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Die letzte Jungfrau ...

Die letzte Jungfrau ...

Titel: Die letzte Jungfrau ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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persönlich gerichtet — als hätte ich ihm irgendwann einmal etwas angetan.”
    Sie tupfte sich mit dem Taschentuch die Tränen von den Wangen. “Du verdächtigst also einen der drei ‘Musketiere’, stimmt’s?” Ihr war plötzlich ganz elend zumute. Es war ein furchtbarer Gedanke, dass es einer von ihnen gewesen sein könnte — allerdings war es ebenso grauenvoll, zu denken, dass irgendjemand auf der Insel zu solcher Gewalttätigkeit fähig war.
    “Sie sind jedenfalls die Kandidaten, auf die man zuerst kommt. Allerdings haben sie es bestritten, als ich es ihnen kurz nach meiner Rückkehr vorgeworfen habe.”
    “Und du hast ihnen geglaubt?”
    Er zögerte kurz, bevor er antwortete: “Anfangs schon.”
    “Inzwischen ist etwas passiert, was dich veranlasst hat, deine Meinung zu ändern?
    “Bei der Unterredung habe ich die drei davor gewarnt, sich einzumischen.”
    “In was einzumischen, Sam?”
    Sein Lächeln verriet es ihr: in sein Unterfangen, sie, Annie, zu ruinieren. Sie wurde rot und hoffte nur, dass er es bei dem schwachen Licht nicht bemerkte. “Ich kann mir nicht vorstellen, dass du ihnen tatsächlich gesagt hast, du würdest mich zu verführen beabsichtigen.”
    “Das habe ich auch nicht getan. Vielmehr habe ich es so formuliert: dass ich gekommen sei, um dich zurückzugewinnen, und dass sie sich mir nicht in den Weg stellen sollten.”
    “Und daraus haben sie den Schluss gezogen, dass du mich …” Sie räusperte sich. “Du weißt schon.”
    “Da innerhalb einer Stunde jeder auf der Insel über meine unehrenhaften Absichten informiert war, vermute ich stark, dass die drei genau das geschlossen haben.”
    Seit er den scherzhaften Ton angeschlagen hatte, waren auch ihre letzten Tränen versiegt. Nun ging sie in Gedanken noch einmal alles durch, was Sam ihr so weit erzählt hatte. “Eins verstehe ich nicht. Du hast ihnen gesagt, sie sollen sich zurückhalten, aber das haben sie nicht getan. Jedes Mal, wenn wir in einer …” Sie zögerte.
    “Kompromittierenden Situation”, schlug er vor.
    “Nein. Das ist es ja eben: Sie haben mich jedes Mal gerettet, bevor du mich wirklich kompromittieren konntest.”
    Sam zog die Brauen hoch. “Zum Teufel auch, mein Schatz, mir war nicht klar, dass man dich vor mir retten muss.”
    “Du weißt doch, was ich meine.”
    “Ja, dass ich bei meinen Verführungsversuchen schlechte Arbeit geleistet habe, wenn du das unzeitgemäße Eingreifen der drei ‘Musketiere’ als Rettung ansiehst.”
    “Du schweifst vom Thema ab.”
    “Wie unsensibel von mir!”
    “Sam, bitte! Worauf ich hinauswill, ist Folgendes: Sie haben sich durch deine Warnung nicht davon abhalten lassen, sich für mich einzusetzen.”
    “Ehrlich gesagt, es war eher eine Drohung als eine Warnung”, gestand er und lächelte hinreißend.
    “Du hast ihnen gedroht?”
    Er zuckte die Schultern. “Ich wollte völlig sichergehen, dass sie sich aus meinen Angelegenheiten heraushalten.”
    “Das heißt …” Ihre Lippen bebten verräterisch. “Sie haben mich trotz deiner Drohung gerettet?”
    “Ja.” Angewidert schüttelte er den Kopf. “Wer hätte gedacht, dass sie sich so edelmütig aufführen.”
    “Und womit hast du ihnen gedroht?”
    “Ach, mit nichts Schlimmem: mit öffentlicher Bloßstellung durch die Enthüllung gewisser Geheimnisse, die sie lieber im Dunkeln belassen möchten.”
    “Ich kann nicht glauben, dass du das getan hast, Sam.”
    Sein Ausdruck wurde plötzlich hart. “Ich war nun mal fest entschlossen zu bekommen, was ich möchte.”
    “Und das bin ich. Genauer gesagt: ich als Objekt deiner Rachegelüste.” Sie löste sich aus der Umarmung. “Und diese drei wunderbaren Männer haben es nicht zugelassen.”
    “Nun mal langsam! Nur zwei von ihnen sind wunderbar, der dritte ist der Mistkerl, der mich damals verprügelt hat und sich jetzt alles Mögliche einfallen lässt, um deinem ‘Ruin’ nachzuhelfen.” Sam lachte leise. “Es muss ihn ja fürchterlich verbittern, dass die anderen beiden immer rechtzeitig Wind von seinen Machenschaften bekommen und zu deiner Rettung schreiten. Ganz zu schweigen davon, dass sie ihn mitschleppen und ihn zwingen, seine Bemühungen wieder zunichtezumachen.”
    “Oh.” Wieder setzte sie sich auf das Fass. “Und wer von ihnen ist der Übeltäter?”
    “Ich weiß es nicht genau, würde mein Geld aber auf Rolly setzen.”
    “Warum ausgerechnet den Sheriff?”
    Sam rieb sich das Kinn. “Damals wurde ich fachgerecht verprügelt, und

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