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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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heißt, dass ihr bewusst ist, warum sie es getan hat. Schließlich ist das der Sinn einer Fernsteuerung. Wie auch immer, man selbst wird nie wissen, dass es eine Fernsteuerung gab. Man kann es gar nicht wissen. Es würde einem nur dann bewusst werden, wenn jemand, der die Hintergründe kennt, einem davon erzählt, vielleicht weil er von diesem Scheiß die Schnauze voll hat und ihm die Konsequenzen egal sind.«
    Berger kippte den Rest seines Cuba Libre hinunter und stellte das Glas auf die Theke. »Hypothetisch«, fügte er hinzu.
    »Wer sind Sie?«, fragte Lowen noch einmal.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich Vertreter für Pharmazeutika bin«, sagte Berger. Er zückte seine Brieftasche und nahm ein paar Geldscheine heraus. »Ich bin ein Pharmavertreter, der nach einem interessanten Gespräch gesucht hat. Das hatte ich, und ich hatte meinen Drink, und jetzt werde ich nach Hause gehen. Aber Ihnen würde ich nicht vorschlagen, dasselbe zu tun, Dr. Lowen. Zumindest nicht heute Abend.« Er ließ die Scheine auf der Theke liegen. »So, das müsste für uns beide reichen.« Dann streckte er ihr erneut die Hand hin. »Gute Nacht, Danielle.«
    Lowen schüttelte wie benommen seine Hand und blickte ihm hinterher, als er das Restaurant verließ.
    Die Barkeeperin kam, nahm das Geld und wollte nach Bergers Glas greifen.
    » Nein «, sagte Lowen mit Nachdruck, was ihr einen verwunderten Blick von der Barkeeperin einbrachte. »Entschuldigung. Ich möchte Sie nur bitten, nicht dieses Glas zu berühren. Ich würde es Ihnen gern abkaufen. Stellen Sie es mir in Rechnung. Und bringen Sie mir bitte einen Kaffee. Schwarz.«
    Die Barkeeperin verdrehte die Augen, aber sie ging zur Kasse, um das Glas zu berechnen.
    Lowen zog es an der Cocktailserviette näher zu sich heran und nahm dann ihren PDA aus der Tasche. Sie rief James Prescott an.
    »Hallo, Jim«, meldete sie sich. »Sagen Sie meinem Vater nichts davon, aber ich glaube, ich bin soeben in große Schwierigkeiten geraten. Sie müssen mich abholen. Vielleicht sollten Sie sogar das FBI mitbringen, am besten mit einem Spurensicherungsexperten. Beeilen Sie sich bitte. Ich möchte hier nicht länger als nötig in der Schusslinie sitzen.«
    »In letzter Zeit haben Sie eine interessante Beziehung zu Schwierigkeiten entwickelt«, sagte Prescott einige Zeit später, als sie in seinem Büro in Foggy Bottom in Sicherheit waren.
    »Sie glauben doch nicht etwa, dass es mir Spaß macht!«, erwiderte Lowen und versank noch tiefer in Prescotts Couch.
    »Ich glaube nicht, dass es irgendetwas mit ›Spaß‹ zu tun hat. Aber das ändert nichts an der Relevanz meiner Bemerkung.«
    »Sie verstehen, warum ich paranoid geworden bin?«, wollte Lowen von Prescott wissen.
    »Sie meinen, weil irgendein Kerl hereinspaziert, Ihnen eine Geschichte erzählt, die völlig durchgeknallt klingt, aber wunderbar erklärt, wie Luiza Carvalho diesen Liu Cong ermordet hat, dann Ihren Drink bezahlt und Ihnen sagt, dass Sie nicht nach Hause gehen sollen?«, fasste Prescott zusammen. »Nein, ich habe nicht den leisesten Schimmer, warum Sie paranoid sind.«
    »Sie haben einen Bunker unterhalb dieses Gebäudes, nicht wahr? Ich glaube, ich möchte mich dorthin zurückziehen.«
    »Den gibt es nur im Weißen Haus«, sagte Prescott. »Entspannen Sie sich. Hier wird Ihnen nicht passieren.«
    »Genau. Weil ich in letzter Zeit nicht erlebt habe, wie in meiner Nähe Gebäude voller Diplomaten in die Luft fliegen.«
    »Jetzt machen Sie mich bitte nicht paranoid, Danielle«, sagte Prescott.
    Die Tür ging auf, und Prescotts Assistent streckte den Kopf herein. »Das FBI hat Ihnen soeben einen sehr vorläufigen Bericht geschickt«, sagte er.
    »Danke, Tony.« Prescott griff nach seinem PDA . »Und bringen Sie mir bitte einen Kaffee.«
    »Ja, Sir«, sagte er und sah Lowen an. »Und für Sie, Dr. Lowen?«
    »Ich muss nicht noch zappeliger werden, danke.«
    Tony schloss die Tür.
    »Eins nach dem anderen«, sagte Prescott, als er den Bericht überflog. »Ein ›John Berger‹ existiert nicht – zumindest nicht der, dem Sie begegnet sind. Man hat den Namen mit der Steuerdatenbank abgeglichen. Es gibt zehn John Bergers in Washington D . C., aber keiner von ihnen wohnt in Alexandria, und keiner von ihnen arbeitet als Pharmavertreter. Ich denke, diese Erkenntnis dürfte Sie nicht allzu sehr überraschen.«
    »Nein, eigentlich nicht«, sagte Lowen.
    »Die DNS -Spuren am Glas werden bearbeitet, und vielleicht können die Kollegen uns später

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