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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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seinem PDA nach seiner Chefin. Drei Minuten später trat er in der Beobachtungslounge an ihre Seite.
    »Botschafterin«, sagte er.
    »Mr. Schmidt«, erwiderte sie, ohne sich zu ihm umzudrehen. Schmidt folgte ihrem Blick durch das wandgroße Fenster des Observationsdecks zu dem beschädigten Schiff, das nicht allzu weit von der Station entfernt im Raum hing.
    »Die Clarke «, sagte Schmidt.
    »Sehr gut, Schmidt«, sagte Abumwe in einem Tonfall, der ihm mitteilte, dass er ihr, wie er es in seiner Rolle als Mitarbeiter ihres diplomatischen Teams schon häufig getan hatte, nichts erzählte, was sie nicht bereits wusste.
    Schmidt antwortete unwillkürlich mit einem nervösen Räuspern. »Heute habe ich Neva Balla getroffen«, sagte er. »Unser ehemaliger Erster Offizier meinte zu mir, dass es nicht gut für die Clarke aussieht. Die Schäden, die das Schiff auf unserer letzten Mission erlitten hat, sind äußerst umfangreich. Sie zu reparieren wäre fast genauso kostspielig wie der Bau eines neuen Schiffs. Sie glaubt, dass man es wahrscheinlich verschrotten wird.«
    »Und was geschieht mit der Besatzung?«, fragte Abumwe.
    »Dazu hat sie nichts gesagt«, antwortete Schmidt. »Sie meinte, dass man die Besatzung zusammenhalten will, zumindest vorläufig. Es besteht eine gewisse Chance, dass die Koloniale Union den Leuten von der Clarke einfach ein neues Schiff gibt. Vielleicht nennt man es sogar ebenfalls Clarke , wenn dieses hier ausgemustert wird.« Schmidt zeigte auf das Schiff außerhalb der Station.
    »Hmmmm«, machte Abumwe und verfiel dann wieder in Schweigen, während sie weiter auf die Clarke starrte.
    Schmidt wartete ein paar unbehagliche Minuten ab, bis er sich erneut räusperte. »Sie haben mich angepingt, Botschafterin?«, erinnerte er sie an seine Anwesenheit.
    »Sie sagen, der Besatzung der Clarke seien noch keine neuen Posten zugewiesen worden?«, erkundigte sich Abumwe, als hätte es in ihrem Gespräch keine längere Pause gegeben.
    »Noch nicht«, antwortete Schmidt.
    »Aber mit meinem Team ist es geschehen«, sagte Abumwe und blickte sich nun zu Schmidt um. »Zumindest mit den meisten. Das Außenministerium versichert mir, dass die Versetzungen nur vorläufig sind, weil man Leute braucht, um bei anderen Missionen Löcher zu stopfen. Von meinem Team sind mir nur noch zwei Leute geblieben. Hillary Drolet und Sie. Ich weiß, warum man mir Hillary gelassen hat. Sie ist meine Assistentin. Ich weiß nicht, warum man sämtliche anderen Mitglieder meines Teams abgezogen hat, um ihnen irgendwelche angeblich wichtigen Aufgaben zuzuweisen, während man Ihnen überhaupt nichts zu tun gegeben hat.«
    »Darauf habe ich keine gute Antwort, Ma’am«, war das Einzige, das Schmidt sagen konnte, ohne dass er damit seine gesamte diplomatische Karriere in Gefahr brachte.
    »Hmmmm«, machte Abumwe noch einmal und wandte sich wieder der Clarke zu.
    Schmidt vermutete, dass es das Stichwort für seinen Abgang war, und zog sich vom Observationsdeck zurück, um sich vielleicht in der nächsten Messe einen kräftigen Drink zu genehmigen.
    Doch dann meldete sich Abumwe erneut zu Wort. »Haben Sie Ihren PDA dabei?«
    »Ja, Ma’am«, sagte Schmidt.
    »Rufen Sie Ihre letzten Nachrichten ab«, sagte sie. »Wir haben neue Befehle erhalten.«
    Schmidt zog seinen PDA aus der Jackentasche, schaltete ihn ein und las die Nachricht, die in seinem Posteingang blinkte. »Wir sind den Verhandlungen mit den Bula zugewiesen worden«, sagte er.
    »So sieht es aus«, bestätigte Abumwe. »Die stellvertretende Botschafterin Zala hatte einen Blinddarmdurchbruch und musste sich aus dem Team zurückziehen. Normalerweise verlangt das Protokoll, dass ihr Assistent nachrückt und die Verhandlungen übernimmt, aber die Gespräche haben offiziell noch gar nicht begonnen, und aus Protokollgründen ist es für die Koloniale Union wichtig, dass jemand von hinreichend hoher Stellung diesen Teil des Prozedere leitet. Also sind wir jetzt dabei.«
    »Welchen Teil der Verhandlungen sollen wir übernehmen?«, fragte Schmidt.
    »Es gibt einen Grund, warum ich Ihnen gesagt habe, dass Sie die Anweisungen lesen sollen«, erwiderte Abumwe, wieder in ihrem typischen Tonfall. Sie drehte sich erneut zu ihm um.
    »Entschuldigung, Ma’am«, sagte Schmidt hastig und deutete auf seinen PDA . »Ich bin noch nicht dazu gekommen.«
    Abumwe verzog das Gesicht, aber sie behielt den Kommentar über Schmidt, der ihr durch den Kopf ging, für sich. »Es geht darum, die Welten der Bula

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