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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Einleitung muss die völlig idiotische Aufgabe, zu der du mich überreden willst, etwas wirklich Gutes sein!«
    »Und natürlich, Praetor Gunztar, erinnern Sie sich an Tuffy«, sagte Botschafterin Philippa Waverly und deutete auf ihren Lhasa Apso, der die Zunge heraushängen ließ und den Diplomaten der Icheloe auf entzückende Weise ansah. Wilson hielt die Leine, die am Halsband des Hundes befestigt war. Auch er lächelte Praetor Gunztar an, was jedoch von niemandem bemerkt wurde.
    »Selbstverständlich«, rief Praetor Gunztar in zwitschernden Tönen, die unverzüglich von einem Gerät an seinem Umhängeband übersetzt wurde, und beugte sich zum Hund hinab, der aufgeregt herumhüpfte. »Wie könnte ich jemals Ihren treuen Gefährten vergessen! Ich hatte mir bereits Sorgen gemacht, Sie würden es diesmal vielleicht nicht schaffen, ihm die Quarantäne zu ersparen.«
    »Er musste sich dem gleichen Dekontaminierungsprozess unterziehen wie wir alle«, sagte Waverly und deutete mit einem Nicken auf die übrigen menschlichen Mitglieder ihrer diplomatischen Mission, zu der Abumwe und ihre Leute gehörten. Alle waren förmlich ihren Amtskollegen bei den Icheloe vorgestellt worden, mit Ausnahme von Wilson, der offensichtlich ein Assistent des Hundes war. »Er war deswegen gar nicht glücklich, aber ich wusste, dass auch er sich freuen würde, Sie wiederzusehen.«
    Tuffy, der Lhasa Apso, bellte dazu, als wollte er bestätigen, dass seine Aufregung über die Wiederbegegnung mit Praetor Gunztar ihm eine nahezu blasenentleerende Freude bereitete.
    Vom anderen Ende der Leine blickte Wilson zu Schmidt hinüber, der geflissentlich nicht in seine Richtung schaute. Sämtliche Anwesenden, Menschen wie Icheloe gleichermaßen, nahmen an einer offiziellen Empfangszeremonie im Königspalast teil, in genau dem privaten Garten, wo der nun schon seit geraumer Zeit vermisste König zuletzt gesehen wurde, bevor er auf mysteriöse Weise verschwand und seinen Planeten in einen Bürgerkrieg stürzte. Die zwei Delegationen hatten sich auf einem zentralen Platz getroffen, der kreisrund angelegt und von leicht erhöhten Rabatten umgeben war, in denen Blumen vom ganzen Planeten vertreten waren. Dort wuchsen auch ein paar Königsblumen, ein wunderbar süß riechendes einheimisches Gewächs, das laut Gesetz ausschließlich der König selbst kultivieren konnte; überall sonst auf dem Planeten durfte es nur wild wachsen.
    Wilson erinnerte sich vage, dass die Königsblume ähnlich wie die Zitterpappel auf der Erde in Wirklichkeit eine Pflanzenkolonie war. Die einzelnen Blumen waren allesamt Klone, die durch ein weitläufiges Wurzelsystem miteinander verbunden waren, das sich über Kilometer erstrecken konnte. Er wusste das, weil es zu seinen Aufgaben als Hundebetreuer gehört hatte, sich zu informieren, welche Pflanzen im privaten Garten es ertragen würden, von Tuffy angepinkelt zu werden. Er war sich ziemlich sicher, dass die Königsblume widerstandsfähig genug war, wenn es dazu kommen sollte, und die Wahrscheinlichkeit dafür war recht hoch. Tuffy war der einzige Hund auf diesem Planeten. Das war sehr viel Territorium, das markiert werden musste.
    »Nachdem wir jetzt alle einander vorgestellt wurden, glaube ich, dass es an der Zeit ist, mit unserer ersten Gesprächsrunde zu beginnen«, sagte Praetor Gunztar und wandte seine Aufmerksamkeit vom Lhasa Apso ab und wieder Botschafterin Waverly zu. »Ich dachte mir, dass wir uns heute lediglich Fragen des Prozeders widmen, zum Beispiel die Bestätigung der Tagesordnung und ein paar einführende Absichtserklärungen.«
    »Das wäre in der Tat ein guter Anfang«, stimmte Waverly zu.
    »Ausgezeichnet«, sagte Gunztar. »Einer der Gründe für einen verkürzten Ablaufplan am heutigen Tag ist mein Wunsch, Ihnen und Ihrem Volk eine besondere Ehre zuteilwerden zu lassen. Vielleicht ist Ihnen nicht bekannt, dass der Königspalast auf einem der weitläufigsten Höhlensysteme des Planeten errichtet wurde. Es reicht bis in eine Tiefe von zwei Kilometern hinunter und ist mit einem gewaltigen unterirdischen Fluss verbunden. Diese Höhlen wurden von den Bewohnern des Palasts als Zuflucht und sogar als Katakombe für die Königsfamilie benutzt. Ich würde Ihnen gern einen Rundgang durch die Höhlen anbieten, in denen sich außer den Icheloe noch niemand zuvor aufgehalten hat. Es ist ein Zeichen unserer Anerkennung für die Bereitschaft der Kolonialen Union, bei diesen möglicherweise kontroversen Verhandlungen zu

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