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Die letzte Generation: Roman (German Edition)

Die letzte Generation: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Generation: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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Auswertung der Weltpresse und dergleichen, war automatisch weitergeführt worden. In Paris stritten die Juristen noch immer über die vorgeschlagene Weltverfassung, aber das war im Augenblick nicht sein Problem. Erst in vierzehn Tagen wollte der Verwalter den endgültigen Entwurf sehen. Wenn er bis dahin nicht fertig war, würde Karellen zweifellos geeignete Maßnahmen ergreifen.
    Und von Stormgren war immer noch keine Nachricht eingetroffen.
    Van Ryberg diktierte gerade etwas, als das Notfall-Telefon läutete. Er nahm den Hörer ab und lauschte mit zunehmender Verwunderung, dann legte er auf und stürzte ans offene Fenster. Aus der Ferne waren erstaunte Rufe zu hören, und der Verkehr stockte.
    Es stimmte. Karellens Schiff, das beständige Symbol der Overlords, stand nicht mehr am Himmel. Er sah sich um, so weit er schauen konnte, aber es war nicht mehr da. Dann plötzlich schien es, als ob es auf einmal Nacht geworden wäre. Von Norden kommend, raste das große Schiff, dessen im Schatten liegender Bauch schwarz wie eine Gewitterwolke war, in geringer Höhe über die Wolkenkratzer von New York hinweg. Unwillkürlich schreckte van Ryberg vor dem heranstürmenden Ungetüm zurück. Er hatte immer gewusst, wie riesig die Schiffe der Overlords in Wirklichkeit waren, aber es war etwas ganz anderes, ob man sie weit entfernt im Weltraum sah oder ob sie wie von Dämonen getriebene Wolken über einem hinwegrasten.
    In der Dunkelheit dieser partiellen Sonnenfinsternis blieb er auf seinem Beobachterposten, bis das Schiff und sein ungeheurer Schatten im Süden verschwunden waren. Kein Geräusch war zu hören, kein Luftzug zu spüren, und van Ryberg machte sich klar, dass das Schiff, obwohl es dem Anschein nach so nahe gewesen war, mindestens einen Kilometer über seinem Kopf hinweggebraust sein musste. Dann erzitterte das Gebäude, als es von der Schockwelle getroffen wurde, und von irgendwoher ertönte das Klirren zerbrochenen Glases, als ein Fenster eingedrückt wurde.
    In den Büroräumen hinter ihm klingelten plötzlich alle Telefone, aber van Ryberg rührte sich nicht. Er lehnte noch immer am Fensterbrett und starrte nach Süden, gelähmt von der Gegenwart grenzenloser Macht.
     
    Während Stormgren sprach, schien es ihm, als ob sein Geist auf zwei Ebenen gleichzeitig arbeiteten würde. Einerseits versuchte er, den Männern zu trotzen, die ihn gefangen genommen hatten, andererseits hoffte er, sie würden ihm helfen, Karellens Geheimnis zu enträtseln. Es war ein gefährliches Spiel, aber zu seiner Überraschung genoss er es.
    Der blinde Waliser hatte die meisten Fragen gestellt. Es war faszinierend zu beobachten, wie dieser wendige Geist eine Möglichkeit nach der anderen untersuchte und alle Theorien, die Stormgren selbst längst aufgegeben hatte, prüfte und verwarf. Schließlich lehnte er sich mit einem Seufzer zurück.
    »Wir kommen nicht weiter«, sagte er entmutigt. »Wir brauchen weitere Fakten, und das bedeutet Handeln, nicht Reden.« Die blinden Augen schienen Stormgren nachdenklich anzustarren. Eine Weile trommelte er nervös auf den Tisch – das erste Zeichen von Unsicherheit, das Stormgren an ihm bemerkte. Dann fuhr er fort: »Ich bin etwas überrascht, Herr Generalsekretär, dass Sie sich niemals bemüht haben, mehr über die Overlords zu erfahren.«
    »Was schlagen Sie vor?«, fragte Stormgren kühl und versuchte sein Interesse zu verbergen. »Ich habe Ihnen gesagt, dass es nur einen Ausgang aus dem Raum gibt, in dem ich die Gespräche mit Karellen führe, und dass dieser Ausgang unmittelbar zur Erde zurückführt.«
    »Es könnte möglich sein«, überlegte der andere, »Instrumente zu konstruieren, die uns neue Erkenntnisse vermitteln. Ich bin kein Wissenschaftler, aber wir müssen es versuchen. Wären Sie, wenn wir Ihnen die Freiheit wiedergeben, bereit, an einem solchen Plan mitzuwirken?«
    »Ich möchte ein für alle Mal meinen Standpunkt klarstellen«, sagte Stormgren verärgert. »Karellen arbeitet für eine Vereinigte Welt, und ich werde nichts tun, was seinen Feinden hilft. Ich weiß nicht, wie seine Ziele in letzter Konsequenz aussehen, aber ich glaube, dass sie gut sind.«
    »Welchen tatsächlichen Beweis haben wir dafür?«
    »Alles, was er getan hat, seit seine Schiffe am Himmel erschienen sind. Ich behaupte, dass Sie nicht eine einzige Tat nennen können, deren Auswirkungen letztlich nicht segensreich waren.«
    Stormgren hielt einen Augenblick inne und ging im Geist die vergangenen Jahre durch.

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