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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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dabei, dass die KVA keine offizielle Rolle bei diesen Verhandlungen spielt«, sagte Abumwe. »Dennoch betrachtet man Ihre Anwesenheit als Gelegenheit, Kontakt zu militärischen Organisationen auf der Erde aufzunehmen. Zum Beispiel wissen wir, dass namentlich die Vereinigten Staaten mit einer kleinen militärischen Einheit auf dem Gipfel präsent sein werden. Wir haben sie auf Ihre Anwesenheit hingewiesen, und sie sind für ein Treffen mit Ihnen offen. Also besteht Ihr Auftrag aus zwei Teilen. Beim ersten geht es einfach nur darum, ihnen zur Verfügung zu stehen.«
    »In welcher Form?«, fragte Wilson.
    »Was auch immer gewünscht wird«, sagte Abumwe. »Wenn sie mit Ihnen über das Leben in der KVA sprechen möchten, tun Sie es. Wenn sie mit Ihnen über die militärische Kampfstärke und die Taktiken der KVA sprechen wollen, können Sie auch das tun, solange Sie keine vertraulichen Informationen preisgeben. Wenn sie mit Ihnen Bier trinken und sich im Armdrücken messen wollen, tun Sie es.«
    »Und während ich das tue, versuche ich gleichzeitig, ihnen Informationen zu entlocken?«
    »Wenn es Ihnen möglich ist«, sagte Abumwe. »Ihr Rang ist niedrig genug, sodass die Mitglieder dieser militärischen Einheit Sie auf menschlicher Ebene akzeptieren müssten. Nutzen Sie das aus.«
    »Und wie sieht der zweite Teil des Auftrags aus?«, wollte Wilson wissen.
    Abumwe lächelte. »Die KVA will, dass Sie einen Fallschirmsprung machen.«
    »Wie bitte?«
    »Die militärische Führung der USA hat Gerüchte gehört, dass die KVA gelegentlich Soldaten aus einem niedrigen Orbit auf Planeten absetzt. Das möchten sie sehen.«
    »Toll.«
    »Sie haben es schon einmal gemacht«, sagte Abumwe. »Zumindest wurde angemerkt, dass Sie Erfahrung damit haben, als man mit diesem Auftrag an mich herantrat.«
    Wilson nickte. »Ich habe es einmal gemacht. Aber das heißt nicht, dass es mir Spaß gemacht hat. Sich mit Überschallgeschwindigkeit in eine Atmosphäre stürzen und darauf vertrauen, dass ein dünner flüssiger Film aus Nanobots einen davon abhält, sich in einen verschmierten Rußfleck zu verwandeln, der sich quer über den Himmel zieht, gehört nicht zu meinen liebsten Freizeitbeschäftigungen.«
    »Sie haben mein Mitgefühl«, sagte Abumwe. »Aber da es sich tatsächlich um einen Befehl handelt, fürchte ich, dass Sie kaum eine andere Wahl haben.«
    »Dann gäbe es da noch das kleine Problem, dass ich zwar über einen Standard-Kampfanzug der KVA , aber nicht über die nötige Ausrüstung für einen Sprung verfüge.«
    »Die KVA schickt eine Frachtdrohne mit zwei Ausrüstungen«, sagte Abumwe. »Eine für Sie und eine für eine zweite Person.«
    »Jemand soll zusammen mit mir springen?«
    »Anscheinend hat jemand aus der militärischen Einheit beim Gipfeltreffen Erfahrung mit Fallschirmsprüngen innerhalb der Atmosphäre und möchte nun etwas Exotischeres ausprobieren.«
    »Ist den Leuten klar, dass die Sprunganzüge per BrainPal gesteuert werden?«, fragte Wilson. »Weil die zweite Person keinen haben dürfte. Zuerst wird sie ersticken, dann verbrennen und schließlich die Erde erreichen, wenn ihre Ascheteilchen zu Kondensationskernen für Regentropfen geworden sind. Das ist kein guter Plan.«
    »Sie werden beide Anzüge steuern«, sagte Abumwe.
    »Das heißt, wenn die zweite Person den Sprung nicht überlebt, wird es meine Schuld sein.«
    »Wenn das passiert, würde ich vorschlagen, dass es für Sie am diplomatischsten wäre, ihrem Beispiel zu folgen«, sagte Abumwe.
    »Dieser Auftrag hat mir wesentlich besser gefallen, als es noch ums Biertrinken und Armdrücken ging.«
    »Dann wäre da noch der Punkt, dass Sie nach erfolgreich überstandenem Absprung wieder auf der Erde sein werden«, gab Abumwe zu bedenken. »Obwohl man Ihnen gesagt hat, dass es nie mehr geschehen würde.«
    »Da ist was dran«, räumte Wilson ein. »Ich kann nicht behaupten, dass ich mich nicht darauf freuen würde. Andererseits ist die Erdstation durch einen Weltraumfahrstuhl mit dem Planeten verbunden. Wenn es nach mir ginge, würde ich die Erde lieber auf diesem Weg besuchen. Es wäre zwar nicht so dramatisch, aber wesentlich sicherer.«
    Abumwe lächelte. »Die gute Neuigkeit ist, dass Sie tatsächlich die Bohnenstange nehmen werden«, sagte sie und benutzte die weniger offizielle Bezeichnung des Weltraumlifts. »Die schlechte Neuigkeit ist, dass Sie damit nach oben fahren werden, wenn Sie von der Erde zurückkehren, praktisch sofort nach Ihrer

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