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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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verstanden, was Sie sagen wollen.«
    Es ist einfacher, wenn ich es Ihnen zeige.
    »Also gut«, sagte Wilson. »Zeigen Sie es mir.«
    Drehen Sie sich um.
    Wilson tat es. Hinter ihm befanden sich mehrere Instrumentenanzeigen und ein großer, schwarzer Kasten. Er wandte sich wieder dem Bildschirm zu.
    Öffnen Sie ihn. Vorsichtig.
    Wilson tat es.
    Hallo.
    »Verdammte Scheiße«, sagte Wilson.
    »Er ist ein Gehirn im Glas«, sagte Wilson. »Buchstäblich ein Gehirn im Glas. Ich habe den Kasten geöffnet, und darin steht ein Glasbehälter mit einem Easo-Gehirn, mitsamt Nervensystem, das an nichtorganische Datenleitungen angeschlossen ist. Das Gehirn liegt in irgendeiner Flüssigkeit, die es vermutlich mit Sauerstoff und Nahrung versorgt. Ein Schlauch ist mit einem Gerät verbunden, das wie ein Filtermechanismus aussieht, und am anderen Ende führt ein weiterer Schlauch zum Behälter zurück. Alles wird recycelt. Es ist ziemlich beeindruckend, solange man vergisst, dass darin tatsächlich ein Intelligenzwesen gefangen ist.«
    Wilson saß wieder mit Abumwe, Sorvalh, Muhtal Worl und Hart Schmidt im Shuttlehangar der Clarke . Die Captains Coloma und Fotew waren auf ihre Posten zurückgekehrt. Abumwe und Coloma hatten Rayth Ablant über Wilsons BrainPal durch seine Augen gesehen, aber Sorvalh wollte ebenfalls einen Bericht. Wilson bot ihr eine Kopie seiner BrainPal-Aufzeichnungen an, aber sie lehnte ab, weil sie, wie sie es ausdrückte, »eine lebendige Erzählung« vorzog.
    »Wer war dieser Ablant?«, fragte Sorvalh. »Er muss ein … früheres Leben gehabt haben.«
    »Er war ein Pilot der Urse Damay «, antwortete Wilson. »Zumindest sagt er das. Das müssten Sie besser als ich überprüfen können, Beraterin.«
    Sorvalh nickte Worl zu, der sich auf seinem Tablet-Computer eine Notiz machte. »Er gehörte der Besatzung an«, sagte Sorvalh. »Die Urse Damay hatte eine Stammbesatzung von fünfzig Personen und eine diplomatische Delegation, die aus einem Dutzend Leuten bestand. Was ist mit ihnen geschehen?«
    »Er sagt, er weiß es nicht«, berichtete Wilson. »Er hat geschlafen, als die Urse Damay geentert wurde, und während der Invasion wurde er bewusstlos geschlagen. Als er wieder aufwachte, war er nur noch ein Gehirn. Die Leute, die ihm das angetan haben, wollten ihm nichts über den Rest der Besatzung verraten.«
    »Und wer sind diese Leute, die ihm das angetan haben?«, fragte Sorvalh.
    »Auch das weiß er nicht«, sagte Wilson. »Genau genommen hat er niemals mit ihnen gesprochen. Sie haben nur über Text mit ihm kommuniziert. Als er zu sich kam, erklärten sie ihm, er müsse jetzt lernen, die Urse Damay allein zu bedienen und zu navigieren, und wenn er diese Aufgabe gemeistert hat, würde er eine Mission bekommen. Dies war seine Mission.«
    »Glauben Sie, dass er wirklich nicht weiß, wer diese Leute sind?«, wollte Sorvalh von Wilson wissen.
    »Der Kerl ist ein verdammtes körperloses Gehirn, wenn Sie mir diese Ausdrucksweise verzeihen, Beraterin. Es verfügt lediglich über die Wahrnehmungsmöglichkeiten, die man ihm gegeben hat. Er sagt, er hätte erst wieder einen externen Input gehabt, nachdem das Schiff geskippt war. Während der ersten Hälfte der Mission flog er blind. Es ist durchaus möglich, dass er nichts über diese Leute weiß, abgesehen von dem, was sie ihm gesagt haben, was so gut wie gar nichts ist.«
    »Sie vertrauen ihm«, sagte Sorvalh.
    »Ich bemitleide ihn«, sagte Wilson. »Gleichzeitig halte ich ihn für glaubwürdig. Wenn er bei dieser Sache freiwillig mitgemacht hat, wäre es nicht nötig gewesen, sein Gehirn zu isolieren, damit er tut, was sie von ihm erwarten.«
    »Sagen Sie der Beraterin, was er als Gegenleistung für diese Mission erhalten sollte«, sagte Abumwe zu Wilson.
    »Wenn er diese Mission erfolgreich abschließt, würden sie sein Gehirn wieder in seinen Körper einpflanzen und ihn nach Hause schicken. Sein Lohn sollte darin bestehen, dass er die Chance erhält, wieder er selbst zu sein.«
    Sorvalh schwieg eine Weile nachdenklich. Dann verlagerte sie ihr Körpergewicht und sprach Abumwe an. »Ich bitte Sie für einen Moment um Nachsicht, wenn ich etwas schrecklich Unverblümtes sage.«
    »Bitte«, sagte Abumwe.
    »Es ist kein großes Geheimnis, dass die Koloniale Union ständig solche und ähnliche Dinge tut.« Sorvalh zeigte auf Wilson. »Ihr Lieutenant hier ist das Ergebnis der angeblichen Übertragung des Bewusstseins von einem Körper in einen anderen, der genetisch modifiziert

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