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Die letzte Eskorte: Roman

Die letzte Eskorte: Roman

Titel: Die letzte Eskorte: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Thomas Russell
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Kommando über die Themis . Und bevor Sie fragen, ich muss Ihnen Ihre Bitte abschlagen. Als ranghöchster Leutnant müssen Sie auf dem Schiff bleiben. Waren Sie schon einmal bei einem Enterkommando dabei, Mr Ransome?«
    Der neue Leutnant schien in Gedanken gewesen zu sein. »Nein, Sir.«
    »Ich werde Mr Hawthorne in Ihr Boot beordern. Er kennt sich mit solchen Einsätzen aus.«
    Hawthorne grinste über das ganze Gesicht.
    »Mr Wickham und Mr Madison werden je ein Beiboot befehligen. Ich werde die Barkasse nehmen. Mr Wickham, suchen Sie sich einen Seemann mit scharfen Augen und begeben Sie sich auf die Anhöhe unweit der ersten Batterie. Sie werden die französischen Fregatten beobachten. Falls die Crews plötzlich doch an Bord zurückkehren, benachrichtigen Sie mich umgehend. Ich werde der Batterie morgen Nachmittag selbst einen Besuch abstatten, um mir einen Überblick zu verschaffen. Ich möchte achtzig Mann in den Booten sehen. Pro Mann ein Entermesser und zwei Pistolen mit entsprechender Munition und Pulver. In jedem Boot müssen Äxte und Piken sein. Mein Plan sieht vor, heimlich anzugreifen, die Netze an der Backbordseite auf dem Achterdeck zu kappen, die Wachposten zu überrumpeln und dann das Schiff einzunehmen. Sollten wir entdeckt werden, schlagen wir alle Netze mit Äxten durch und bringen so viele Männer wie möglich an Bord. Das dürfte ein gutes Stück Arbeit werden, möchte ich meinen.«
    Nach kurzer Pause fuhr Hayden fort. »Mr Hawthorne, Sie beordern die Hälfte Ihrer Seesoldaten in die beiden ersten Boote. Wir werden wahrscheinlich Mondlicht haben, daher sollten die Matrosen blaue Jacken tragen. Da mein Boot als Erstes ankommt, werde ich eine Liste anfertigen mit den Namen der Männer, die ich haben will. Sie treffen dann alle weiteren Vorbereitungen, Mr Archer.«
    »Aye, Sir.« Archer versuchte, seine Enttäuschung darüber zu verbergen, dass er an Bord zu bleiben hatte. Hayden war angenehm erfreut, dass sein Leutnant sich zu beherrschen wusste.
    »Sobald wir hier fertig sind, werde ich General Dundas aufsuchen, um zu erfahren, welche Schritte er beabsichtigt. Ich werde auch mit Oberst Moore sprechen und schließlich bei Kapitän Winter von der Foxhound vorstellig werden.«
    Hayden wurde bewusst, dass er sich bei der Aussicht auf ein Gefecht in Hochstimmung befand, zumal er dafür nicht erst noch Geschütze durch eine unwirtliche Landschaft zu zerren brauchte.
    »Der Profos hat dafür zu sorgen, dass alle Feuersteine an den Pistolen in gutem Zustand sind, und soll alle ersetzen, die nicht richtig funktionieren. Möchte jemand von Ihnen noch Vorschläge machen?«
    Die Offiziere sahen einander an.
    »Wir könnten die Gesichter der Männer schwärzen, Kapitän«, schlug Wickham vor, »wegen des Mondlichts.«
    »Ja. Mr Ransome, sagen Sie Mr Chettle, er soll Kork verbrennen.« Hayden entsann sich, wie erpicht Ransome auf mögliche Prisengelder war. »Ich möchte Sie alle daran erinnern, dass wir, selbst wenn wir eine Fregatte erobern, unter dem Befehl von Lord Hood stehen, der seinen Anteil erhält. Ebenso werden sämtliche Schiffe in der Nähe Anteile für die Offiziere und die Crew erhalten. Wir werden uns also in London von dem bisschen Prisengeld keine Kutschen leisten können, meine Herren.«
    Lächelnde Gesichter und Lachen verrieten Hayden, dass alle Anwesenden bei dem bevorstehenden Unterfangen aufgeregt waren, wenn nicht gar ein wenig abwartend vorsichtig.
    »Mr Archer, jedem Mann, der an Land gehen muss, schärfen Sie bitte ein, nichts von unserem Vorhaben verlauten zu lassen. Selbst General Paoli warnte mich, dass die Franzosen immer noch Unterstützung in der korsischen Bevölkerung haben. Daher sollten wir unsere Pläne für uns behalten.«
    Er schaute in die Gesichter der am Tisch versammelten Offiziere, spürte die Aufregung der Midshipmen und die abgeklärte Entschlossenheit so erfahrener Männer wie Barthe oder Hawthorne. Der Master gehörte schon lange genug zur Navy Seiner Majestät, um zu wissen, wie viele Männer bei einem solchen Unternehmen ihr Leben verlieren konnten. Offiziere wie Barthe oder Hawthorne wussten um die Launen des Schicksals, aber keiner von beiden würde vor dem Befehl zurückschrecken – darauf konnte sich Hayden verlassen.
    »Mr Barthe«, sagte Hayden dann, da ihm etwas einfiel, »ich muss Sie bitten, auf dem Schiff zu bleiben. Mr Archer wird einen Master brauchen, falls mir etwas zustoßen sollte ...«
    »Aber, Sir ...«
    Als Hayden eine Hand hob, erstarb dem

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