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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Neuverhandlung.«
    »Das waren die Ausgangsbedingungen, mit denen sich Ihre Ministerin ursprünglich einverstanden erklärt hat«, sagte Abumwe. »Es ist äußerst ungewöhnlich, sie zu diesem Zeitpunkt zu widerrufen.«
    Duuduudu zupfte vorsichtig an seinen Augenstielen. »Ich glaube, die Ministerin ist der Ansicht, dass sich die Umstände geändert haben.« Eins von seinen Augen drehte sich, vielleicht unbewusst, zu den Beobachtern von der Erde herum.
    Abumwe entging diese Andeutung nicht, aber im Moment konnte sie diesbezüglich nichts machen. Stattdessen beharrte sie auf ihrem Standpunkt, weil sie hoffte, dass Duuduudu noch einmal mit seiner Chefin sprach und sie aufforderte, ihren Meinungsumschwung zu überdenken. Duuduudu brachte seiner menschlichen Gesprächspartnerin viel Freundlichkeit und Mitgefühl entgegen, aber er konnte ihr nichts versprechen.
    Während der ganzen Zeit sagten Liu und seine Kollegen von der Erde nichts und ließen auch nicht erkennen, was sie über die Angelegenheit dachten. Wilson suchte Lowens Blick, um einen Hinweis auf ihre Gedanken zu erhalten, aber sie konzentrierte sich ganz auf Duuduudu.
    Kurz danach wurden die Verhandlungen vertagt, und die Menschen flogen enttäuscht und schweigend zur Clarke zurück. Genauso stumm verließen sie den Shuttlehangar, um sich zu zerstreuen. Wilson beobachtete, wie Abumwe davonstapfte, gefolgt von ihrer Assistentin. Die übrigen Mitglieder ihrer Delegation standen für einen Moment verunsichert herum, bis auch sie sich entfernten. Die Erddelegation sammelte sich in einer Ecke des Hangars, um sich zu besprechen. Irgendwann hob Lowen den Kopf und blickte in Wilsons Richtung. Wilson bemühte sich, nichts in diese Geste hineinzuinterpretieren.
    Schließlich löste sich die Gruppe auf. Liu und Lowen kamen direkt auf Wilson zu.
    »Ich grüße Sie, Erdlinge«, sagte Wilson.
    Liu reagierte mit höflicher Verblüffung, und Lowen lächelte. »Wie lange haben Sie darauf gewartet, das sagen zu können?«, fragte sie.
    »Mindestens ein Jahrzehnt«, sagte Wilson.
    »War es so, wie Sie es sich vorgestellt haben?«
    »O ja.«
    »Das war eine sehr interessante Verhandlungsrunde«, sagte Liu diplomatisch.
    »So kann man es auch formulieren«, erwiderte Wilson.
    »Was ist also passiert?«, fragte Lowen.
    »Sie meinen, warum eine Routineverhandlung aus der Bahn geworfen wurde, wobei sich die Koloniale Union ausgerechnet dann blamiert hat, als Beobachter dabei waren, die sie mit ihrem diplomatischen Geschick beeindrucken wollte?« Wilson sah Liu an und bemerkte den Gesichtsausdruck, mit dem er auf diese Zusammenfassung des Tages reagierte, obwohl er sich um Diskretion bemühte.
    »Ja, auf dieses Ereignis habe ich angespielt«, sagte Lowen.
    »Die Antwort ist bereits in der Frage impliziert«, sagte Wilson. »Sie waren dabei. Die Burfinor wissen ein wenig über die Probleme der Kolonialen Union mit der Erde. Ich vermute, sie haben sich gedacht, wir könnten motiviert sein, einen besseren Deal mit ihnen zu machen, um uns nicht vor Ihnen zu blamieren.«
    »Es hat nicht funktioniert«, sagte Lowen.
    »Richtig«, sagte Wilson. »Die Burfinor kennen Botschafterin Abumwe nicht besonders gut. Sie ist hartnäckig, und sie mag keine Überraschungen.«
    »Was wird jetzt geschehen?«, fragte Liu.
    »Ich vermute, dass Botschafterin Abumwe morgen zurückkehren wird, um Duuduudu mitzuteilen, dass neue Bedingungen völlig inakzeptabel sind, und so höflich wie möglich mit dem Abbruch der Verhandlungen zu drohen. Worauf unser Burfinor-Freund wahrscheinlich seine Forderungen zurückziehen wird. Denn es wäre zwar nett für die Koloniale Union, ein paar schöne neue Bioscanner in die Hände zu bekommen, aber die Burfinor stehen in einem kleinen, schwelenden Grenzkonflikt mit den Eroj, und sie haben nicht viele Schiffe. Also brauchen sie diese Handelsvereinbarung mehr als wir, und sie haben mehr zu verlieren, wenn sie scheitert.«
    »Interessant«, sagte Liu.
    »Schließlich wollen wir nicht, dass Sie sich langweilen«, sagte Wilson.
    »Und Sie wollen nicht, dass wir eine diplomatische Mission miterleben, bei der die Koloniale Union den Kürzeren zieht«, sagte Lowen und blickte Wilson unverwandt in die Augen.
    »Und das hat Sie überrascht?«, fragte Wilson und sah sowohl Liu als auch Lowen an.
    »Nein«, sagte Liu. »Obwohl ich zugebe, ein wenig überrascht zu sein, dass Sie es zugeben.«
    Wilson zuckte mit den Schultern. »Ich bin eine bessere technische Hilfskraft und kein

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