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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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verlangen von einem KVA -Angehörigen im aktiven Dienst, dass er auch bei Einsätzen ohne Kampfhandlungen seinen Kampfanzug mitführt«, sagte Wilson. »Theoretisch leben wir in einem feindseligen Universum, und wir sollten jederzeit darauf vorbereitet sein, jeden zu töten, der uns über den Weg läuft.«
    »Eine interessante Philosophie. Wo ist deine Pistole?«
    »Es ist keine Pistole «, erwiderte Wilson. »Es ist eine MP -35. Und ich habe sie in meinem Spind zurückgelassen. Ich rechne eigentlich nicht damit, dass ich auf die Blackbox schießen muss.«
    »Eine gewagte Hypothese«, sagte Schmidt.
    »Wenn ich von dir eine militärische Lagebeurteilung brauche, Hart, werde ich dir auf jeden Fall Bescheid geben.«
    Schmidt lächelte wieder und hielt dann den Gegenstand hoch, den er bei sich hatte. »Dann könnte das hier ganz nach deinem Geschmack sein. Ein KVA -Adapter mit Batterie.«
    »Danke«, sagte Wilson. Die Batterie der Blackbox war leer. Also würde er sie mit etwas Energie versorgen müssen, um den Sender zum Leben zu erwecken.
    »Bist du bereit, dieses Ding zu fliegen?«, fragte Schmidt und deutete mit einem Nicken auf das Shuttle.
    »Ich habe schon einen Kurs zur Blackbox programmiert und an den Bordcomputer überspielt«, sagte Wilson. »Außerdem gibt es eine Standard-Abflugroutine, die ich mit den Kursdaten synchronisiert habe. Beim Rückflug läuft alles in umgekehrter Reihenfolge ab. Solange ich nicht gezwungen bin, wirklich als Pilot tätig zu werden, wird es keine Probleme geben.«
    Was zum Teufel ist das? , dachte Wilson. Auf dem Sichtschirm, den er auf Restlichtverstärkung geschaltet hatte, um die Sternenkonstellationen im Licht der Instrumentenkonsole erkennen zu können, wurde ein weiterer Stern verfinstert. Das war schon der zweite in den letzten dreißig Sekunden. Irgendein Objekt befand sich genau zwischen ihm und der Blackbox.
    Er runzelte die Stirn, stoppte den Flug des Shuttles und rief die Daten auf, die die Clarke gescannt hatte.
    Dann fand er das Objekt in den Scandaten. Es war eins der Trümmerstücke, die ein klein wenig wärmer als die Umgebung waren. Es war groß genug, um Schaden anzurichten, sollte das Shuttle damit kollidieren.
    Wie es scheint, muss ich nun doch als Pilot aktiv werden , dachte Wilson und ärgerte sich, dass er die Daten der Erkundung nicht mit dem geplanten Kurs abgeglichen hatte. Jetzt würde er kostbare Zeit damit verlieren, den Kurs anzupassen.
    »Gibt es ein Problem?«, kam Schmidts Stimme aus der Instrumentenkonsole.
    »Alles bestens«, sagte Wilson. »Da ist nur etwas im Weg. Ich mache ein kleines Ausweichmanöver.« Die gemessene Wärmeenergie des Objekts deutete auf einen Durchmesser von etwa drei bis vier Metern hin, womit es erheblich größer war als alles, was die Standardscans registriert hatten, aber nicht so groß, dass ein völlig neuer Kurs notwendig wäre. Wilson änderte die Flugrichtung und ließ das Shuttle 250 Meter unter das Objekt abtauchen. Danach wies er den Navigationscomputer an, wieder die Blackbox anzusteuern, und das Programm passte den neuen Kurs ohne Klage den Änderungen an. Wilson setzte seine Reise fort und beobachtete auf den Monitoren, wie das Hindernis ein paar andere Sterne verdeckte, während sich das Shuttle weiterbewegte.
    Wenige Augenblicke später hatte Wilson die Position der Blackbox erreicht. Er konnte sie nicht mit eigenen Augen sehen, aber nach der ersten Lokalisierung hatte er zusätzliche Scans durchgeführt, die sie mit einer Genauigkeit von etwa zehn Zentimetern geortet hatten. Das war präzise genug für das, was er zu tun beabsichtigte. Er startete die letzte Navigationssequenz, und das Shuttle vollführte ein paar minimale Manöver. Das dauerte noch einmal eine Minute.
    »Es geht los«, sagte Wilson und wies seinen Kampfanzug an, sein Gesicht zu umschließen, was dieser mit einem schnappenden Geräusch machte. Wilson konnte die Gesichtsmaske des Anzugs nicht leiden, denn es fühlte sich an, als hätte man seinen Kopf fest mit Klebeband umwickelt. Aber in diesem Fall war es einfach besser als die Alternative. Allerdings konnte er unter der Maske jetzt nichts mehr sehen, was sein BrainPal jedoch durch einen visuellen Stream kompensierte.
    Danach gab Wilson dem Shuttle den Befehl, die Luft im Innenraum abzupumpen. Die Kompressoren sprangen an und saugten die Atemluft zurück in die Tanks. Drei Minuten später war der Luftdruck im Innern des Shuttles fast genauso gering wie draußen im Weltraum.
    Wilson

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