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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Sphären. »Was die Clarke ortet, sind Häufungen von Materie, die dicht genug ist, um die Signale zu reflektieren. Es könnten allesamt Trümmer des Schiffs sein. Aber vielleicht auch nicht. Vielleicht ist es nur die Hinterlassenschaft eines vorbeiziehenden Kometen.«
    »Können wir näher herangehen?«, fragte Schmidt. »An den Eintrittspunkt der Polk , meine ich.«
    »Klar«, sagte Wilson und zoomte den entsprechenden Ausschnitt heran. Die gelbe Trümmersphäre dehnte sich aus und verschwand, um durch winzige Lichtpunkte ersetzt zu werden. »Jetzt sehen wir reflektierende Einzelobjekte.«
    »Es sind sehr viele. Was darauf hindeutet, dass es Teile des Schiffs sind.«
    »Gut«, sagte Wilson. »Aber jetzt kommt’s. Die Daten deuten darauf hin, dass keiner dieser Materiebrocken größer als dein Kopf ist. Die meisten sind nicht größer als Kieselsteinchen. Selbst wenn man alle zusammenrechnet, entsprechen sie nicht annähernd der Masse einer KVA -Fregatte.«
    »Vielleicht wollten die Angreifer der Polk keine Spuren hinterlassen.«
    »Jetzt wirst du paranoid«, sagte Wilson.
    »He!«, sagte Schmidt.
    »Nein …« Wilson hob eine Hand. »Das sollte ein Kompliment sein. Und ich glaube, dass du völlig recht hast. Wer auch immer die Polk auf dem Gewissen hat, wollte es besonders schwierig für uns machen, herauszufinden, was genau geschehen ist.«
    »Wenn wir zu diesem Trümmerfeld fliegen, könnten wir Proben nehmen.«
    »Dazu haben wir keine Zeit. Und im Moment ist die Beantwortung der Frage, was mit der Polk geschehen ist, nur Mittel zum Zweck. Wir müssen uns trotzdem recht sicher sein, dass es sich um die Überreste der Polk handelt. Wie können wir das feststellen?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, sagte Schmidt.
    »Denk nach, Hart.« Wilson zeigte auf den Monitor. »Was ist mit dem Rest der Polk passiert?«
    »Wahrscheinlich verdampft.«
    »Richtig«, sagte Wilson und wartete.
    »Gut«, sagte Schmidt. »Und?«
    Wilson seufzte. »Bist du von einer Schimpansenherde großgezogen worden, Hart?«
    »Ich wusste nicht, dass ich heute eine mündliche Prüfung in Naturwissenschaften ablegen muss«, sagte Schmidt verärgert.
    »Du hast es bereits gesagt . Das Schiff wurde wahrscheinlich verdampft. Wer das mit der Polk gemacht hat, scheint sich die Zeit genommen zu haben, das meiste gründlich zu zerschneiden und zu Molekülen zu verbrennen. Aber es ist zu vermuten, dass man nicht sämtliche Atome weggeschafft hat.«
    Schmidt riss die Augen auf. »Eine große Wolke aus verdampften Molekülen der Polk !«
    »Du hast es verstanden«, sagte Wilson, und auf dem Monitor war nun ein großer unförmiger Klecks zu sehen, der seine Tentakel in den Weltraum streckte.
    »Das ist das Schiff?«, fragte Schmidt, während er den Klecks betrachtete.
    »Ich würde sagen, ja«, antwortete Wilson. »Zu den zusätzlichen Scans, um die ich Captain Coloma gebeten habe, gehörte auch eine spektrografische Analyse der Umgebung. Einen solchen Scan führen wir normalerweise nicht durch.«
    »Warum nicht?«, fragte Schmidt.
    »Warum sollten wir es tun?«, erwiderte Wilson. »Den Weltraum nach molekülgroßen Resten einer Fregatte abzusuchen entspricht nicht dem Standardprotokoll. Spektrografische Analysen werden üblicherweise nur bei wissenschaftlichen Missionen durchgeführt, wenn man Atmosphärengase untersuchen will. Raumschiffe müssen sich im Normalfall keine Sorge um irgendwelche Gase machen, solange sie sich nicht in der Nähe eines Planeten aufhalten und es um die Frage geht, wie weit sich die Atmosphäre in den Raum erstreckt. Und wenn es um Systeme geht, die bereits erkundet wurden, sind all diese Informationen ganz einfach verfügbar. Ich vermute, die Angreifer haben all das gewusst. Sie haben sich keine Sorgen gemacht, dass sie sich durch eine Wolke aus metallischen Atomen verraten könnten.«
    »Sie haben nicht geglaubt, dass wir sie sehen würden.«
    »Was normalerweise auch der Fall wäre.« Wilson erweiterte das Blickfeld um die anderen Trümmerfelder. »Die übrigen Sphären weisen nicht dieselbe Dichte an molekularen Partikeln auf, und darin finden sich keine Spuren der Metalle, aus denen wir unsere Raumschiffe bauen.« Er zoomte wieder heran. »Also ist das hier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das, was noch von der Polk übrig ist. Demzufolge können wir davon ausgehen, dass sie absichtlich angegriffen und gründlich vernichtet wurde.«
    »Was bedeutet, dass jemand Geheiminformationen weitergegeben hat«,

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