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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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sicher, dass mein Opa diesen Teil ausgeschmückt hat. Der Punkt ist, dass die Vergangenheit vergangen ist und man Dinge loslassen muss, weil man sie sowieso nicht ändern kann. Mein Urahn hat nicht darüber gesprochen, woher er kam, weil er nie mehr zurückkehren würde. Was auch immer geschehen würde, dieser Teil seines Lebens war vorbei. Für mich war es genauso. Dieser Teil meines Lebens ist vorbei. Wozu hätte ich darüber reden sollen?«
    »Bis jetzt«, sagte Schmidt.
    »Bis jetzt«, bestätigte Wilson und konsultierte seinen BrainPal. »Buchstäblich bis jetzt. Wir skippen in zehn Sekunden.« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Bullauge zu und zählte stumm die Sekunden mit.
    Der Skip war wie jeder Skip: lautlos, unscheinbar und unspektakulär. Die Beleuchtung der Luftschleuse überstrahlte den Himmel auf der anderen Seite des Bullauges, aber Wilsons gentechnisch verbesserte Augen schafften es, ein paar Sterne zu erkennen.
    »Ich glaube, ich sehe Orion«, sagte er.
    »Was ist Orion?«, fragte Schmidt.
    Wilson ging nicht darauf ein.
    Die Clarke drehte sich, und ein Planet rollte ins Sichtfeld.
    Die Erde.
    »Hallo, du Schöne«, sagte Wilson. »Ich habe dich vermisst.«
    »Wie fühlt es sich an, wieder zu Hause zu sein?«, fragte Schmidt.
    »Als wäre ich nie fort gewesen«, sagte Wilson und schwieg dann.
    Schmidt ließ ihm ein paar Augenblicke mit sich allein, bis er ihm auf die Schulter tippte. »Okay, jetzt bin ich an der Reihe.«
    »Guck auf einen Bildschirm«, sagte Wilson.
    Schmidt lächelte. »Harry, du weißt doch, dass es nicht dasselbe ist.«
    2.
    »Das ist eine schlechte Idee«, sagte Colonel Abel Rigney zu Colonel Liz Egan.
    »Dem stimme ich zu«, sagte Egan und blickte auf ihre Pasta. »Ich wollte in ein Thai-Restaurant gehen.«
    »Erstens haben Sie gewusst, dass ich an der Reihe war, das Restaurant auszusuchen«, sagte Rigney. »Und zweitens wissen Sie, dass ich das nicht gemeint habe.«
    »Wir sprechen schon wieder über unser Gipfeltreffen mit den Erdlingen in der Erdstation.«
    »Ja.«
    »Ist dies ein offizielles Gespräch?«, fragte Egan. »Überbringen Sie, Colonel Rigney, mir, dem Verbindungsoffizier der Kolonialen Verteidigungsarmee für das Außenministerium, eine Botschaft Ihrer Vorgesetzten, die ich an den Minister weiterzuleiten habe?«
    »Hören Sie auf mit dem Quatsch, Liz«, sagte Rigney.
    »Also nein«, stellte Egan fest. »Es handelt sich nicht um ein offizielles Gespräch. Sie nutzen lediglich dieses Mittagessen dazu aus, wieder einmal an mir herumzunörgeln.«
    »Ihre Lageeinschätzung würde ich so nicht unterschreiben«, sagte Rigney. »Aber grundsätzlich ist sie zutreffend.«
    »Haben Sie Einwände gegen das Gipfeltreffen?«, fragte Egan, während sie Pasta um ihre Gabel wickelte. »Haben Sie sich auf die Seite jener Leute in der KVA geschlagen, die finden, dass wir mit Kampfschiffen zur Erde fliegen und den Laden übernehmen sollten? Weil das ein großes Abenteuer sein wird, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Ich finde, dass der Gipfel wahrscheinlich nur Zeitverschwendung ist«, räumte Rigney ein. »Es gibt da unten auf der Erde immer noch zu viele Leute, die stinksauer auf die KVA sind. Und dann gibt es die Leute, die sauer auf die Erdregierungen sind, weil man sie nicht mehr emigrieren oder sich rekrutieren lässt, bevor sie sterben. Und es ist weiterhin so, dass es auf diesem Planeten ein paar Hundert souveräne Staaten gibt, von denen keiner mit irgendeinem anderen Staat einer Meinung sein will, außer wenn es darum geht, uns zu hassen. Es wird mit viel Geschrei und Gebrüll und vergeudeter Zeit enden – Zeit, die eigentlich weder wir noch die Erde haben. Also ja, ich halte das Ganze für Zeitverschwendung.«
    »Wenn der Gipfel so ablaufen würde wie ursprünglich geplant, würde ich Ihnen zustimmen«, sagte Egan. »Obwohl die Alternative – kein Gipfeltreffen, die Erde wendet sich von der Kolonialen Union ab, und die Konklave steht bereits in den Startlöchern, sie als Mitglied aufzunehmen – erheblich schlimmer wäre. Es ist von entscheidender Bedeutung, im Gespräch zu bleiben, selbst wenn nichts dabei herauskommt, was aber nicht geschehen wird.«
    »Das ist gar nicht meine eigentliche Sorge«, sagte Rigney. »Wenn unsere und ihre Diplomaten sich den Mund fusselig reden wollen, wünsche ich ihnen dabei viel Spaß. Ich habe Probleme mit dem Veranstaltungsort.«
    »Sie meinen, weil es in der Erdstation stattfindet.«
    »Genau. Es wäre besser, wenn wir die Sache

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