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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Umstände sie auf dieselbe Seite verschlagen hatten, wo sie sich gegen fast den gesamten Rest des Universums behaupten mussten.
    »Wilson, erinnern Sie sich, wie Sie mir einmal gesagt haben, dass wir beide etwas gemeinsam haben?«, fragte Abumwe den Lieutenant.
    Wilson dachte mit gerunzelter Stirn nach. »Klar«, sagte er nach einer Weile. »Wir stammen beide von der Erde.«
    Abumwe nickte. »Richtig. Sie haben dort fünfundsiebzig Jahre lang gelebt, bevor Sie zur Kolonialen Verteidigungsarmee gingen. Ich bin bereits als Kind emigriert.«
    »Ich glaube mich zu erinnern, dass Sie nicht besonders positiv reagiert haben, als ich diese Verbindung erwähnte«, sagte Wilson.
    Abumwe zuckte mit den Schultern. »Sie stellten diese Verbindung genau in dem Moment her, als es zum Zerwürfnis zwischen der Erde und der Kolonialen Union kam. Ich dachte, Sie wollten damit etwas implizieren.«
    »Ich habe nicht versucht, Sie zu rekrutieren, ganz bestimmt nicht!«, versuchte Wilson die Angelegenheit aufzulockern.
    »Diesen Eindruck hatte ich auch nicht. Ich dachte nur, Sie hätten einen ziemlich missratenen Witz gerissen.«
    »Ach so«, sagte Wilson. »Verstehe.«
    »Aber wie sich nun herausstellt, hat diese Gemeinsamkeit uns einen ungewöhnlichen Auftrag eingebracht.« Abumwe nahm ihren PDA auf, aktivierte ihn und drückte auf das Display. Im nächsten Moment pingte Wilsons BrainPal, und eine Nachricht erschien in seinem Sichtfeld. Abumwe hatte ihm eine Datei geschickt.
    Wilson entpackte und überflog die Datei, wobei er die Augen schloss, um sich besser konzentrieren zu können. Nach ungefähr einer Minute lächelte er. »Die Erdlinge kommen«, sagte er.
    »Richtig«, bestätigte Abumwe. »Die Koloniale Union macht sich Sorgen, weil es der Erde immer noch an Vertrauen mangelt, was die Transparenz unserer Beziehungen zu ihr betrifft. Man befürchtet, die Erde könnte letztlich beschließen, ihren eigenen Weg zu gehen oder, was noch viel schlimmer wäre, Beitrittsverhandlungen mit der Konklave aufzunehmen. Also möchte man als Geste des guten Willens einer Gruppe von Beobachtern uneingeschränkten Zugang zu unseren derzeitigen diplomatischen Verhandlungen gewähren. Dazu hat man unsere bevorstehenden Gespräche über die Handelsvereinbarungen mit den Burfinor ausgesucht. Man teilte mir mit, die Außenministerin höchstpersönlich sei der Überzeugung, dass meine persönliche Verbindung zur Erde – und die meiner Mitarbeiter, womit natürlich Sie gemeint sind – einen bedeutenden positiven Einfluss auf die Beziehungen zwischen der Kolonialen Union und der Erde haben wird.«
    »Und Sie sind ebenfalls davon überzeugt?«, fragte Wilson und öffnete die Augen.
    »Natürlich nicht. Wir wurden ausgewählt, weil die Verhandlungen mit den Burfinor von geringer Bedeutung sind. Das Ganze sieht toll aus, weil es um den Handel mit biomedizinischer Technologie der Burfinor geht, die beeindruckend ist, wenn man noch nie zuvor etwas Ähnliches gesehen hat, und die Leute von der Erde haben so etwas noch nie gesehen. Aber in Wirklichkeit hat es keine allzu große Bedeutung für uns. Also spielt es keine Rolle, ob die Erde mitbekommt, was wir tun. Der Umstand, dass Sie und ich eine irdische Vergangenheit haben, ist nur Show.«
    »Wissen wir, ob diese Leute tatsächlich von der Erde kommen?«, fragte Wilson. »Immerhin hatten Captain Coloma und ich vor nicht allzu langer Zeit mit falschen Erdlingen zu tun. Die KVA jubelte uns ehemalige Soldaten als Vertreter der Erde unter, weil man einen Spion ausfindig machen wollte. Man hat uns schon einmal hinters Licht geführt, Ma’am. Wir müssen wissen, ob man es wieder tun will, und wenn ja, warum.«
    Abumwe lächelte, was so selten geschah, dass Wilson es sich mental im Kalender anstrich. »Wir beide hatten denselben Gedanken, weshalb ich die Sache von einigen meiner eigenen Leute in der Phoenix-Station habe überprüfen lassen. Alles, was ich über diese Erdlinge herausfinden konnte, scheint wasserdicht zu sein. Allerdings bin ich nicht so sehr mit der Erde vertraut wie Sie, also könnte ich etwas übersehen haben. Sie haben sämtliche Daten über alle fünf Mitglieder der Beobachtergruppe. Schauen Sie sich alles genau an, und sagen Sie mir Bescheid, wenn Ihnen irgendetwas auffällt.«
    »Verstanden. Also könnte sich meine Lebensgeschichte tatsächlich als nützlich für uns erweisen.«
    »Ja«, sagte Abumwe. »Und noch etwas, Wilson. Sie haben die Erde erst vor einem Jahrzehnt verlassen. Also ist Ihnen

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