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Die letzte Generation: Roman (German Edition)

Die letzte Generation: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Generation: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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Stormgren zum einzigen freien Stuhl und versuchte, einen selbstbeherrschten Eindruck zu machen. Als er sich näherte, beugte sich der ältere, dickliche Mann an der anderen Seite des Tisches vor und sah ihn mit durchdringenden grauen Augen an. Das machte Stormgren so nervös, dass er als Erster sprach, obwohl er es nicht beabsichtigt hatte.
    »Vermutlich sind Sie gekommen, um über die Bedingungen zu verhandeln. Wie viel Lösegeld verlangen Sie?«
    Er bemerkte, dass jemand im Hintergrund seine Worte auf einem Stenogrammblock mitschrieb. Alles wirkte sehr geschäftsmäßig.
    Der Führer antwortete mit in wohlklingendem walisischem Akzent: »Sie können es so ausdrücken, Herr Generalsekretär. Aber wir interessieren uns für Auskünfte, nicht für Bargeld.«
    Darum ging es also, dachte Stormgren. Er war ein Kriegsgefangener, und dies war ein Verhör.
    »Sie kennen unsere Ziele«, fuhr der andere in seinem leicht singenden Tonfall fort. »Bezeichnen Sie uns als Widerstandsbewegung, wenn Sie möchten. Wir glauben, dass die Erde früher oder später um ihre Unabhängigkeit kämpfen muss, aber wir sind uns darüber im Klaren, dass der Kampf nur mit indirekten Mitteln, zum Beispiel Sabotage und Ungehorsam, geführt werden kann. Wir haben Sie entführt, teils, um Karellen zu zeigen, dass wir es ernst meinen und gut organisiert sind, aber in erster Linie, weil Sie der einzige Mensch sind, der uns etwas über die Overlords sagen kann. Sie sind ein vernünftiger Mann, Herr Stormgren. Arbeiten Sie mit uns zusammen, dann bekommen Sie die Freiheit zurück.«
    »Was genau möchten Sie wissen?«, fragte Stormgren vorsichtig.
    Die ungewöhnlichen Augen schienen die tiefsten Winkel seines Geistes zu erforschen. Sie waren anders als alle Augen, die Stormgren in seinem Leben gesehen hatte. Dann erwiderte die singende Stimme: »Wissen Sie, wer oder was die Overlords wirklich sind?«
    Stormgren lächelte fast. »Glauben Sie mir«, sagte er, »ich bin genauso darauf erpicht, es zu erfahren, wie Sie.«
    »Dann werden Sie unsere Fragen beantworten?«
    »Ich verspreche nichts. Aber vielleicht tue ich es.«
    Joe stieß einen leisen Seufzer der Erleichterung aus, und ein erwartungsvolles Rascheln ging durch den Raum.
    »Wir haben«, fuhr der andere fort, »eine allgemeine Vorstellung von den Umständen, unter denen Sie mit Karellen zusammentreffen. Aber vielleicht können Sie uns alles genauestens schildern, ohne etwas von Bedeutung auszulassen.«
    Er konnte keinen Schaden anrichten, wenn er dieser Bitte nachkam, dachte Stormgren. Außerdem hatte er es schon häufig getan, und auf diese Weise konnte er seine Kooperationsbereitschaft demonstrieren. Diese Leute besaßen einen scharfen Verstand, und vielleicht entdeckten sie sogar etwas Neues. Dagegen hatte er nichts einzuwenden, solange sie ihre Erkenntnisse mit ihm teilten. Dass es Karellen in irgendeiner Weise schaden konnte, glaubte er nicht einen Augenblick lang.
    Stormgren suchte in seinen Taschen und zog einen Bleistift und einen alten Briefumschlag heraus. Während er sprach, fertigte er mit schnellen Strichen eine Zeichnung an. »Sie wissen natürlich«, sagte er, »dass ein kleines Fluggefährt ohne sichtbare Antriebsmittel mich in regelmäßigen Zeitabständen abholt und zu Karellens Schiff bringt. Es durchdringt die Hülle, und Sie haben zweifellos die teleskopischen Filme gesehen, die von diesem Vorgang gemacht wurden. Die Tür öffnet sich wieder – sofern man es als Tür bezeichnen kann –, und ich betrete einen kleinen Raum mit einem Tisch, einem Stuhl und einem Bildschirm. Die Anordnung ist ungefähr so.«
    Er schob seinen Plan dem alten Waliser zu, aber die seltsamen Augen warfen keinen Blick darauf. Sie waren noch immer auf Stormgrens Gesicht geheftet, und während dieser sie betrachtete, schien sich tief darin etwas zu verändern. Im Raum war es völlig still geworden, aber von hinten hörte er, wie Joe plötzlich den Atem einsog.
    Verwundert und ärgerlich sah Stormgren den anderen an, und während er das tat, dämmerte ihm langsam die Erkenntnis. In seiner Verwirrung knüllte er den Briefumschlag zu einem Ball zusammen und zertrat ihn mit dem Fuß.
    Er wusste jetzt, warum diese grauen Augen ihn so seltsam berührt hatten. Der Mann, der ihm gegenübersaß, war blind.
     
    Van Ryberg unternahm keine weiteren Versuche, sich mit Karellen in Verbindung zu setzen. Ein großer Teil der Arbeit seiner Abteilung, zum Beispiel die Weiterleitung statistischer Auskünfte, die

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