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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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für Handel und Tourismus zu öffnen«, sagte sie stattdessen. »Wie viele Schiffe, wie groß die Schiffe sein dürfen, wie viele Menschen sich gleichzeitig auf Bulati und den Kolonialwelten aufhalten dürfen und so weiter.«
    »So etwas haben wir schon gemacht«, sagte Schmidt. »Das dürfte nicht allzu problematisch werden.«
    »Es gibt da einen Haken, der in den Anweisungen nicht erwähnt wird«, sagte Abumwe, und Schmidt blickte von seinem PDA auf. »Es gibt eine Kolonialwelt der Bula namens Wantji. Es war eine der letzten Kolonien, die die Bula für sich beansprucht haben, bevor die Konklave den nicht angegliederten Völkern die Gründung weiterer Kolonien untersagte. Sie haben noch keine Siedler nach Wantji geschafft, weil sie nicht wissen, wie die Konklave darauf reagieren würde.«
    »Und?«, fragte Schmidt.
    »Vor drei Tagen empfing die KVA eine Skip-Drohne von Wantji mit einer Notrufnachricht«, sagte Abumwe.
    Warum sollten die Bula von einem offiziell unbewohnten Planeten einen Notruf an die Koloniale Verteidigungsarmee schicken? , hätte Schmidt beinahe gefragt. Im letzten Moment erkannte er, dass es genau die Art Frage war, die die Botschafterin davon überzeugen würde, dass er noch viel dümmer war, als sie ohnehin schon glaubte. Stattdessen versuchte er, von selbst auf eine Antwort zu kommen.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, bis ihm ein Licht aufging. »Es ist eine wilde Kolonie.«
    »Ja«, sagte Abumwe. »Eine wilde Kolonie, von der die Bula im Moment anscheinend nichts wissen.«
    »Wir werden ihnen nicht sagen, dass sie existiert?«, fragte Schmidt.
    »Noch nicht. Die KVA schickt zuerst ein Schiff.«
    »Wir schicken ein Kriegsschiff in das Territorium der Bula, um uns eine menschliche Kolonie anzusehen, die es eigentlich gar nicht geben dürfte?«, fragte Schmidt ungläubig. »Botschafterin, ich halte das für eine sehr schlechte Idee …«
    »Natürlich ist es eine schlechte Idee«, gab Abumwe zurück. »Hören Sie auf, mir Dinge zu sagen, die ich längst weiß, Schmidt.«
    »Entschuldigung«, sagte Schmidt.
    »Bei den Verhandlungen sollen wir zwei Dinge im Auge behalten. Zum einen handeln wir die Verträge aus, die die wirtschaftlichen und touristischen Beziehungen regeln. Außerdem verhandeln wir langsam genug, damit die Tübingen nach Wantji gelangen und diese wilde Kolonie – oder was noch davon übrig ist – vom Planeten evakuiert.«
    »Ohne den Bula etwas davon zu sagen.« Schmidt bemühte sich aus Höflichkeit, so wenig Sarkasmus wie möglich in seinen Tonfall zu legen.
    »Man ist der Ansicht, wenn die Bula noch nicht darauf aufmerksam geworden sind, hat es keinen Sinn, sie darauf aufmerksam zu machen. Und wenn sie darauf aufmerksam werden, wird man die wilde Kolonie aufgelöst haben, bevor sie sich zu einem ernsten diplomatischen Problem entwickeln kann.«
    »Solange sie übersehen, dass ein KVA -Schiff ihren Planeten besucht hat«, warf Schmidt ein.
    »Man geht davon aus, dass die Tübingen längst wieder abgeflogen ist, bevor die Bula merken, dass sie da war.«
    Schmidt verzichtete auf den Kommentar Damit ist es immer noch eine schlechte Idee und ging stattdessen auf einen anderen Punkt ein. »Sie sagten, dass die Tübingen den Auftrag erhalten hat, zu diesem Kolonialplaneten zu fliegen.«
    »Ja«, bestätigte Abumwe. »Was ist damit?«
    Schmidt griff auf seinen PDA zu und suchte in seinem Posteingang. »Harry Wilson wurde vor einigen Tagen zur Tübingen abkommandiert«, sagte er und drehte den PDA um, damit die Botschafterin die Nachricht sehen konnte, die Wilson ihm geschickt hatte. »Der KVA -Einsatztrupp der Tübingen hat auf Brindle den Systemtechniker verloren. Harry übernimmt für die derzeitige Mission diesen Posten. Was genau diese Mission sein dürfte, oder?«
    »Noch jemand, der von meinem Team abgezogen wird«, sagte Abumwe. »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Ich will darauf hinaus, dass es nützlich für uns sein könnte, wenn wir bei dieser Mission jemanden vor Ort haben«, sagte Schmidt. »Sie wissen, dass man uns hier ein sehr schlechtes Blatt in die Hand gegeben hat, Ma’am. Wenigstens kann Harry uns sagen, wie schlecht das Blatt wirklich ist.«
    »Wenn Sie Ihren Freund von der KVA nach Informationen über eine aktive militärische Mission fragen, schaffen Sie die besten Voraussetzungen, standrechtlich erschossen zu werden, Schmidt«, sagte Abumwe.
    »Vermutlich«, sagte Schmidt.
    Abumwe schwieg eine Weile. »Ich finde, Sie sollten nicht das Risiko eingehen, sich

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