne das Gesicht zu verlieren«, sagte Schmidt. »Die schlechte Nachricht ist, dass sie den Konflikt hauptsächlich aus dem Grund beenden wollen, weil sie erwägen, der Konklave beizutreten. Aber die Konklave wird sie erst als Mitglied akzeptieren, wenn es eine einzige Regierung für den gesamten Planeten gibt. Und an diesem Punkt kommen wir ins Spiel.«
    »Wir wollen ihnen helfen, den Bürgerkrieg zu beenden, damit sie sich der Konklave anschließen können?«, fragte Wilson. »Das läuft unseren Interessen zuwider.«
    »Ja, wir haben unsere Bereitschaft erklärt, zwischen den zwei Fraktionen zu vermitteln«, sagte Schmidt. »Wir hoffen, dass wir dadurch einen so guten Eindruck machen, dass die Icheloe sich für eine Allianz mit uns und nicht mit der Konklave entscheiden. Das würde uns wiederum dabei helfen, Allianzen mit anderen Völkern in die Wege zu leiten, und zwar mit dem Hintergedanken, ein Gegengewicht zur Konklave zu schaffen.«
    »Das haben wir schon einmal versucht«, sagte Wilson und tastete nach einem Schraubenschlüssel. »Als dieser General Gau die Konklave zusammenfügte, versuchte die Koloniale Union, eine Alternative zu begründen. Die Kontra-Konklave.«
    Schmidt reichte ihm den Schraubenschlüssel. »Dabei ging es jedoch gar nicht um den Aufbau tatsächlicher Allianzen. Es ging darum, die Konklave zu zerreißen, bevor sie sich etablieren konnte.«
    Wilson grinste. »Und wir fragen uns, warum keine anderen intelligenten Aliens da draußen der Kolonialen Union weiter über den Weg trauen, als sie spucken können.« Er machte sich mit dem Schraubenschlüssel an die Arbeit.
    »Deshalb ist diese Mission so wichtig«, sagte Schmidt. »Die Koloniale Union hat durch die Verhandlungen im Danavar-System sehr viel Glaubwürdigkeit gewonnen. Als wir eines unserer Schiffe geopfert haben, um eine Rakete abzufangen, hat das viele Alien-Völker davon überzeugt, dass wir es mit dem Bestreben, diplomatische Lösungen zu finden, ernst meinen. Wenn wir uns bei den Icheloe als vertrauenswürdige Vermittler erweisen, stehen wir künftig in einer viel besseren Position da.«
    »Na gut«, sagte Wilson. Er drückte die Verkleidung auf die Öffnung und machte sich daran, sie zu befestigen. »Du musst mir diese Mission nicht verkaufen, Hart. Ich werde sie in jedem Fall mitmachen. Du musst mir nur sagen, was ich tun soll.«
    »Damit du es weißt: Botschafterin Abumwe wird nicht die Hauptverantwortung für diese Verhandlungen tragen. Sie und der Rest unserer Truppe wird Botschafterin Philippa Waverly unterstützen, die bereits Erfahrung mit den Icheloe gesammelt und sich mit einem Praetor namens Gunztar angefreundet hat, der als Mittelsmann zwischen den Fraktionen am Verhandlungstisch fungiert.«
    »Klingt vernünftig«, sagte Wilson.
    »Botschafterin Waverly reist nicht allein«, sagte Schmidt. »Sie ist ein bisschen schrullig.«
    »Gut«, sagte Wilson langsam. Die Außenhülle des Shuttles war nun wieder vollständig versiegelt.
    »Und eine wichtige Sache, die wir nie vergessen sollten, ist die Tatsache, dass es auf einer diplomatischen Mission keine unwichtigen Jobs gibt. Jeder noch so kleine Beitrag ist auf seine Weise von gleichermaßen großer Bedeutung«, sagte Schmidt.
    »Moment mal«, sagte Wilson und drehte sich um, damit er Schmidt direkt ansehen konnte. »Okay, spuck’s aus«, sagte er. »Denn nach einer solchen

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