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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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etwas dazu sagen«, fuhr Prescott fort. »Sie haben die Fingerabdrücke gesichert, aber in den landesweiten Datenbanken nichts gefunden. Jetzt fragen sie die internationalen Datenbanken ab. Man hat auch die Aufzeichnungen der Überwachungskameras aus der Bar mit einer Gesichtserkennungssoftware ausgewertet, doch bislang ebenfalls ohne Ergebnis.«
    »Also bin ich in diesem Fall keineswegs paranoid«, sagte Lowen.
    »Nein, Sie sind durchaus paranoid«, sagte Prescott und legte den PDA wieder auf den Tisch. »Sie sind mit gutem Grund paranoid.«
    »Trotzdem ist die Geschichte, die er mir erzählt hat, völlig verrückt.«
    »Das ist sie definitiv«, bestätigte Prescott. »Das einzige Problem ist nur, dass sie nicht absolut unmöglich ist. Carvalho hat Liu mit Nanobots im Blut getötet, die darauf programmiert waren, ihn zu ersticken. Es ist nicht völlig verrückt, sich vorzustellen, dass jemand Bots konstruiert, die das Gehirn so bearbeiten, wie Ihr Freund ausgeführt hat. Die BrainPals der Kolonialen Union können Teile des Gehirns steuern. Was die Details betrifft, ist nichts von alldem tatsächlich neu. Lediglich die Art der Verwendung ist bislang unbekannt. Hypothetisch.«
    Lowen erschauderte. »Ich möchte Sie bitten, dieses Wort in nächster Zeit nicht in meiner Gegenwart zu benutzen.«
    »Gut«, sagte Prescott leicht misstrauisch. »Unser Hauptproblem ist, dass wir keine Möglichkeit haben, diese Geschichte in irgendeiner Weise zu verifizieren. Die Koloniale Union hat Carvalho im Weltraum davontreiben lassen. Wir haben eine gute … Theorie, aber eine gute Theorie genügt nicht.«
    »Aber Sie glauben daran?«
    »Ich halte sie für durchaus möglich«, sagte Prescott. »Sie ist immerhin so plausibel, dass ich Ihrem Vater empfehlen werde, ein Entwicklungsprogramm zur Erkennung und Bekämpfung nanobiotischer Infektionen zu initiieren. Selbst wenn diese Erklärung völlig abwegig ist, hätten wir dann Vorkehrungen gegen entsprechende Sabotageversuche getroffen. Das ist das Nette daran. Auch wenn diese Technologie noch gar nicht existiert, können Gegenmaßnahmen ergriffen werden, sobald sie zu einem Problem wird.«
    »Ein Hurra auf die Paranoia«, sagte Lowen.
    »Natürlich wäre es sehr hilfreich, wenn wir Ihren Freund wiederfinden würden. Verschwörungstheorien über ferngesteuerte Gehirne werden plötzlich sehr glaubwürdig, wenn es Leute gibt, die die Einzelheiten recht genau beschreiben können.«
    »Ich glaube nicht, dass Ihnen das gelingen wird.«
    »Man sollte niemals nie sagen«, erwiderte Prescott.
    Tony kam zurück und brachte den Kaffee. »Bitte«, sagte er zu Prescott. »Und das FBI möchte Sie sprechen. Über Ohrhörer.«
    »Gut.« Prescott stellte den Kaffee ab und griff wieder nach dem PDA . »Hier Prescott«, sagte er, nachdem er sich den Hörer ans Ohr geklemmt hatte, und blickte auf den kleinen Bildschirm.
    Lowen beobachtete, wie er horchte, dann zu ihr aufblickte und wieder auf den PDA schaute. »Verstanden«, sagte er nach etwa einer Minute. »Ich werde Sie jetzt für einen Moment wegdrücken.« Er tippte auf den PDA und sah Lowen an. »Das FBI glaubt, Ihren Freund gefunden zu haben. Zumindest wurde er anhand der Aufnahmen der Überwachungskamera identifiziert. Man möchte, dass Sie sich die Sache ebenfalls anschauen.«
    »Okay«, sagte Lowen und griff nach dem PDA .
    »Ähm«, sagte Prescott. »Er sieht allerdings ziemlich schlimm aus.«
    »Heißt das, er ist tot?«
    »Ja. Aber das scheint Sie nicht zu überraschen.«
    »Zeigen Sie ihn mir«, sagte Lowen.
    Prescott schob ihr den PDA zu.
    »Ich bin Danielle Lowen«, sagte sie, nachdem sie das Gerät auf laut geschaltet hatte. »Ich bin bereit.«
    Auf dem Bildschirm erschien die Aufnahme einer Leiche in einer ansonsten völlig unscheinbaren Nebenstraße. Der Kopf war blutverschmiert, wie Lowen sah, als das Bild herangezoomt wurde, und nun konnte sie einen tiefen Riss über der rechten Schläfe erkennen. Jemand hatte ihm den Schädel eingeschlagen.
    Trotz allem war das Gesicht immer noch auf langweilige Weise hübsch und zeigte den Nachglanz eines kleinen, gepressten Lächelns.
    »Das ist er«, sagte Lowen. »Natürlich ist er das.«

Episode 13
    Unten die Erde,
oben der Himmel
    I
    1.
    »Ich will ehrlich zu dir sein, Harry«, sagte Hart Schmidt. »Es macht mir gewisse Sorgen, dass du mich zu einer Wartungsluftschleuse gebracht hast.«
    »Ich werde dich nicht in den Weltraum schubsen, Hart«, sagte Wilson. Er klopfte gegen das Außenschott der

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